Kirchen

Ursprünglich war Ducherow die Mutterkirche zu Busow und Bugewitz. Seit 1995 gehört die frühere Kirchengemeinde Rathebur mit Löwitz und Schmuggerow und seit 2005 auch die ehemalige Kirchengemeinde Kagendorf mit Auerose, Alt Kosenow, Dargibell, Rossin und Rosenhagen zu Ducherow.

Diese 12 Kirchdörfer bilden jetzt zusammen die Kirchengemeinde Ducherow, mit dem Pfarramtssitz in Ducherow und einem gemeinsamen Kirchengemeinderat.

Die Kirche Ducherow
Mittelalterlicher Findlingsbau aus dem 13. Jahundert.
1307 wird Nicolaus Kerchere als „Kirchherr“ in Ducherow genannt; heutiger Turm von 1744, unter dem Patroinat des preußischen Generalfeldmarschalls Curd Cristoph von Schwerin / Schwerinsburg von Baudirektor Andreas Christoph Neumann gebaut; im Altarraum: Barocke Kanzel, vermutlich 17. Jahundert wurde erst 1860 über den Altar gesetzt, 2007 restauriert; am Kanzelkorb Gemälde von Christus und den Aposteln Jakobus, Johannes, Paulus und Petrus (v.l.n.r), darunter das  Heilige Abendmahl von unbekannten Künstlern; unter dem Schalldeckel eindrucksvolle Holz-Figuren: Christus und die 4 Evangelisten; an der Südseite eingelassener runder Grabstein des Henricus Schulte (ab 1569 Pfarrer in Ducherow) ; 1990 neue Innenausmalung; 2002 neuer Außenputz; die mechanische Schleifladen-Orgel von 1850 gehört nach ihrer Restaurierung 2006 mit ihrem völlig original erhaltenen Pfeifensatz zu den wenigen bewahrten Zeugnissen der Stettiner Werkstatt von F.W. Kaltschmidt; Bronzeglocke von 1472, zwei gusseiserne von 1957, sowie ein einmaliges historisches Glockenspiel, von der Turmuhrenfabrik Rochlitz in Berlin von 1914 (gestiftet von Graf Ulrich von Schwerin); eine der historischen 8 Glocken , die im Krieg ausgebaut wurden, war Läute-Glocke in Rosenhagen; eine 2. defekte Glocke war in Auerose und ist auf dem Kirchhof ausgestellt; 1997 Ersatz der fehlenden Glocken, jetzt erklingen wieder täglich drei Choräle (um 08:00 Uhr, 12:00 Uhr und 19:00 Uhr, bzw. 17:00 Uhr im Winter).

Kapelle Busow
Feldsteinbau aus dem 15. Jahrhundert; im 18. Jahrhundert erneuert; schmucke Kanzel aus dem 17. Jahrhundert mit Gemälden der 4 Evangelisten (erst später über den Altar gestellt), kleine mittelalterliche Bronzeglocke im kleinen Turm; 2008 Notsanierung des Daches, 2011-2012 Innensanierung.

Kirche Bugewitz
Spätmittelalterlicher Findlingsbau aus dem 15. Jahrhundert, erhielt 1718 die heutige Form; 2000 umfangreich saniert;
2008 Erneuerung des Außenputzes; mittelalterliche Bronzeglocke; mechanische Schleifladen-Orgel, 1886 von B. Grüneberg in Stettin gebaut, 2011 restauriert.

Kirche Rathebur
Rechteckiger Feldsteinbau, 1271 erste Erwähnung, mehrfach stark verändert, zuletzt 1935; kleines hoch sitzendes Rundbogenfenster mit eingemauertem Kopf erinnert an die frühe Entstehung; Kanzelaltar 1. Hälfte des 18. Jahrhundert; 3 Gemälde: Ecce Homo, 1699 von
H. Eisfeld, Epitaph von 1711 (Totenkronenbild), sowie ein Pastorenbild von J.G. Häger (+1782); ein Totenkronenbrett und lebensgroßes Kruzifix; Kuppa eines sehr alten Taufsteines und einige kleine Glasfenster; die Glocke stammt aus dem 15. Jahrhundert; der Turm von 1637 wurde 1953 abgebaut; 2010 konnte die Kirche nach umfangreichen Sanierungsarbeiten im Dachbereich wieder einen kleinen Dachreiter erhalten; die pneumatische Kegelladen-Orgel, erbaut 1907 von B. Grüneberg in Stettin, wurde 2012 restauriert.

Kirche Löwitz
Rechteckiger Feldsteinbau, den Margarethe von Krassow 1620 errichten ließ; nach Dacheindeckung und Außenwandsanierung 1990 -1991 werden jetzt umfangreiche Notsanierungsarbeiten notwendig; im Innenraum an der Südwand eine Tafel als Vermächtnis des Grafen Georg Curt Christoph Wilhelm von Schwerin
„ … es möchte in der Kirche zu Löwitz eine kleine Tafel angebracht werden, die von dem Glück eines Schwerin erzählt, der für sein Vaterland sterben durfte“. (1914); schmucke Kanzel, 17. Jahrhundert mit Gemälden der Propheten Jesaja, Jeremia, Ezechiel, Daniel, der Evangelisten Matthäus, Lukas, Johannes, sowie des gräflichen Wappens; sehr hübsche mittelalterliche Bronzeglocke; eine ursprünglich wunderschöne Jugendstilmauer aus Barockstein umrahmt den Friedhof, an der Ostseite das Erbbegräbnis der Familie Grafen von Schwerin aus dem Jahre 1890, mit Nachbildung des auferstandenen Christus von Barthel Thorwaldsen,
2012-2020 Sanierung von Turm und Dach.

Kirche Schmuggerow
1889 durch die Grafenfamilie von Schwerin anlässlich einer Hochzeit erbauter Backsteinbau; Kanzel mit hübscher Intarsien-Arbeit von 1892; Messingleuchter mit Inschrift: „ … Geschenk der Frau Großherzogin von Baden, einziger Tochter von Kaiser Wilhelm I., zur silbernen Hochzeit des Grafen Rud. von Kanitz und seiner Gemahlin Louise geborene Gräfin von Schwerin-Putzar am 28. Juni 1890“. Buntglasfenster an der Ostseite: segnender Christus; altes Patronatsgestühl aus dem 17. Jahrhundert sowie alter barocker Altaraufsatz, 1710 im Auftrag von Hans Jürgen von Köppern und seiner Gemahlin angefertigt, 1725 recht ungeschickt bemalt; kleine Bronzeglocke mit Minuskelnschrift, 15. Jahrhundert  Inschrift: (Regina – Maria)
1992 erhielt der Turm ein neues Kupferdach.
Dachsarnierung unbedingt erforderlich! (Stand 2020)

St.Petri-Kirche Kagendorf
Langgestreckter Feldsteinbau aus dem 13. Jahrhundert, in mehreren Bauphasen errichtet, Westteil von 1668, westlicher Dach-Turm mit Portal von 1750-1751; spätmittelalterliche Bronzeglocke; die Schleifladen-Orgel von 1883 von dem Thüringer Meister A. Holland/Schmiedefeld wurde von 1998-2000 umfassend restauriert; 2008 komplette Erneuerung des Fachwerkturmes, 2011 Außenwandsanierung.

Kirche Auerose & Mausoleum
verputzter Feldsteinbau aus dem 15. Jahrhundert, westlicher Fachwerkturm von 1724; Kanzelaltar, Kastengestühl nach 1750; 1974 Entfernung der desolaten Kanzel und Teilung des Altarraumes zum Einbau einer neugegossenen Bronzeglocke von 1993; 2009 Erneuerung des Dachstuhls und des kleinen Fachwerkturmes, Innensanierung 2011- 2012.

Mausoleum der Familie von Borken – Auerose
1898 östlich neben der Kirche als Friedhofskapelle erbaut, als spätklassizistischer, rechteckiger Putz-Bau mit tempelartiger Eingangsfront, über eine vorhandene, noch begehbare Familiengruft errichtet; Innenrestaurierung 2010-2011. 

Marien – Kirche Alt Kosenow
Feldsteinbau von 1308 zu Ehren der Jungfrau Maria, im
15. und 18. Jahrhundert erweitert, quadratischer Backsteinturm von 1878; Bronzeglocke von 1879; einheitliche Ausstattung um 1880, sehr seltene Komplettausmalung mit Jugendstilelementen von 1904 von Otto Bartelt aus Berlin; 1989-1998 umfangreiche restauriert: 2 bunte Altarfenster von 1910; ein wertvolles Tafelbild der Kreuzabnahme, Anfang 17. Jahrhundert, 2000 restauriert und seit 2005 als Leihgabe im Büro des Bischofs in Greifswald; die Orgel von 1862 von F.W. Kaltschmidt aus Stettin ist nicht funktionstüchtig und muss dringend restauriert und als klingendes Denkmal wieder eingebaut und zum Klingen gebracht werden.(Stand 2020)

Kapelle Dargibell
Rechteckiger Feldsteinbau aus dem 15.Jahrhundert barock verändert; 1941 eingestürzt, nach 1960 Wiederaufbau und Teilung des Innenraumes, erst 2005 wieder Neugestaltung und Nutzung des größeren Raumes im Osten, die kleine Bronzeglocke an einem angesetzten Glockenstuhl (Giebelglocke) ist z.Zt. nicht zu läuten.

Kirche Rossin
Feldsteinbau aus dem 15. Jahrhundert, fünf später angebaute wuchtige Stützpfeiler (ein gleicher Kirchenbau steht in Wietstock), 1991 – 2004 komplette Dach- und Mauerwerksanierung, Familiengruft heute noch zugänglich; zwei prunkvolle Holz-Epitaphe, 2004 und 2006 restauriert; Innenausmalung 2004, Bronzeglocke von 1504, restauriert 1999; Orgel von B. Grüneberg aus Stettin (1863), nach fast 70 Jahren Unspielbarkeit 2006 – 2008 rekonstruiert.

Kapelle Rosenhagen
verputzter Backsteinbau, um 1835; Fenster und Innenausstattung neugotisch überformt, 1966 Bau eines neuen Fachwerkturmes, 2009 Erneuerung der Putzdecke; die kleine Glocke mit der Inschrift „Turmuhrenfabrik Rochlitz, Berlin 1914“stammt von dem historischen Glockenspiel in Ducherow. Die historische Glocke wurde wieder nach Ducherow gebracht und eingebaut, Rosenhagen erhielt danach eine neue Bronzeglocke.

Stand: 01.04.2020
i.A. Nils Eckhardt, Organist/Ducherow