Kirchengemeinde feiert Glockenweihe am Zweiten Advent Steinhagener Geläut wird vervollständigt

Kirche Steinhagen

Foto: R. Neumann

02.12.2015 · Steinhagen.

„Endlich ist es soweit“, freut sich Pastorin Ines Dobbe. Am kommenden Sonntag, 6. Dezember, am Zweiten Advent, werden die beiden lang erwarteten neuen Glocken in einem Festgottesdienst um 10 Uhr in der Kirche Steinhagen geweiht. Von den ehemals drei Glocken der Steinhagener Kirche ist noch eine Glocke aus der Barockzeit vorhanden, die beiden anderen fielen im Jahr 1917 den Einschmelzungen des Ersten Weltkriegs zum Opfer. „Die Glocken wurden beschlagnahmt und das Metall für Torpedos verwendet“, sagt Ines Dobbe. So jedenfalls ist es einer zeitgenössischen Quelle zu entnehmen. Max Buker, Schulleiter und Kantor, schrieb in der Steinhagener Schulchronik über den Verlust der Glocken. Bei einer Glockenrevision vor einigen Jahren wurde festgestellt, dass die vorhandene Glocke zwar Schäden aufweist, diese aber repariert werden können. „Damals entstand die Idee, nicht nur die vorhandene Glocke in Ordnung zu bringen, sondern das gesamte Geläut wieder zu vervollständigen“, erzählt Ines Dobbe.

Glocken treffen am Freitag ein

Die beiden neuen Glocken entstanden in der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe, in der unter anderem schon die fünf Glocken für die Anklamer Marienkirche gegossen wurden. Die Kirchengemeinde erwartet die Ankunft der Glocken am kommenden Freitag, 4. Dezember, zwischen 9 und 12 Uhr. Das Glockenprojekt ist Teil der jahrzehntelangen Wiederherstellung der Steinhagener Kirche, deren Baugeschichte über einen Zeitraum von mehr als 700 Jahren ebenso Bestand wie auch Veränderung dokumentiert. Zu DDR-Zeiten war sie bereits baupolizeilich gesperrt gewesen und stand kurz vor der Entwidmung. Doch durch das entschlossene Wirken der Kirchengemeinde konnte die Kirche gerettet werden. Im Jahr 1991 fand die Wiedereinweihung der im Jahr 1283 erstmals urkundlich erwähnten Kirche statt. „Seitdem wurde die Kirche beständig weiterentwickelt“, so Ines Dobbe. Die Erneuerung des vollständigen Geläuts wird ein weiterer Schritt auf diesem Weg sein.

Quelle: PEK (sk)