Tagung Wie verändern neue Medien den Gottesdienst?

14.03.2018 · Rostock.

Mit den medialen Veränderungen des Gottesdienstes beschäftigt sich vom 15. bis 17. März eine Tagung des Instituts für interdisziplinäre Bildforschung der Universität Rostock. Unter dem Motto "Bild und Performanz" sollen im interdisziplinären Gespräch neue Herausforderungen für die Dramaturgie des Gottesdienstes diskutiert werden, teilte die Theologische Fakultät der Rostocker Universität mit.

Seit gut 20 Jahren werde die Theatralität des Gottesdienstes in der Praktischen Theologie intensiv diskutiert, sagte der Rostocker Theologie-Professor Thomas Klie. Nun solle auf der Tagung eine Zwischenbilanz gezogen werden. Unter anderem werden zwei Theaterwissenschaftler von der Berliner Universität der Künste ihre Überlegungen zum Gegenwartstheater vortragen. Die Fachtagung richte sich an Pastoren, Liturgie-Wissenschaftler und Theaterfachleute.

Nach Worten von Klie verändern die traditionellen sonntäglichen Gottesdienste ihr Gesicht. Kirche sei längst auch multimedial zu erleben, sagte der evangelische Theologe. Denn auch mit Bildern, Gewändern oder musikalischen Darstellungen lasse sich Gottesdienst zeitgemäß inszenieren.

Es gebe beispielsweise Lobpreis-Gottesdienste in moderner Form, die mehrheitlich junge Leute ansprächen und in denen mit dem Beamer Liedstrophen projiziert werden. Bei kirchlichen Beerdigungen und Hochzeiten würden zunehmend Lieblingslieder von der CD gespielt und kaum noch gesungen. Viele Pastoren würden neben dem schwarzen Talar auch weiße und farbige Gewänder tragen. Dieser Medieneinsatz verändere die Dramaturgie des Gottesdienstes.

Alle angehenden evangelischen Pastoren müssten mittlerweile während ihrer zweiten Ausbildungsphase Übungen zur liturgischen Präsenz absolvieren. Denn Liturgie gewinne auch unter Gesten, Blickrichtungen und Bewegungen an Bedeutung.

Quelle: epd