Beim Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen Landesbischof Ulrich mahnt: "Wohnen ist Grundrecht"

28.09.2017 · Rostock.

Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich hat das Wohnen als ein Grundrecht bezeichnet. Dies gelte für alle Menschen - "stark oder schwach, arm oder reich, gesund oder krank", betonte der evangelische Theologe vor Mitgliedern des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen am Mittwoch in Rostock. Ulrich: "Wohnen ist ein Thema der Teilhabe und der Gerechtigkeit." Die Wirtschaft trage eine große Verantwortung, "Freiheit so zu gestalten, dass sie nicht zur Freiheit nur einiger weniger Menschen wird".

Der Landesbischof verwies auf den Reformator Martin Luther (1483-1546). "Für Luther ist klar: alles, was wir tun, muss dem Menschen dienen, auch die Ökonomie." Diese Forderung bilde das Zentrum seiner Wirtschaftsethik. Aus dem Evangelium leite Luther ab, dass alles Tun und Vermögen eingesetzt werden und sich daran messen lassen muss, ob es aus der Liebe zum Nächsten geschehe. Ulrich: "Barmherzigkeit, Solidarität, Teilhabe und Gerechtigkeit sind für ihn Werte, die auch im sogenannten freien Mark leitend sein müssen."

Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. vertritt 332 Wohnungsgenossenschaften und -gesellschaften sowie weitere Unternehmen in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. In ihren 746.000 Wohnungen (Hamburg: 300.000, Mecklenburg-Vorpommern: 276.000, Schleswig-Holstein: 170.000) leben rund 1,5 Millionen Menschen.

Quelle: epd