Gedenkfeiern für verstorbene Kinder und Geschwister in MV Trauernde erfahren Unterstützung und Gemeinschaft

Brennende Kerze im Fenster

Foto: kirche-mv.de/D. Vogel

05.12.2018 · Rostock/Stralsund.

Alljährlich am Abend des zweiten Sonntags im Dezember um 19 Uhr stellen Menschen rund um die Welt eine brennende Kerze ins Fenster. Sie gedenken so ihrer verstorbenen Kinder und Geschwister. „Durch das Entzünden der Kerzen wandert eine Lichtwelle einmal um die Welt zum Zeichen dafür, dass das Licht der Kinder, die unser Leben erleuchtet und gewärmt haben, weiter scheint und sich ausbreitet“, sagt die Greifswalder Klinikseelsorgerin Pastorin Brita Bartels.
 
In Mecklenburg-Vorpommern finden an dem Wochenende oder in dessen Umfeld mehrere Gedenkfeiern statt. Betroffene Eltern und Angehörige sind dazu herzlich von den Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorgern sowie den Kliniken vor Ort eingeladen. Ebenso sind Menschen willkommen, die in ihrem Beruf mit dem Tod kleiner Kinder konfrontiert sind. In ihrer tiefen, lebenslangen Trauer können Eltern, Großeltern, Familien und Freunde Nähe, Unterstützung und Gemeinschaft erfahren.
 
In Wismar findet die Gedenkfeier am Sonnabend, 8. Dezember, um 17 Uhr in der Winterkirche der Heilig-Geist Kirche statt.
 
In Greifswald finden seit Jahren solche feierlichen Gedenken statt. In diesem Jahr beginnt die Andacht am Sonntag, 9. Dezember, um 15 Uhr im Greifswalder Dom. Im Mittelpunkt der Gedenkfeier im Advent steht das Symbol eines Schiffes und es wird Gelegenheit sein, sich gemeinsam mit anderen Betroffenen auf das Ritual des abendlichen Kerzenentzündens einzustimmen. Gestaltet und vorbereitet wird die Gedenkfeier von einem Team aus Mitarbeitenden der Universitätsmedizin Greifswald unter der Leitung von Pastorin Brita Bartels, Klinikseelsorgerin am Eltern-Kind-Zentrum. Im Anschluss stehen in einem Raum der evangelischen Domgemeinde Kaffee und Kuchen bereit und es ist Zeit für Gespräche.
 
Zu einem Gottesdienst, in dem Kerzen für verstorbene Kinder angezündet werden, lädt das Bibelzentrum Barth am 9. Dezember um 18 Uhr in die Hospitalkapelle im Bibelzentrum ein. Wer möchte, dass dabei der Name eines bestimmten Kindes genannt wird, kann sich vor dem Beginn des Gottesdienstes an Pastorin Nicole Chibici-Revneanu wenden.
 
In Stralsund wird am Adventssonntag, 9. Dezember, um 14 Uhr auf den Zentralfriedhof zur Gedenkfeier und in Ludwigslust um 17 Uhr in die Stiftskirche eingeladen.
 
Auch in Schwerin findet seit einigen Jahren in der Thomaskapelle des Doms eine solche Gedenkfeier statt, um verstorbener Kinder und Geschwister zu gedenken. „Dazu sind am 2. Adventssonntag, den 9. Dezember, um 17 Uhr, betroffene Eltern, Geschwister, Großeltern aus Schwerin und Umgebung eingeladen“, sagt Pastor Andreas Greve. Die Feier werde durch ein Team um die Krankenhausseelsorge in der Landeshauptstadt vorbereitet.
In Neubrandenburg laden die evangelische Krankenhausseelsorge und ein ökumenisches Team ebenfalls am 9. Dezember um 17 Uhr in die St. Johanniskirche herzlich ein. „Wir wollen uns gemeinsam Zeit nehmen, uns dieser Kinder zu erinnern. Denn da wo wir sind, die wir leben, da sind auch sie, die verstorbenen Kinder“, sagt Pastorin Anke Leisner.
 
Um 17 Uhr wird am 9. Dezember ebenfalls zu einer Feier in das Münster in Bad Doberan eingeladen. Wer sich angesprochen fühlt, ist herzlich eingeladen gemeinsam mit einer Gruppe betroffener Mütter, Väter und Geschwister, das traditionelle gemeinsame Gedenken im Münster zu gestalten.
 
In der Hansestadt Rostock findet die Gedenkfeier für früh verstorbene, nicht bestattungspflichtige Kinder am Montag, 10. Dezember, auf dem Rostocker Westfriedhof statt. „Die Feier beginnt um 11 Uhr am Eingangstor“, sagt Pastorin Hilke Schicketanz. Eingeladen sind alle Eltern, Geschwister und Angehörige, die um ein früh verstorbenes Kind trauern. Seit Jahren finden auf diesem Friedhof diejenigen totgeborenen Kinder eine würdige Ruhestätte, die wegen ihres geringen Geburtsgewichtes nicht von den Eltern beerdigt werden müssen.

Quelle: ELKM/PEK (cme/sk)


Medienhinweis: Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass Fernseh- und Fotoaufnahmen bei den Gedenkfeiern mit Rücksicht auf die Trauernden nicht erwünscht sind.