Friedensgebet am 8. Mai in Demmin Kirche bezieht Position für ein friedliches Miteinander

06.05.2015 · Demmin.

Die evangelische Kirchengemeinde Demmin und der Pommersche Evangelische Kirchenkreis laden zu einem ökumenischen Friedensgebet anlässlich des Kriegsendes vor 70 Jahren am kommenden Freitag (8. Mai) in die St.-Bartholomaei-Kirche um 16.30 Uhr in Demmin ein. Das Friedensgebet, das gemeinsam mit Vertretern der Stadt geplant wurde, wird von Pastor Norbert Raasch gestaltet. Zudem beteiligen sich unter anderem Gerd Panknin, Propst der Propstei Demmin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, Bürgermeister Dr. Michael Koch, der Greifswalder Pastor Michael Mahlburg und Maria Klatt, Gemeindereferentin der katholischen Kirchengemeinde, am Friedensgebet, teilt Norbert Raasch mit. Im Anschluss an das Gebet führt ab 17.30 Uhr eine Friedensdemonstration des Demminer „Aktionsbündnis 8. Mai“ vom Marktplatz zum Barlachplatz. Kirchengemeinde und Kirchenkreis beteiligen sich daran und laden alle Interessierten dazu ein, sich anzuschließen.

Kirchenkreis hat Mahnwache angemeldet

Nach mehreren Kundgebungen während der Demonstration werden voraussichtlich ab 19 Uhr Mahnwachen im Demminer Stadtgebiet eingerichtet. Der Pommersche Evangelische Kirchenkreis hat eine dieser Mahnwachen angemeldet und wird unweit des Barlachplatzes sichtbar und gewaltfrei Position gegen inhumane Weltanschauungen sowie für Freiheit und ein friedliches Miteinander beziehen. Die genannten Veranstaltungen sind eingebettet in das Programm der Konferenz „70 Jahre Befreiung vom Faschismus und Ende des 2. Weltkrieges - Wo stehen wir heute?“. Die Konferenz, zu der das Demminer Aktionsbündnis einlädt, findet vom 7. bis 9. Mai in Demmin statt und thematisiert die Auseinandersetzung mit Krieg, Nationalismus und Ausgrenzung in der heutigen Gesellschaft.

Kirche steht für Freiheit und Vielfalt

„Wir wollen als evangelische Kirche Gesicht zeigen und ziehen mit dem Aktionsbündnis und der Stadt Demmin an einem Strang“, sagt Gerd Panknin. „Mit unserer Beteiligung an den Veranstaltungen am 8. Mai machen wir deutlich, dass wir Christen für Vielfalt und Demokratie stehen und nicht schweigend hinnehmen, dass Ewiggestrige die Opfer des Krieges für die Verbreitung ihrer menschenverachtenden Ideologie missbrauchen.“ Es sei ganz wichtig, den Nationalisten zu sagen: „Stopp, bis hierher und nicht weiter!“, so der Demminer Propst. Die Verteidigung der Freiheit und der Widerstand gegen Rechtsradikalismus seien gesamtgesellschaftliche Aufgaben, die von der evangelischen Kirche in Pommern mitgetragen werden. „Ausgrenzungen und die Beschmutzung des Andenkens der Kriegsopfer nehmen wir nicht unwidersprochen hin“, stellt Gerd Panknin klar.

Stellungnahme der Synode folgen Taten

Pastor Michael Mahlburg hat für den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis an Vorbereitungstreffen des Demminer Aktionsbündnisses teilgenommen und ist Mitorganisator der Mahnwache des Kirchenkreises. „Wer aus der Region und aus den Gemeinden des Kirchenkreises nach Demmin kommen möchte, um friedlich mit zu demonstrieren und mit zu beten, kann sich im Internet über gemeinsame Anreisemöglichkeiten beispielsweise aus Greifswald oder Stralsund informieren“, so Michael Mahlburg. Entsprechende Informationen seien im Netz unter https://greifswaldnazifrei.blogsport.eu/ (Greifswald) oder https://rockgegenrechts.square7.ch/ (Stralsund) zu finden, informiert der Greifswalder Pastor. „Ich wünsche mir, dass sich ganz normale Bürger positionieren. Wir als evangelische Kirche stehen ihnen fest zur Seite.“ Mit der Beteiligung an den Veranstaltungen zum 8. Mai in Demmin zeige der Pommersche Evangelische Kirchenkreis, dass der auf der Synode im März in Züssow beschlossenen Stellungnahme gegen Extremismus und Fremdenfeindlichkeit auch Taten folgen, so Michael Mahlburg.

Quelle: PEK