Kirchenregion Parchim Klosterkirche Dobbertin soll 2020 eine neue Orgel bekommen

Klosterkirche Dobbertin

© R. Neumann

13.02.2014 · Dobbertin.

Zum 800-jährigen Bestehen des ehemaligen Benediktinnerinnenklosters in Dobbertin (Kreis Ludwigslust-Parchim) im Jahr 2020 soll die Klosterkirche eine neue Orgel erhalten. Dafür werden schätzungsweise 400.000 Euro benötigt, bestätigte Claus Cartellieri vom Förderverein Kloster Dobbertin. Geplant ist ein Instrument mit zwei Manualen, einem Pedal und etwa 20 Registern, das hinter dem noch erhaltenen Prospekt von 1857 eingebaut werden soll. Fünf Kostenvoranschläge liegen bereits vor, von denen zwei in die engere Wahl kamen.

Die 1857 in dem Dobbertiner Sakralbau errichtete Ernst-Sauer-Orgel war 1893 durch ein Instrument der Firma Schlag und Söhne aus Schweidnitz (heute in Polen gelegen) ersetzt worden. Diese Orgel wurde im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut und repariert. Vor 24 Jahren wurde sie abgebaut und eingelagert, damit die Kirche innen renoviert werden konnte. Da die alte Orgel nicht wieder hergestellt werden könne, solle nun ein neues Instrument beschafft werden, sagte Cartellieri. Derzeit gibt es in der Kirche nur ein kleines Orgelpositiv.

Rund 7.000 Euro seien bereits durch Spenden und den Verkauf einer Orgel-CD für ein neues Instrument zusammengekommen. Um weitere Gelder zu beschaffen, sind Ende Mai mindestens zwei Benefizkonzerte mit dem britischen Organisten Jonathan Watts in Malchow und Plau am See geplant. Ein weiteres Benefizkonzert mit einer Pianistin soll es am 8. Juni im Kloster Dobbertin geben.

Das um 1220 gegründete Kloster Dobbertin ist in Mecklenburg die einzige in ihrer Gesamtheit noch erhalten gebliebene Klosteranlage des Benediktiner-Ordens. Nach der Reformation wurde die Klosteranlage zu einem evangelischen Damenstift ausgebaut. Der künstlerisch anspruchsvolle Umbau der Klosterkirche im 19. Jahrhundert zählt zu den frühesten Beispielen neugotischer Sakralarchitektur in Norddeutschland. Seit 1961 werden in der Klosteranlage Menschen mit geistiger Behinderung und psychische Kranke betreut. 1991 übernahm die Diakonie die Anlage.

Quelle: epd