Seebrückengottesdienst mit Taufen Bischof v. Maltzahn: Im Vertrauen auf Gott die Stürme des Lebens bestehen

Rund 800 Menschen besuchten den Seebrückengottesdienst in Kühlungsborn mit Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn

Foto: P. Zeuschner

05.07.2015 · Kühlungsborn. „Stürme bestehen“ – unter diesem Motto feierten heute hunderte Einheimische und Gäste den inzwischen 8. Seebrückengottesdienst der Kirchengemeinde Kühlungsborn. „Das Vertrauen zu Gott ist der Schlüssel. Im Vertrauen auf Gott können wir die Stürme unseres Lebens meistern“, sagte der Schweriner Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn in seiner Predigt, die damit zugleich eine Brücke zu den drei Kindern schlug, die von Gemeindepastor Matthias Borchert mit Ostseewasser getauft wurden.

Zu den Herausforderungen unseres Lebens gehört es Stürme zu bestehen. „Nicht immer ist das so dramatisch wie vor einigen Wochen in Bützow“, erinnerte Bischof v. Malzahn. Die Menschen in Bützow hätten erfahren, wie zerbrechlich das Leben sei. Die Stürme des Lebens beschränkten sich allerdings nicht auf Naturereignisse, so der Bischof weiter und zählte einige Beispiele auf: Da erlebten Familien stürmische Zeiten, wenn deren Kinder so richtig pubertieren. Für andere breche ein Sturm der Gefühle los, wenn sie die Nachricht von einer ernsthaften Erkrankung erhielten. Und es gebe manchmal auch Stürme zu bestehen, die eher gesellschaftlicher Natur seien und die „beunruhigen und ängstigen“. Dabei blickte der Bischof beispielsweise auf die Auswirkungen des heutigen Referendums in Griechenland, „die auch die Fachleute nicht wirklich zu übersehen scheinen“.

Schwierigkeiten zu bestehen, gehört zum Leben

In diesen und anderen Situationen „wünscht man sich ein Wunder“, so Andreas v. Maltzahn und schränkte zugleich ein, dass es so einfach mit Wundern nicht sei, auch nicht im Glauben. „Probleme werden uns nicht erspart. Schwierigkeiten zu bestehen, gehört zum Leben“, sagte er. Der Schlüssel gegen Verunsicherung und Angst liege darin, dass wir „mit Gott an unserer Seite ihnen nicht hilflos ausgeliefert sind“.

Wenn Eltern sich um ihre Kinder sorgen, weil sie ihnen zu entgleiten drohen, kann es so wichtig sein, diese Kinder Gott anzuvertrauen. Es kann so entlastend sein, darauf zu vertrauen, dass er dem Kind beistehen werde, seinen Weg zu finden. In Krankheit und gesellschaftlichen Unsicherheiten können sich Menschen ebenso bergen im Vertrauen zu Gott. „Die Probleme sind damit nicht einfach fort. Aber das Vertrauen zu Gott, so der Bischof, sei wie ein Schutzwall gegen die namenlose Angst, die so lähmend sein könne. „Das Vertrauen zu Gott ist der Schlüssel. Im Vertrauen auf Gott können wir die Stürme unseres Lebens meistern.“

Zugleich sei man als Mensch nicht aus seiner Verantwortung entlassen, so Andreas v. Maltzahn und unterstrich: „Zu Freiheit und Verantwortung hat Gott uns begabt. Er ist an unserer Seite, damit nicht alles beim Alten bleibt. Er ist an unserer Seite – was auch geschieht.“

Gottesdienste an vier weiteren Seebrücken

Den Vormittag auf dem Platz vor der Seebrücke gestalteten der Blechbläserchor der Kirchengemeinde und die Schulband „Weißbrot & Fingerhut“ mit. Nach dem Gottesdienst hatten alle Gemeindekreise die Besucher zum „Kirchenkaffee“ eingeladen. Zeitgleich feierten heute ebenso andere Kirchengemeinden an der Ostsee einen Seebrückengottesdienst, so in Kellinghusen, Boltenhagen, Heiligendamm und Wustrow.

Quelle: Bischofskanzlei Schwerin (cme)