Eine Wanderung um den Pinnower SeeMit Stilletagen durch das Jahr

Pastorin Konstanze Helmers und ihr Mann Pastor Volkmar Seyffert luden im vergangenen Jahr zu vier Stillen Tagen ein. Der erste fand als Spirituelle Wanderung statt. Eine Teilnehmerin berichtet:
Der Dunst liegt noch über dem Ostorfer See, als ich mich aufmache zum Treffpunkt für die Spirituelle Wanderung.
Am Himmel graue Wolken, dazwischen zaghaftes Blau.
Als ich ankomme, sehe ich in der Gruppe hier und da bekannte Gesichter.
Die ersten Kilometer gehen wir schweigend und ich staune, wie viel ich höre, sehe, rieche an diesem Morgen.
Und wie aufmerksam ich mit den anderen im Kontakt bin, so ganz ohne Worte.
Wir laufen hinunter zum Pinnower See und kommen an einen, in milde Wintersonne getauchten Platz am Ufer.
Ich entdecke eine Feuerstelle, einen Unterstand, einen Tisch, eine Quelle.
Die Fragen für den zweiten Teil des Weges knüpfen an diese Dinge an: Mit welchen Ressourcen gehe ich in das Jahr: Was wärmt mich? Wo finden Leib und Seele Rast? Was nährt mich? Was macht mich lebendig?
Schweigend gehen wir weiter und schnell kristallisiert sich „meine“ Frage des Tages heraus: Was macht mich lebendig?
Hier draußen mit dem weiten Blick über das Wasser und der Sonne im Gesicht findet sich manche Antwort wie von selbst. Mit dem Zwitschern der
ersten Vögel bekommt mein Nachdenken Leichtigkeit. Das tut gut.
Nach einiger Zeit komme ich an eine kleine Hütte. Dort liegen Zettel aus mit Bibelversen, Sprichworten, Segenssprüchen.
Ich finde einen Vers, der zu meinen Gedanken passt und ihnen für das nächste Wegstück eine neue Richtung gibt.
In Godern versammeln wir uns am Strand, rasten, genießen den Blick über den See, die Gemeinschaft, die Ruhe, mit der wir unterwegs sind. Zu zweit oder zu dritt gehen wir weiter, nun ins Gespräch vertieft über das, was uns zuvor beschäftigt hat. So erreichen wir die Dorfkirche von Pinnow.
Einen Moment sitzen wir alle still in den Bänken, singen ein Lied.
Manche von uns lesen den Vers vor, den sie sich in der Hütte genommen haben.
Ein Gebet zum Schluss. Wie wenig man braucht für eine Andacht am Weg.
Den letzten Abschnitt gehen die einen im munteren Plappern, andere bleiben in ihren Gesprächen über die Fragen des Morgens. Die letzten Kilometer gehen wir noch einmal im Schweigen.
So habe ich Zeit, meine Gedanken zu sammeln. Und ich spüre: Ich habe viel, womit ich in das Jahr gehe. Da ist eine Kraft, die sich entfalten will.
Ich muss ihr nur Raum geben.
Wenn Sie eine Einladung zu geistlichen Angeboten erhalten möchten, wenden Sie sich bitte an Volkmar Seyffert.