Schüler sollen sich stärker mit friedensethischen Fragen beschäftigenVorschlag: Diskurs mit Bundeswehr und Friedensdiensten im Religionsunterricht

10.08.2010 | Schwerin (dk/cme). „Friedensethische Fragen sollten innerhalb des Religionsunterrichts in Mecklenburg-Vorpommern stärker thematisiert werden.“ Dafür plädierte heute (9. August 2010) Dr. Jürgen Danielowski. Der Oberkirchenrat regte dies jetzt in einen Brief an alle evangelischen Religionslehrer in Mecklenburg-Vorpommern an.

 

„Der biblische Kontext und im Besonderen die Ethik Jesu sind Gegenstand im Lehrplan des Faches Religionsunterricht. Es gibt somit fachspezifische Anknüpfungspunkte“, sagt der Theologe der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Denkbar sei zum Beispiel, dass Religionspädagogen „im Unterricht den Diskurs im direkten Gespräch mit einem Jugendoffizier der Bundeswehr führen und dazu auch Vertreter der christlichen Friedensdienste einladen“. Die kontroverse Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Sichtweisen trägt nach Ansicht des Oberkirchenrates dazu bei, „dass Schülerinnen und Schüler den eigenen Standpunkt klären, ein eigenes Urteil finden und Toleranz fördern.“ Religiöse Aspekte und christliche Ethik erweitern politischen Bewertungen – „beispielsweise zu den Auslandseinsätzen der Bundeswehr“.

 

In diesem Zusammenhang erinnert Oberkirchenrat Dr. Danielowski an die kürzlich abgeschlossene Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und dem Wehrbereichskommando I Küste der Bundeswehr. Diese ermöglicht Jugendoffizieren, auch im Schulunterricht über sicherheitspolitische Fragen aufzuklären und zu informieren.