
Von Albrecht Jax, Bad Doberan
Zeit haben
Einmal im Jahr fahre ich für eine Woche in ein Kloster. Sieben Tage Stille, Abschalten, Abstand gewinnen vom mitunter ziemlich anstrengenden Alltag. Gute tausend Kilometer von zu Hause entfernt. Das tut gut. Ja. Von weiter weg betrachtet, sind die zu Hause manchmal so unüberwindlich scheinenden Probleme viel weniger groß.
Neben den drei täglichen Gebeten in der Kirche des Klosters gibt es vor allem eine Zeit des Schweigens. Eine wesentliche Zeit... Schweigen... Und: Hören, was in mir reden will und sonst leicht übertönt wird im lauten Drunter und Drüber der Tage. Eine Woche von 52 Wochen im Jahr... das ist nicht viel. Aber eine Zeit, auf die ich mich ein Jahr lang freuen kann.
Alles hat seine Zeit... So steht es schon in der Bibel. Schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit. Dabei immer wieder eine gute Balance zu finden, ist wichtig für uns Menschen. In einem Pilgerlied heißt es: „Schweige und höre. Neige deine Herzens Ohr. Suche den Frieden“. Dafür ist immer Zeit. Und wenn´s nur ein paar Minuten sind. Ich wünsche Ihnen heute ausreichend Zeit für das, was für Sie gerade dran ist.