03.-15. Oktober 2019Reisetagebuch Südafrika

Sieben Mitglieder des Jugendchores der Greifswalder Domgemeinde und Chorleiter LKMD Prof. Frank Dittmer sind zwei Wochen in Südafrika unterwegs. Sie besuchen mit dem Pommerschen Ökumenepastor Matthias Tuve und seiner Frau Uschi Tuve lutherische Kirchengemeinden in der Kalahari und in Kapstadt. Die Partnerschaft zur Kap Oranje Diözese der Ev.-Lutherischen Kirche im Südlichen Afrika besteht seit über 40 Jahren. Dieser Besuch ist ein weiterer Meilenstein auf dem langen gemeinsamen Weg. Täglich berichten sie hier im Online-Tagebuch:


15.10.2019 | Tag 13 - Letzter Tag | Kapstadt I Themba Labantu - ein größeres Wunder als der Tafelberg

Von Matthias Tuve

Letzter Tag. Abschied vom Schoenstatt Retreat and Conference Centre. Ein schönes und stilles, fast verträumtes Zuhause - des Nachts schenkte es erholsamen Schlaf, am Morgen im hellen, lichtdurchfluteten Frühstücksraum den Start in den Tag. Geborgen in einem großen, geschmackvoll mit alten Möbeln eingerichteten Saal, in dem wir die einzigen Gäste waren und blieben. Draußen lockte der Park zum Spazierengehen, nur einmal habe ich mir dafür Zeit nehmen können und die blühenden Strelitzien unter den großen alten Bäumen bewundert.

10 Uhr sind wir bei Otto Kohlstock angemeldet. Otto ist seit 1985 ununterbrochen in Südafrika tätig, erst in Kwazulu Natal, dann in Gugulethu und seit 2002 hier in Philippi – als letzter Missionar des Berliner Missionswerkes. In der New Eisleben Street, die Touristen meiden sollten, weil jederzeit ein Überfall droht. Mitten in einer Problemzone der Stadt, hinter der bewachten Pforte, liegt ein Paradies, eines der wunderbarsten Projekte, das ich kenne. Die Kirche, 1946 erbaut, sieht wie eine pommersche Dorfkirche aus. Um sie herum schauen wir an, was in den vergangenen 17 Jahren nach und nach entstanden ist: Eine Essenausgabe, das Haus gebaut unter Verwendung von 50.000 Sandsäcken. Essen für 300 Menschen wird hier zubereitet. Die Grundschule, die zuerst ein Hospiz war für Sterbende, später eine Krankenstation für Gesundende. Jetzt singen hier Grundschulkinder für uns - und wir für sie. Diese Kinder bekommen eine Chance, gar nicht erst den Krankheiten ihrer Eltern und Großeltern zum Opfer zu fallen. Die Werkstatt mit einer Grundausbildung zum Automechaniker. Viele der Jugendlichen sind schon vom benachbarten BMW-Werk in die Lehre übernommen worden. Andere lernen zu klempnern und Solaranlagen zu bauen. Computerkurse. Drama- und Tanzstudio. Keramikwerkstatt. Die neueste Attraktion ist der Sportplatz. Sieben Jahre hat Kohlstock mit der Stadtverwaltung gerungen, dann hatte er den Pachtvertrag für das verkommene Nachbargrundstück in der Tasche. Zwei Jahre kämpfte er um die Finanzierung. Jetzt ist der Platz schon fertig. Unglaublich! Die Philipp-Lahm-Stiftung hat geholfen. Das Ehepaar Doppler aus München, deren Namen immer wieder fällt. Und wir aus Pommern auch!

Das alles, um den Menschen hier eine Hoffnung zu geben, die es schwer haben angesichts von Arbeitslosigkeit, Aggressivität, Armut, Alkohol. I Themba Labantu bedeutet: Die Hoffnung des Volkes. Und hier, bei Otto Kohlstock, kann man sehen, wie aus Hoffnung Wirklichkeit wird. Lucian, 18 Jahre alt, aus Berlin Kreuzberg, läuft uns über den Weg. Als Konfirmand hat er das Sommerfest des BMW besucht und von dem diakonischen Projekt in Kapstadt gehört. Als er 17 war und sich fragte, was er wohl nach dem Abi machen will, fiel ihm i Themba Labantu wieder ein. Jetzt ist er als Freiwilliger hier, betreut den kleinen Laden, trainiert Fußballer (das muss ich noch besser hinkriegen!), macht alles, was anfällt.

Wir sitzen in der Kirche. Otto fragt: was habt ihr erlebt? Und auf einmal ist es wie eine Auswertungsgrunde unserer ganzen Fahrt. Herzliche, gastfreundliche Menschen und Gemeinden – überall! Gottesdienste voll überbordender Musik und Bewegung! Tanzen im Gottesdienst, unten in der Gemeinde und sogar vorn im Altarraum! Das Vaterunser - gemeinsam gesungen! „The Combined Choir“ – der Projektchor mit afrikanischen und deutschen Jugendlichen! Wie da der Funken übergesprungen ist! Und überall, ja überall waren sie darauf vorbereitet, dass drei von uns vegetarisch essen und eine vegan. Das haben wir nicht erwartet! Und natürlich – die vielen Wunderorte, die wir außer den lutherischen Gemeinden auch gesehen haben – Augrabies und Cape Point, Goegap-Reservat und die Roten Dünen der Kalahari! Und der Tafelberg…

Otto sagt: Zu uns kommen viele Touristen. Denen fallen immer zwei Sachen ein: So ein schönes Land – und so eine entsetzliche Armut. - Ihr habt mehr gesehen als die meisten! Ja, denke ich. Wir konnten mit den Herzen und in die Herzen sehen. Wir haben uns einander in Herz gesungen, gepredigt, gehört, gelacht, gebetet, geredet, getanzt. 2.447 km sind wir gefahren von Upington über Rietfontein und Steinkopf nach Kapstadt. Unermesslich aber ist die Erfahrung der vielen Begegnungen und magischen Momente, die es an jedem Tag gab. Lobe den Herrn meine Seele, und vergiss nicht, was er Dir Gutes getan hat! Bless the lord my soul, and bless God’s holy name! Bless the lord my soul, he leads me into life.


14.10.2019 | Tag 12 | Kapstadt Ein Weltwunder und ein wunderbares Finale

Von Frank Dittmer 

Die Wetteraussichten versprechen einen frühlingshaften Tag in Cape Town. Trotzdem hüllt sich der Tafelberg an diesem Morgen geheimnisvoll in Wolken. Zu verlockend wäre eine Wanderung hoch hinauf bis zu einer Höhe von 1068 m über dem Meer, doch unser heutiger Zeitplan lässt eine Wanderung mit Dauer von 4-5 Stunden einfach nicht zu. Daher entscheiden wir uns für die bequeme, von den meisten Kapstadt-Besuchern genutzte Variante. Es geht mit dem Cable Car, einer Seilbahn mit sich drehender Gondel innerhalb von 5 Minuten in die Höhe, vorbei an steil aufragenden Felswänden. Oben angekommen erwartet uns ein beeindruckendes Felsenplateau. Ein spektakuläres Wolkenspiel gewährt uns überraschende Talblicke auf Cape Town und den blau leuchtenden Atlantik. Wie schön, dass es heute im zweiten Anlauf geklappt hat, einen der faszinierendsten Orte unserer Reise kennenzulernen.

Für den zweiten Teil unseres Programms haben wir uns die Waterfront vorgenommen. Das ist der modern gestaltete Teil des alten Hafens, dort, wo Kapstadt im 17. Jahrhundert als Handelsstation der Seefahrer-Nationen gegründet wurde. Eine Shopping-Mall, zu Food-Centern ausgebaute Lagerhallen, im viktorianischen Stil errichtete Häuser und ein Riesenrad prägen das Bild dieses quirligen Hafenareals. Wenn man bis jetzt noch keine Souvenirs gefunden hat, spätestens hier werden wir fündig! Bei sonnigem Wetter genießen wir das muntere Treiben, untermalt von Marimbamusik. Letzte Postkarten werden geschrieben.

Am Nachmittag erwartet uns „unsere“ Kirchengemeinde in Athlone zu einem Abschiedstreffen. Unsere Erwartungen werden weit übertroffen. Dean de Vries-Bock begrüßt uns mit mehreren seiner Gemeindeglieder auf das Herzlichste und spornt uns zur Eile an, da wir tatsächlich den am Anreisetag nicht zustande gekommenen Besuch in der benachbarten Moschee nachholen können. Am Eingangstor der Moschee werden wir von Imam Morbean Alexander der Islamischen Gemeinde willkommen geheißen. Er lädt uns ein, einzutreten. Zuvor ziehen wir die Schuhe aus und begeben uns dann gemeinsam in einen benachbarten Raum. Auf dem Fußboden sitzend entwickelt sich ein hochinteressantes Gespräch über Gott und die Welt. Faszinierend, wie einträchtig hier Angehörige zweier Weltreligionen beieinander sitzen und respektvoll und offen miteinander reden. Es geht um Grundsätzliches, was das Verbindende beider Religionen betrifft, und um die konkrete Gestaltung dieser Glaubensgrundsätze inmitten eines von Armut, Gewalt, Hass und HIV gezeichneten Stadtviertels. So werden wir Zeuge eines interreligiösen Dialogs „at his best“. Wir sind nun schon einigen Wundern begegnet, und so wundert es uns schon beinahe nicht mehr, dass wir als Chor in der Moschee ein Taizé-Lied singen dürfen. Das hat es an diesem Ort sicherlich noch nie gegeben.

Viel zu früh drängt uns Dean de Vries-Bock mit Blick auf die Uhr zum nächsten Programmpunkt. Wir sind zu Besuch im Haus von Miriam und Haroun Edwards, einem muslimischen Ehepaar. Dort erfahren wir viel über weitere ganz alltägliche Projekte des interkonfessionellen Brückenbaus. Mit beeindruckendem Engagement kümmern sich Frauen täglich um das Wohl und Wehe der Stadtteilbewohner, indem sie an jedem Tag der Woche, zum Teil schon ab 7 Uhr, durch das Viertel gehen und den Anwohnern als Ansprechpartner für ihre Probleme und Sorgen zur Verfügung stehen. Eine weitere couragierte Frau – sie heißt Pat – kommt hinzu und berichtet uns, welche Strukturen sie in Zusammenarbeit mit der örtlichen Verwaltung und Polizei aufgebaut haben, um das Leben der Menschen zu verbessern. Auch an diesem Ort könnten wir noch lange verweilen, doch der Dean drängt weiter zum nächsten Programmpunkt, dem abschließendem Höhepunkt dieses ereignisreichen Tages.

Wir fahren zu einer Familie im Stadtviertel Bonteheuwel, wo für uns ein Fest mit traditionellem, im dreibeinigen Topf über offenem Feuer zubereitetem Potjiekos-Essen und vielen Spiel- und Singeinlagen ausgerichtet wird. Die Feier ist in vollem Gange, da hören wir zu später Stunde eine Marching-Band auf der Straße vor dem Haus aufziehen. Eine junge Frau, drei junge Männer mit Trompeten und Trommel und ein kleiner Junge mit Becken stecken uns mit ihren Marching-Songs an, und schon wird auf der Straße ausgelassen getanzt. Ein Hauch von Rio im Cape Flat. Die Feier verlagert sich wieder auf den offenen Hof und in ein angrenzendes zur Karaoke-Bühne umfunktioniertes Wohnzimmer. Nun heißt es Abschied nehmen. Es folgen feierliche Dankesreden unserer Gastgeber und der Gäste, immer wieder unterbrochen von Liedern, die die Verbundenheit und den Wunsch nach einem Wiedersehen, wann und wo auch immer, verstärken. Ein wundervoller Abschluss eines an Wunder reichen Tages!


13.10.2019 | Tag 11 | Kapstadt Wartezeit

von Marieke und Matthias Tuve

Diesen Sonntag beginnen wir mit einem ausgewogenen Frühstück um 7:45 Uhr. Müde blicken die Jugendlichen über den Tisch. An einem Sonntag so früh auf zu stehen ist wahrlich kein Vergnügen! Nachdem alle fertig sind, machen wir uns auf den Weg zu der Kirche St. Peters in Ravensmead, wo der Gottesdienst stattfinden soll. Als wir ankommen, gehen wir in die Kirche, singen uns ein und setzen uns danach hin, bereit, den Gottesdienst starten zu lassen. Doch ein Blick durch die Kirche und schon ist die Vermutung da, dass irgendwas falsch ist. 9 Uhr sollte es losgehen und es ist 5 Minuten nach 9 Uhr und es sind nicht mehr als 15 Leute da, davon 10 Kinder. Dann die schlechte Nachricht. Wir hatten falsche Informationen bekommen. Am ersten Sonntag im Monat wird der Gottesdienst wirklich um 9 Uhr angefangen, aber wir haben den zweiten Sonntag. Also beginnt der richtige Gottesdienst erst um 10 Uhr. Die Chormitglieder beschließen die restliche Stunde mit Ausruhen zu überbrücken. Im Schatten eines großen Baumes legen sich alle Sänger und Sängerinnen hin und dösen in der frühen Morgenhitze.

Matthias Tuve: Wartezeit. Ich habe Zeit zum Fotografieren und für ein Gespräch mit einem Mann. Plötzlich erklingen Kinderstimmen aus der Kirche. Weihnachtsmusik! Das macht mich neugierig. Drinnen wird getanzt und gesungen. Jingle Bells! „Sie üben mit der Sonntagsschule für das Heiligabendprogramm“, erklärt mein Gesprächspartner. Es ist schön, unverhofft Zeit zu haben für ihn. 

Um 10 Uhr beginnt schließlich der zweistündige Gottesdienst, den wir mit viel Singen unterstützen.

Matthias Tuve: Ein junger Mann führt mit großem Eifer und Engagement durch die Liturgie. Curtley Hendricks ist erst 20! Nächstes Jahr beginnt er sein Fernstudium der Theologie. Er kann es kaum erwarten. Sein Ortspastor Zipho Danise hat ihn dafür begeistert und ihm schon mal vieles beigebracht. Begeistert schwingt er das Weihrauchfass! Unsere Geschwister in Südafrika haben schon vor Jahren den Weihrauch wiederentdeckt. Ganz ohne Husten geht das nicht ab! Vor mir sitzt eine junge Frau, die die gesamte Liturgie und alle Lieder an die Altarwand beamt. Das hilft uns total, beim Gottesdienst dabei zu sein – selbst wenn es vom Englischen ins Afrikaans wechselt. Frithjof liest die Geschichte von Naeman, dem syrischen Offizier, der geheilt wird, nachdem er siebenmal im Jordan untergetaucht ist. Und wieder erlebe ich, wie mich ein Gottesdienst in Südafrika heil macht – spätestens als wir gemeinsam das Vaterunser singen, die ganze Gemeinde, vierstimmig. Was für eine Kraft! Mit gewaltiger Geste und überströmender Fröhlichkeit segnet Pastor Mark Lakey die Gemeinde.

Nach dem vielen Singen und Tanzen sind wir alle ausgehungert und freuen uns darüber, dass im Anbau der Kirche ein gedeckter Tisch mit Lunchpaketen und Wasserflaschen angerichtet ist. Satt und zufrieden fährt der Domjugendchor wieder zurück zum Kloster, wo sich alle nochmal ausruhen können. Der nächste Punkt auf der Tagesliste ist der Tafelberg. Allerdings bekommen wir die Nachricht, dass die Gondelstation völlig überfüllt ist. Wartezeit über zwei Stunden! Die Wanderwege zu Fuß dauern über fünf Stunden. Also beschließen wir, diesen Besuch auf morgen zu verschieben und stattdessen zum Cape-Point zu fahren. Auf dem Parkplatz angekommen, laufen wir noch 20 Minuten zum Leuchtturm, der auf der Kippe steht.

Matthias Tuve: Meine Frau und ich gehen inzwischen am Fuß des Berges Kaffee trinken. Einen Brownie teilen wir uns dazu. Hoppla! Eben saß der gelbschwarze Vogel noch auf dem Tisch. Jetzt hat er Uschi den Kuchen aus der Hand gepickt! So ein Räuber! Na warte!

Dort oben singen wir zwei-drei Lieder, machen viele Fotos und lassen uns den Wind um die Ohren pfeifen. Wieder bei den Autos angekommen fahren wir den restlichen Berg wieder nach unten, bis zum Strand, um dort noch ein Bild mit dem berühmten Schild zu machen. Auf diesem steht: "Kap der guten Hoffnung - der süd-westlichste Punkt des afrikanischen Kontinents". Anschließend gehen wir noch Abendbrot essen in Fish Hoek und betrachten den Vollmond über der Bucht, ehe wir zur Unterkunft zurückfahren. Der Abend endet mit einer Werwolfrunde, bei der Georg als Werwolf gewinnt.


12.10.2019 | Tag 10 | Kapstadt Gesang auf dem Markt und in der Kirche

Von Greta und Svea

Ding - Ding - Ding. Kirchenglocken läuten. Sieben Uhr morgens. Ding - Ding - Ding. Einmal umdrehen können wir uns noch. Noch ein paar Minuten Schlaf, bevor es Frühstück gibt. Auch in dieser Unterkunft werden wir mit Rührei, gebratenen Pilzen und warmen Tomaten verwöhnt. Was für ein Luxus!

Als erster Programmpunkt ist ein Besuch der Altstadt, insbesondere des Green Market Square vorgesehen. Tücher, Anhänger, geschnitzte Figuren, Schmuck und Taschen. Alles, was das Herz begehrt. Die meisten von uns nutzen die Chance, um ihr Taschengeld loszuwerden. Bevor wir jedoch auf den Markt losgelassen werden, appelliert Matthias noch an unseren Verhandlungsgeist. Schnell stellen wir fest: die ersten Versuche verlaufen eher weniger erfolgreich und stockend, doch am Ende bereitet das Herunterhandeln der Preise einigen sogar Spaß. Und überall ertönt Musik. Farbenfrohe Ensembles machen auf sich aufmerksam und bitten um eine Spende.

Danach? The Company's Garden! Ein kleines grünes Paradies voller alter Bäume, Denkmäler, Tauben und zahmer Eichhörnchen inmitten des Großstadt-Trubels. Auf einem alten Brunnen eine Inschrift mit dem Jesuswort: „Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; 14 wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“

Haben wir auf dieser Reise schon genug gesungen? Auf gar keinen Fall. Mit unseren zugegeben etwas heiseren Stimmen starten wir in einen zweiten Workshop. Dieses Mal sind es besonders Jugendliche die von uns Lieder erlernen, uns aber auch einige beibringen, welche uns in Ohrwürmern noch eine ganze Zeit begleiten werden. Besonders ein Lied hat es uns angetan. Lord, I lift your name on high. Als wir dann auch noch erfahren, dass es über die Bowles-Brothers nach Athlone gekommen ist, glaubt hier niemand mehr an Zufall.

Nach einer kleinen Stärkung, lernen wir die zweite und nicht letzte Kirche hier in Kapstadt kennen. Grassy Park. Der Abend wird gefüllt mit verschiedenster Musik, Gesängen in unterschiedlichen Sprachen und Besetzungen. Auch diese Gemeinde hält Überraschungen bereit: nicht nur uriger kräftiger Gesang begeistert, es findet sich auch noch ein junger Opernsänger unter ihnen. Von dessen unglaublichem Talent sind wir innerhalb von Sekunden überzeugt.

Obwohl das Programm erst gegen 20.00 Uhr dem Ende zugeht, kommt noch keine Müdigkeit auf. Eine goldene Tafel, reich bedeckt mit allen nur erdenklichen Törtchen, Muffins und Scones, Kaffee und belegten Brötchen, versorgt die noch fröhlich Tanzenden und Singenden. Es ist viel zu viel! Doch damit haben die Organisatoren wohl gerechnet, denn auf einmal werden "Doggy boxes" ausgeteilt. Alle stecken sich etwas ein. Wir auch. Im Nu ist die Tafel leer.

Ob nun mit einem Mitternachts-Snack oder ohne, irgendwann schlafen wir alle ein - bis zum nächsten Glockenschlag.


11.10.2019 | Tag 9 | Springbok/Kapstadt Über das Sperrgebiet – und wie eine Kirche Sperren überwindet

Von Toni, Lena, Johanna, Georg

Auch heute Morgen bot die Sperrgebiet Lodge Springbok einen idyllischen Ausblick in die einsame und atemberaubende Landschaft Südafrikas. Bei so heißen Temperaturen tagsüber überraschte uns die Kälte am Morgen selbst nach über einer Woche noch, doch das war heute vielleicht sogar von Vorteil, um wach zu werden. Grund für unser frühes Erwachen war die Anreise zu unserem Ziel für die letzten Tage der Reise: Kapstadt! Während wir uns für die lange Fahrt stärkten, stellten wir uns auf den Abschied von unserer mit Abstand schönsten Unterkunft ein. Unsere Gastgeber, die uns während des Aufenthalts nicht nur mit stärkendem Frühstück, sondern auch mit fröhlicher, herzlicher Art und 3 Hunden auf dem Grundstück erfreut hatten, erzählten vom eigenständigen Erbau der Hütten, von einem wunderschönen Meer aus Blumen, welches die Gegend nach einem kräftigen Regenschauer im Frühjahr schmückt und gaben Empfehlung für einen Stop auf unserer Fahrt. Für diese netten Ratschläge und den schönen Aufenthalt bedankten wir uns mit einem Abschiedslied bei dem Paar.

Beeindruckt betrachteten wir das Verbotsschild, das die Rezeption der Lodge schmückt. Unsere Gastgeberin ist in Namibia nahe einer eingezäunten Diamantenmine aufgewachsen, das Wort „Sperrgebiet“ hat sie seit frühester Kindheit beeindruckt, und ihre Sehnsucht nach einem eigenen Sperrgebiet, das sie selbst gestaltet und verantwortet, haben ihr Mann und sie selbst sich mit dieser Lodge erfüllt.

Anschließend bewegten wir uns während der Fahrt begeistert zur CD der Bowles Brüder, die uns am Vorabend geschenkt wurde, was die Fahrt bis zu unserer Mittagspause im Piekenierskloof Mountain Resort Restaurant mit der Vereinigung von Musik und Bewegung aus aller Welt erheiterte. Nach einer leckeren Stärkung bei traumhaftem Ausblick in die Berge Südafrikas und auf den Ort Citrusdal legten wir auch den Rest des Weges nach Kapstadt zurück. Dort angekommen erlebten wir ein ganz neues Südafrika. Ähnlich und dennoch anders. Die ländliche Vegetation war Palmen gewichen, statt bescheidenen Hütten zierten weiße große Häuser die Straßen, welche ungewohnt voll sind. Nach einem kurzen Stopp in unserer neuen Unterkunft fuhren wir in die lutherische Kirche von Athlone.

Dort wurden wir sehr herzlich empfangen und haben den Plan für die kommenden Tage durchgesprochen. Dean (Superintendent) Gerhard de Vries Bock erzählte uns außerdem noch etwas über seine Gemeinde. Besonders ein Umstand überraschte uns: diese Gemeinde ist offen für Menschen unterschiedlicher Weltreligionen. Hier beten zu besonderen Ereignissen Christen, Juden und Muslime miteinander, denn der Zusammenhalt der Menschen egal welcher Religion ist ihnen in Kirche und Kommune sehr wichtig. Ein berührendes Zeichen dafür erlebten wir dann ganz praktisch. Unser Abendessen nahmen wir überraschenderweise nicht in unserer Unterkunft, einem modernen Kloster, ein, sondern mitten auf der Martin-Luther-Straße vor der Kirche. Die muslimische Tradition des 'Street Bhukka' war für uns alle neu. Die Teller standen auf Teppichen vor uns auf dem Boden. Das Essen wurde von den hier wohnenden Kindern, die plötzlich aus allen Richtungen kamen und sich neben uns auf das Pflaster oder die Bordsteinkante setzten, mit den Händen gegessen. Wir durften trotzdem Messer und Gabel benutzen.

Nach dem Essen konnten wir außerdem dabei zusehen, wie die Kinder eine Tanznummer zum Besten gaben. Natürlich haben wir auch noch eine Kleinigkeit aufgeführt, dann war das gemütliche Beieinander auch schon vorbei. Mit einer kurzen Andacht ließen wir den Abend ausklingen und machten uns schließlich wieder auf den Weg zurück in unsere Unterkunft, wo wir alle müde in unsere Betten fielen.


10.10.2019 | Tag 8 | Goegap Reservat/SteinkopfDie Bowles Brothers

Von Frithjof 

Der Donnerstag begann mit einem etwas späteren Frühstück, wodurch zumindest einige aus unserer Gruppe ausschlafen konnten. Anschließend fuhren wir ins Goegap Naturreservat, um uns dort an eine vier Kilometer lange Wanderstrecke heranzuwagen. Der Weg führte uns quer über Stock und Stein bis zur Spitze eines Berges. Die morgens noch kühlen Temperaturen stiegen schnell an und durch mangelnden Sonnenschutz fingen sich viele von uns ihren ersten Sonnenbrand der Reise ein. Auf dem Berg angekommen, bot sich uns eine beeindruckende Aussicht über die abwechslungsreiche Landschaft des Nordkaps.

Nach zwei Stunden Wanderung fuhren wir nach Steinkopf, Nachbarort von Springbok, wo am Abend auch eine Evening Music in der evangelisch-lutherischen Kirche stattfinden sollte. Davor statteten wir noch dem ehemaligen Bischof der Kap-Oranje-Diözese William Bowles und seiner Familie einen Besuch ab. In deren Haus sollte uns ein Highlight der Reise erwarten. Nachdem wir zwei Lieder zum Besten gegeben hatten, setzten sich, angelockt von unserem Gesang, die Söhne des Bischofs, Timothy und Michael, zu uns und ihren Eltern. Im bestesten (ja: bestesten!) Tenor sangen sie ebenfalls ein paar Lieder und sorgten für Furore. Die Reaktionen waren unterschiedlich: einerseits war die Begeisterung groß, andererseits traten auf unserer Seite plötzlich Minderwertigkeitskomplexe auf. Am Ende eines ihrer Lieder fragte Lena schließlich: “Bin ich eigentlich die Einzige, die für die beiden ihren Freund verlassen würde?” Die Frage wurde vehement verneint. Die Bowles Brothers waren auch von unserer Musik begeistert, was Toni sogleich kommentierte: “Es ist, als würde Monet einem auf die Schulter klopfen und sagen: “Gut gemalt.”

Nach diesem sehr eindrucksvollen Erlebnis fuhren wir zur Evening Music, wo wir wieder abwechselnd, aber auch gemeinsam mit dem örtlichen Jugendchor, den wir bereits vorher bei einem Kaffeetrinken kennenlernen durften, und einigen anderen (auch den Bowles Brothers) sangen.

Der Abend war leider wieder viel zu früh zu Ende. Wir machten noch ein paar Fotos mit den Jugendlichen aus Steinkopf und fuhren dann erschöpft zurück ins Sperrgebiet, wo eine doch eher kurze Nacht auf uns warten sollte.


09.10.2019 | Tag 7 | Augrabies/Springbok Giraffen vorm Frühstück – und ein Wiedersehen mit einem alten Freund!

Von Frank Dittmer 

Das frühe Aufstehen bereitet uns allen an diesem Tag keine besondere Mühe, steht uns doch noch vor dem Frühstück eine Fahrt durch den Augrabies Nationalpark bevor. Entsprechend groß ist die Vorfreude, als wir um 6:30 Uhr mit dem Öffnen der Tore in die atemberaubend schöne Landschaft hineinfahren können.

Die Spannung ist bei allen zu spüren, und nach einigen Biegungen und dem Durchfahren wasserüberfluteter Rinnen werden wir schon durch den Anblick von zwei Giraffen überrascht, die nahe am Weg stehen und die ersten Sonnenstrahlen zu genießen scheinen. Kurz darauf erspähen wir auch noch Oryxantilopen mit ihren langen Hörnern und Springböcke, die auf dem afrikanischen Kontinent nur noch in Südafrika anzutreffen sind. Nicht minder beeindruckt uns jedoch auch die von zerklüfteten Felsen und Savanne geprägte Landschaft. Unvergessen bleibt das Erlebnis zweier magisch wirkender Orte. Der Echo Corner hoch über dem Oranje River. Kaum zu glauben, wie friedlich der von Schilfgürteln gesäumte Fluss nur einige Kilometer nach den tosenden Wasserfällen dahinfließt. Und dann der „Moon Rock“, auf dessen glatter Fläche wir der Sonne entgegengehen. Gern würden wir noch den gesamten Nationalpark erkunden, doch unser Reiseleiter Matthias hat schon den nächsten Programmpunkt im Blick.

Nach den spannenden Naturerlebnissen ist es mal wieder Zeit, Menschen zu treffen. Wir fahren zu Abraham Jonker, einem Kirchenältesten der kleinen evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Kakamas, direkt an der Strecke zwischen Keimoes und Springbok gelegen. Den kleinen Rückweg von den Augrabies aus nehmen wir gern in Kauf, sind wir doch bei allen bisherigen Begegnungen nur warmherzigen und offenen Menschen begegnet. So ist es auch bei Abraham. Den Weg zu seinem Haus zu finden, ist schon eine Herausforderung, trotz eines noch vor dem Ort zugestiegenen Lotsen.

Abraham empfängt uns am Gartentor. Der Garten ist ein Paradies mit wunderschönen Blumen. Weiße und gelbe Lilien fallen sofort ins Auge. Das alles steht im großen Kontrast zur überwiegenden Tristesse des ärmlich wirkenden Viertels, in dem wir nun angekommen sind. Es gibt eine kurze und intensive Begegnung, bei der viele unserer Fragen beantwortet werden. In das kleine Wohnzimmer passen wir kaum hinein. Trotzdem tut das der fröhlichen Stimmung keinen Abbruch. Nachdem wir einige Lieder gesungen haben, berichtet uns Abraham noch, dass er am vergangenen Sonntag für den Gottesdienst die dafür angemietete Schule mit einem Schlüssel öffnen wollte. Das Tor zum Schulhof war jedoch unerwartet verschlossen. Zu diesem Schloss hatte er keinen Schlüssel. So gab es an diesem Tag kein Hineinkommen in die Schule. In seiner Verzweiflung betete er. Irgendwann kam er jedoch zu der Erkenntnis: „Gott macht mich durch dieses Problem nur noch stärker!“ Der Gottesdienst musste außerhalb der Schulmauern im Freien gefeiert werden.

Wir haben noch 290 km bis zu unserer neuen Unterkunft in Springbok zurückzulegen, und so müssen wir bald schon wieder aufbrechen. Nach Gebeten und einem Segenslied treten wir unsere Weiterreise an, die wir nur für eine kurze Mittagspause in Pofadder unterbrechen. Die schier grenzenlose Weite der Wüste rechts und links der schnurgerade verlaufenden Straße N 14 ist überwältigend. Auf der Höhe von Aggeneys erblicken wir in der Ferne eine gigantische Zinkmine, durch dessen Tagebau ein gewaltiger Berg nahezu pulverisiert zu werden scheint. Nur noch eine kurze Strecke weiter zeigt sich die Bergkette rund um Springbok, unserem nächsten Ziel. Ein wenig erschöpft von der langen Fahrt und den vielen Eindrücken kommen wir in unserem neuen Domizil, der „Sperrgebiet Lodge“ an. Es handelt sich nicht etwa um eine Diamantenmine, sondern um eine Farm, die ca. 15 km außerhalb von Springbok liegt. Es entpuppt sich als ein kleines Paradies inmitten der aufgrund der Trockenheit leider schon fast verblühten Wüste des Namaqualandes. Unsere Gastgeber sind sehr freundlich. Wir freuen uns, für die nächsten zwei Nächte eine solch schöne Unterkunft, bestehend aus mehreren reetgedeckten Hütten, zu haben. Nach dem Abendessen treffen wir uns noch einmal zu einer Chorprobe, bevor wir müde in unsere Betten fallen.


08.10.2019 | Tag 6 | Rietfontein/Namibia/AugrabiesDie Predigt des Polizisten

Von Matthias Tuve

Drei der vier „Parishes“ (Pfarrbereiche) des Kalahari-Kirchenkreises haben wir nun besucht – Upington, Keimoes und Rietfontein. Zur vierten Parish in Steinkopf sind es fast 700 km Autofahrt. Deshalb wollen wir heute einen Zwischenstopp einlegen auf der halben Strecke – und bei den Augrabies übernachten.

Am Morgen, nach dem Frühstück und dem Abschied vom Tented Camp Rietfontein, fahren wir die 1.900 Meter bis zur namibischen Grenze. Gestern war ich schon mal dort. Die Grenze war geschlossen! Sie öffnet erst 7.30 Uhr! Heute nun dürfen wir alle durch. Ausreisestempel von Südafrika in den Pass. Kurzer Weg zum prächtigen (die Moderatoren unserer Musikabende sagten so gerne „prachtig“, wenn ihnen ein Lied unseres Chores gefallen hat!) Begrüßungsschild der Republik Namibia. Foto. Zurück zur südafrikanischen Grenze. Der Ausreisebeamte von vorhin, der nun die Rolle gewechselt hat und zum Einreisebeamten geworden ist, schaut sich meinen Pass an und schüttelt mürrisch seinen Kopf. „Nein“, sagt er, „so kommen Sie hier nicht wieder rein!“ Ich sehe ihn verdutzt an. Fast kommt ein wenig Panik in mir hoch. Haben wir hier etwa noch mal Berlin-Tegel? Der Beamte erklärt: „Jetzt brauchen Sie erst mal einen Einreisestempel Namibia. Dann einen Ausreisestempel Namibia. Dann erst kriegen Sie von mir den Einreisestempel Südafrika.“

Die Jugendlichen lachen, als ich ihnen erkläre, was los ist. Auf dem Weg zum namibischen Grenzbeamten singen sie. „I walk, walk, walk, Jesus.“ Gestern gelernt von den Talitha Koemi-Kindern! Der namibische Beamte freut sich über unseren Besuch. Hier kommt selten jemand durch. Und dann auch noch ein Chor! Wir singen für ihn. Alta Trinita beata. Der Beamte klettert über seine Theke und filmt uns. Beim südafrikanischen Grenzer steht übrigens an der Tür: Fotografieren verboten! Als wir wieder in unsere Busse klettern, haben wir vier Stempel mehr in unseren Pässen, und alle sind zufrieden.

Knapp 400 km später. Die Augrabies begeistern und verzaubern uns. Augrabies heißt auf Deutsch: der Ort des lauten Geräuschs. Wir stehen auf der Plattform hoch über dem Wasserfall des Oranje, und können uns nicht satt sehen, nicht satt hören. Da ist so viel Energie und Kraft. Der Blick auf Jahrtausende Erdgeschichte. Ein Fluss bahnt sich seinen Weg. Unverdrossen. Nie nachlassend. Am liebsten möchte man hier sitzen und gar nicht mehr weggehen. Das Wasser. Diese Urgewalt! Hier und da ein bunter Salamander auf den Felsen. Und so viele Dassies. Eines davon steht Marieke Modell.

Auf einmal fällt mir wieder ein, wie wir 2006 die Augrabies besucht haben mit einer Gruppe aus Pommern. Frans Matthys, Polizist und Kirchenältester aus Keimoes, hat uns damals begleitet. Wir standen genauso stumm und schweigend vor diesem gewaltigen Schauspiel. Da sagte er in unser Schweigen hinein, und das war eine der kürzesten Predigten, die ich jemals gehört habe:
„Das kann nur einer!“

Wie groß ist Gottes Schöpfung! Vor ein paar Jahren ist Frans Matthys heimgerufen worden. Seine Brüder Dicky und Adrie waren beide Pastoren, beide haben auch Pommern besucht. Aber Frans Matthys Predigt werde ich für immer behalten.


07.10.2019 | Tag 5 | Rietfontein/PhilandersbronLebendige Wüste

Von Great und Svea

Kalt. Der Wind fegt um unser Zelt. Drei Uhr nachts. Irgendjemand muss aufstehen, um die Zeltplanen zu schließen. Raus in den nachtschwarzen Wüstensturm. Danach schläft es sich noch, eingewickelt in drei Decken, ganz gut weiter.
Nicht alle von uns hatten sich an das Abenteuer herangewagt, inmitten der Halbwüste Kalahari zu zelten. Klimatisierte Bungalows waren die Alternative. Mit einem exorbitanten Frühstück, Highlights waren die frisch gebratenen Spiegeleier, die frischen Brötchen und die saftige Melone, ließen sich die Strapazen der vergangenen Nacht ganz schnell vergessen.
Tagesordnungspunkt eins: Johannes, der uns noch den ganzen Tag souverän leiten und begleiten wird, zeigt uns die Kirchengebäude Rietfonteins, mit dem bunten Glockenturm und dem dazugehörigen Kindergarten - genannt nach dem Nationaltier Südafrikas - „Springbokkies.

Nach einer abenteuerlichen Schotterweg-Fahrt - ab 70 km/h fliegt man über die Steine - erreichten wir die Kirche und den lutherischen Kindergarten Philandersbron, sowie die sauberste Schule der gesamten Provinz Nordkap! Bei all diesen Besuchen kam die Musik nie zu kurz, sowohl von südafrikanischer, als auch von unserer Seite aus. In dem nicht einmal 4000 Einwohner_innen großen Ort Philandersbron gibt es eine staatlich gestützte Krankenstation. Ohne Ärzt_in. Eine Krankenschwester kümmert sich um eigentlich alles, denn bis zur nächsten Arztpraxis und bis zum nächsten Krankenhaus in Rietfontein und Upington sind es weite Wege.
Den Nachmittag haben wir einem Hilfsprojekt im Besonderen gewidmet: „Talita Koemi“, zu deutsch „Mädchen steh auf“. In der Kalahari hat das durch Spenden finanzierte Projekt vier Standorte, die nachmittags nach der Schule derzeit 280 Kinder von zwei bis vierzehn Jahren aufnehmen und dafür sorgen, dass an jedem Standort 25 Kinder ein warmes Essen und ein Sandwich für den nächsten Morgen haben. Es wird nicht nur zusammen gegessen, sondern auch gesungen, gespielt und gelesen. In den „Paradiesen“ (so werden die Standorte genannt) in Philandersbron und Rietfontein hatten wir die Möglichkeit mit den Kindern gemeinsam zu singen und zu tanzen, leider viel zu kurz. Wir wären gerne noch länger geblieben. Betty Smith erzählt uns, wie schwierig es ist, mit dem Geld das Essen und aber auch die Gehälter der Mitarbeiter_innen zu bezahlen und allen gerecht zu werden. Weil uns dieses Projekt sehr berührt hat, wollen wir an dieser Stelle auf die Adresse verweisen, an die gespendet werden kann:

Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis
BIC GENODEF1EK1,
Evangelische Bank Kassel,
IBAN DE 89 5206 0410 0705 4302 24
Code: 003010.370000 Talitha Koemi

Nach dem Besuch der Zukunft der Region lernen wir auch noch die Ursprünge Rietfonteins kennen. Eine verfallende kleine Kirche auf einer Anhöhe, die mit Verwunschenheit und einer tollen Akustik begeistert.

Weicher, roter Sand zwischen den Zehen. Die untergehende Sonne hinterlässt eine Farbexplosion im Himmel. Als Abendprogramm wurde uns ein Highlight der ganzen Reise versprochen. Enttäuscht wurden wir auf gar keinen Fall.
Aufgrund der Bodenbeschaffenheit und des Faktes, dass unsere Mietwagen keine Geländewagen sind, dauert das Zurücklegen der zehn Kilometer bis zum „besten Platz“ fast eine Stunde. Wie aus einem Hochglanzmagazin erwartet uns der Blick von roten Sanddünen über das Tal und den Himmel. Richtig echtes Wüsten-Feeling.
Den Tag abschließende Werwolfrunden sind ein crowd favourite.


06.10.2019 | Tag 4 | Upington/Rietfontein "Er ist wieder da!“

Von Marieke

Diesen Sonntag beginnen wir mit einem ausgedehnten Frühstück, um uns für den kommenden Tag zu stärken und um den heutigen Plan zu besprechen. Die Zimmer sind geräumt, die Koffer gepackt und in den Autos verstaut und mit einem letzten Lied für die Gastgeberin fahren wir ein letztes Mal den Weg zur Kirche Morning Glory in Upington, um dort den Gottesdienst mit zu gestalten. In diesen 2½ Stunden wurde viel gesungen, Bibeltexte wurden gelesen, die Predigt wurde von Herrn Tuve auf Englisch gehalten und auch wir konnten als Chor ein paar Lieder zum Besten geben. Nicht nur zwischendurch, auch während des Abendmahls lieferten wir die Backgroundmusik, nachdem wir selber daran teilgenommen hatten. Die Gottesdienstordnung konnte man auf Afrikaans gut mitverfolgen, da gibt es ganz lustige Worte wie zum Beispiel Tussengesang. Die Verwendung von Klatschkissen als Rhythmusinstrument war uns völlig neu. Die Kollekte wurde in einer pokalähnlichen riesigen silbernen Schüssel gesammelt, Vikarin Anna Festus dankte dafür. Nach diesem bewegenden Gottesdienst fuhren wir zu der Progresskirche, um dort zu essen und uns gebührend von den Leuten zu verabschieden, die uns so offen und warmherzig empfangen hatten.

Und dann fuhren wir zum Flughafen, aber nicht um selber wieder nach Hause zu fliegen, sondern um unser verlorenes Chormitglied Frithjof abzuholen. Letzten Endes hat er es doch geschafft, uns alleine nach zu fliegen und ist nun wohlbehalten bei uns angekommen. Aber die Reise geht noch weiter. Vom Flughafen in Upington fahren wir gleich weiter zur nächsten Unterkunft. Die dreistündige Fahrt nach Rietfontein verlief ohne Komplikationen. Die Sänger und Sängerinnen ruhten sich aus, hörten Musik und bewunderten die atemberaubende Landschaft, die an ihnen vorbei zog. Manchmal wurde auch angehalten, um ein Foto zu schießen oder um sich kurz die Beine zu vertreten.

Als wir um 16:30 Uhr ankamen, wurden gleich die Häuser oder Zelte bezogen. Nach einer kleinen Verschnaufpause schnappten sich alle ihre Mappen und machten sich auf den Weg zur Kirche in Rietfontein. Dort sollte ein zweistündiger Sing-Abend stattfinden. Es herrschte eine fröhliche und ausgelassene Stimmung, während verschiedene Chöre - darunter auch ein Schulchor der örtlichen Schule und wir - ihre schönsten Stücke präsentierten. Nach dem offiziellen Schluss der Veranstaltung haben der Schulchor und wir nach ein paar Bilder zusammen gemacht und uns unterhalten. Abwechselnd wurden noch ein paar Lieder gesungen, als ein Zeichen des Spaßes, der Verbundenheit und der Liebe zum Singen.

Dies war der gelungene Abschluss des Tages. Zurück angekommen in der Unterkunft fielen die Sänger und Sängerinnen müde, aber glücklich in die Betten, mit den Gedanken bei den Ereignissen des vergangenen Tages und bei den Ereignissen des nächsten Tages, der bevorsteht.


05.10.2019 | Tag 3 | Upington/Louisvale DorfDie Arche von Upington

Von Antonia, Georg, Johanna und Lena

Heute Morgen konnten wir mit einer erfreulichen Nachricht in den Tag starten: Frithjof, den wir leider in Tegel verloren hatten, hat uns geschrieben. Morgen können wir ihn am Flughafen Upington abholen. Eine neue Flugbuchung macht es möglich. Wir waren außer uns vor Freude, dass diese verzwickte und traurige Geschichte bald ein glückliches Ende finden wird. Dadurch konnten wir noch motivierter in den Tag starten -mit einer Sightseeing Tour in und um Upington.

Diese begann mit der Besichtigung einer Gedenktafel für die „Upington 26“. Während einer Protestaktion im Jahr 1985 gegen die Apartheid genau an dieser Stelle war die Lage eskaliert, ein Polizist war getötet worden. In der Folge wurden 26 farbige und schwarze Teilnehmer der Demonstration verhaftet und 14 davon zum Tode verurteilt, obwohl sie mit dem Polizistenmord nichts zu tun hatten. Erst zwei Jahre später wurde das Fehlurteil aufgehoben. Charmaine de Waal berichtete uns von dieser tragischen Geschichte. Nicht nur die Fehlurteile, sondern auch der Mord veranlasste sie zu dem Fazit: „Wir sind auf diese Geschichte nicht stolz!“

Damit waren wir bei Problemen des modernen Südafrika. Die Diskriminierung aus der Vergangenheit, hält teilweise bis heute an. Charmaine erzählte von der Wohnsituation. Manche weiße Leute ziehen aus ihren Vierteln weg, wenn Schwarze oder Farbige ins Viertel einwandern. Grund ist die Angst, die Immobilienpreise könnten durch einen unsicheren Ruf des Viertels sinken. Außerdem gibt es noch große Probleme im Schulsystem. Privatschulen sind gut, aber sehr teuer. Die anderen Schulen sind oft überfüllt. Dennoch ist Charmaine glücklich und dankbar für das, was sich in den letzten Jahrzehnten geändert hat, auch wenn weitere Veränderungen auf den Weg kommen müssen. Wir hoffen auf eine Zeit des Friedens und der Gemeinschaft für Südafrika in Demokratie, Energie und Fröhlichkeit, die viele weitere Leute erfreuen und inspirieren wird.

Anschließend fuhren wir durch die wunderschöne Steppenwüste Südafrikas. Seit unserer Ankunft durften wir uns an blauem Himmel und warmen Temperaturen erfreuen, wobei letztere eher für getrennte Meinung sorgten. Dadurch wirkte die quasi endlose Landschaft umso toller. Unser Ziel war die kleine Kirche von Louisvale Dorf, in der die Kinder der Sonntagsschule auf uns warteten. Zwei Frauen erzählten uns, was diese Kirche ihnen bedeutet. Die 73-jährige Elizabeth Visagie wurde in ihr 1965 getraut. Seit über 50 Jahren ist sie für die Gemeinde ehrenamtlich aktiv. Elizabeth Gouws wurde hier getauft und ist ebenfalls bis heute mit ihrer Taufkirche verbunden. Gemeinsam erfreuten wir uns an afrikanischen und europäischen Liedern.

Nächster Programmpunkt: eine Bootsfahrt auf dem Orange River. Allein auf dem großen Tourboot mit dem biblischen Namen „Arche“, erfrischt von Slushis und Fahrtwind, genossen wir den schönen Ausblick. (www.arkie.co.za) Zwar landete der Farbstoff der Slushis auf einigen Kleidungsstücken, worüber angesichts der erfrischenden Temperatur jedoch hinweggesehen werden kann.

Nach Beendigung der Bootstour lockten uns einige Faktoren zu einem kurzen Stop in der Kalahari Mall: Zum einen die Klimatisierung (eine sehr willkommene Abwechslung bei 38 Grad Außentemperatur) und zum anderen eine kurze Stärkung, bevor es weiterging.

Nach einer kurzen Autofahrt trafen wir in der Kirche Louisvale Weg ein. Dort begrüßten uns bereits die Leute, mit denen wir die nächsten 2 Stunden bei einem music workshop verbrachten. Wir studierten insgesamt 6 Stücke ein und waren beeindruckt, wie schnell die Sänger aus den umliegenden Gemeinden die Melodien lernten. Die einstudierten Stücke konnten wir ein wenig später beim gemeinsamen music evening in der Kirche Morning Glory in Upington präsentieren. Langsam lernen wir auch die bekanntesten afrikanischen Kirchenlieder - das Mitsingen mit den Gemeinden wird immer leichter. So endete auch dieser Tag mit Musik - und wir freuen uns auf den nächsten.


04.10.2019 | Tag 2 | Upington/KeimoesAtemberaubend

Von Matthias Tuve

Ananas, Bananen, Mandarinen, Yoghurt. Der Morgen beginnt mit einem gesunden Frühstück. Vegan, vegetarisch oder "normal diet" - kein Problem! So reichhaltig, dass wir heute kein Mittagessen brauchen. Einsingen unter einer Palme. Zwei Stunden feilt Frank Dittmer an unserem Chorprogramm. Von der Wand des Frühstücksraums grüßt ein Spruch. „Das Leben wird nicht gewogen nach der Summe seiner Atemzüge, sondern an seinen atemberaubenden Momenten.“ (Theologenübersetzung) Oder heißt es doch eher: „Ausatmen ist wichtiger als Einatmen“ (Kantorenübersetzung)? Übersetzen Sie selbst!

Am Nachmittag fahren wir 50 km ins benachbarte Keimoes. Vikarin Margareth Vilander (wird im November ordiniert!) und Dean Gerhard De Wee begleiten uns in eine große Weinkelterei und auf den Tierberg. Nach einer abenteuerlichen Serpentinenauffahrt - nur nicht in den Abgrund schauen! - entschädigt uns ein 360- Grad-Panorama. Weinplantagen überall. Ihr Durst wird gestillt durch das Wasser des Oranje, der in seinem Herrschaftsbereich kein Vertrocknen und Verderben duldet. Ein ausgeklügeltes Kanalsystem verteilt das kostbare Nass. Und schenkt den Menschen Arbeit in der Pflege und Ernte des Weins. Weiter nach Lennertsville, Filialgemeinde von Keimoes. Langsame Fahrt durch den Ort. Widersprüchliche Eindrücke nehmen wir auf. Viel Müll, Scherben überall. Aber dort: Stockrosen wie in Pommern! Ein kleiner grüner Vorgarten. Liebevoll gießt ein alter Mann sein blühendes Paradies. Stopp an der Kirche. Neben den Grundmauern der neuen Kirche, seit Jahren wird daran gebaut, steht die alte, und jeden Sonntag kommen über 200 Leute. Ich zähle die Sitzplätze und sage: „So viele passen doch gar nicht rein!“ „Die Tür bleibt offen.“ antwortet der Kirchenälteste. „Die nicht reinpassen, feiern von draußen mit!“
Rückfahrt nach Keimoes. Ein gut sortiertes Essen in der Kirche, von der Gemeinde vorbereitet. Vegan, vegetarisch, sie wissen schon!

Der Abend in der Kirche nimmt uns alle gefangen. Dean de Wee bringt mit seiner begnadeten Stimme und seiner Gitarre die Menschen in Bewegung. Alle tanzen und singen. Wir auch! Ich denke zurück an eine Andacht, die er vor einem Jahr gehalten hat auf der Synode in Mossel Bay über die atemberaubende Erfahrung seines Lebens.

„Ich habe Theologie studiert und bin Pastor geworden. Ich habe geheiratet. Meine Frau hat uns Kinder geboren. Aber meine tiefste Erfahrung in meinem ganzen Leben – das war, als ich im Koma lag im Frühjahr 2016. Ich war am Ende. Es gab Tage, da dachten die Ärzte: heute wird er sterben. Aber ich bin nach zwei Monaten aus dem Koma aufgewacht und habe ganz mühsam gelernt, wieder zu leben. Ich habe Puzzles gelegt, am Anfang konnte ich es nicht. Ich habe versucht, mich zu erinnern an meine Vergangenheit. Langsam kehrte mein Leben zurück. Ich habe meine Frau gefragt, wie es für sie war, als sie an meinem Bett saß, und ich war nicht ansprechbar. Und die Ärzte hatten ihr gesagt: Es kann sein, wenn er wieder aufwacht, dass er ein ganz anderer ist, dass er sich an nichts mehr erinnert. Ich habe sie gefragt: Wie war das für Dich? Sie hat nichts gesagt. Sie hat geweint. Sie hat nur geweint.
Dann fing ich wieder an zu arbeiten als Polizeiseelsorger. Es war so schwer. Eines Tages saß ich in meinem Auto und fühlte mich müde und krank. Da klopfte jemand an mein Fenster. Ich öffnete es. Da stand ein Mann. Er sagte: 'Sie kennen mich nicht, aber ich kenne Sie, Pastor de Wee. Ich freue mich, Sie zu sehen. Alle hier haben für Sie gebetet, dass Sie wieder gesund werden. Und ich habe auch für Sie gebetet. Ich freue mich so, Sie zu sehen` Und dann ging er los…“


Ich bin wieder hier, zurück aus den Erinnerungen. Chor um Chor tritt auf. Kinder. „Junior-Jugendliche“. Männer, Frauen. Gemeindechor. Eine Familie. Das Baby auf dem Arm bekam vorher noch schnell die Brust. Der Großvater begleitet das Familienensemble auf der Gitarre. Auch wir sind jetzt dran. Der Funke springt über auf die Gemeinde. Es ist atemberaubend schön, als wir am Ende das Vaterunser singen, englisch, vierstimmig, die ganze Gemeinde, und wir können es auch, Frank Dittmer hat die Noten aufgeschrieben und mit uns geprobt. Da spätestens spüren wir, dass wir eins sind, eine globale Kirche, hier in Keimoes und zu Hause in Greifswald.

Und dann ist da noch eine SMS. Von unserem verlorenen Sänger. Was da drin steht – das verraten wir erst morgen.


03.10.2019 | Tag 1 | UpingtonUnverhofft kommt oft

Von Matthias Tuve

„Jetzt sind wir da!“ Eine sagt, was alle spüren. Nach 10 Monaten Reisevorbereitung. Nach 30 Stunden in Bundesbahn und drei Flugzeugen ab Berlin-Tegel über Istanbul und Johannesburg nach Upington. Nach 13.000 km – das meiste davon hoch über den Wolken. Jetzt sind wir da! Im Altarraum steht ein kleiner Chor. Die Prayer Young Adults League (PYAL – Gebetsbund junger Erwachsener) hat uns schon singend und mit einem Gebet am Flughafen empfangen. Nun singen sie in der Progress-Kirche für uns. Zwei Gänsehaut-Erlebnisse gleich am Anfang unserer Tour.

Wonderbaar. Wonderbaar. Wunderbar ist unser großer Gott. So geht das Lied. Und ich sehe in lauter glückliche Gesichter. Bei den Gastgebern, die ein wunderbares Abendessen vorbereitet haben. Und bei uns Gästen. Lena, Antonia, Greta, Johanna, Georg, Svea und Marieke aus dem Jugendchor schauen und hören begeistert zu. Wir sind endlich da. Tage voller Musik und Gesang und Begegnungen mit den Partnern warten auf uns. Wunderbar!

Dabei hatte die Reise mit einem Schock begonnen. Flughafen Berlin-Tegel. Einchecken am Gate A14. Alle zücken ihre Reisepässe. Einer der jungen Leute zuckt zusammen. Fassungslos hält er den Reisepass seines Bruders in der Hand. Er hat den falschen Pass eingesteckt… Das kann nicht wahr sein! Anruf zu Hause. Ja, sein Reisepass liegt tatsächlich dort. Schnell zur Flughafenpolizei. Der freundliche Beamte ist voller Mitgefühl. Wäre Südafrika ein Schengen-Staat, würde ein vorläufiger Ausweis weiterhelfen. So aber kann er nichts für uns tun. Blick auf die Uhr. Noch zwei Stunden bis zum Abflug. Es ist nicht mehr zu schaffen, den richtigen Pass noch rechtzeitig aus Greifswald herzubringen. Unfassbar. Er muss wieder nach Hause fahren und kann nicht mit. Es ist so traurig!

Und eine andere Überraschung, zwei Flughäfen weiter, in Johannesburg. „Matthias!“ schreit auf einmal jemand hinter mir. Ich drehe mich um. Das gibt es ja gar nicht! Da winkt Chris Hendricks, Pastor i.R. aus Mossel Bay, Kap Oranje Diözese. Er wartet auf einen Flug nach George. 2002 hat der Pastor uns in Brüssow besucht. Viele Jahre verwaltete er den Schulgeldfonds, eine Unterstützung aus Pommern für südafrikanische Studierende. Chris nimmt sich Zeit für eine Cola und ein Gespräch mit unserer Reisegruppe, die gerade Mittagspause macht. Und für ein Foto! Unverhoffte Begegnung – wie schön!

Nun ist die lange Anreise geschafft, der Begrüßungsabend vorbei. Zeit zu schlafen. Hoffentlich bleiben alle gesund. Gott, behüte uns auf unserer Fahrt!


Reiseroute