Predigt beim Regionalgottesdienst in Tessin Landesbischöfin würdigt kirchliche Arbeit vor Ort und Kooperation in der Kirchenregion

Am Rande des Regionalgottesdienstes am 8. September 2019 in Tessin (v.l.n.r.): Prädikantin Sylvia Schacky (Sanitz), Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die Kirchengemeinderatsmitglieder Katrin Dernovaja, Stefanie Voß und Alfred Sloksnat sowie Pastor Sebastian Gunkel (Tessin).

Foto: Nordkirche/Karsten

09.09.2019 · Schwerin/Tessin. Einmal jährlich laden die 16 Gemeinden der Kirchenregion Ribnitz/Sanitz (Propstei Rostock) zu einem gemeinsamen Regionalgottesdienst ein. Am vergangenen Sonntag (8. September) hatten sich dazu in der Tessiner Stadtkirche St. Johannis mehr als 200 Menschen versammelt. Die Landesbischöfin der Nordkirche predigte.

In ihrer Predigt würdigte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die kirchliche Arbeit vor Ort und die vielfältige Kooperation in der Kirchenregion: „Gemeinsam erzählen Sie in dieser Region von Gott und seiner frohen Botschaft. Dazu braucht es offene Ohren und offene Worte, damit Sie sich gut darüber verständigen können, was jeweils an welchem Ort, in welcher Situation, in welchem Teil der Gemeinde wichtig und notwendig ist.“ Die Landesbischöfin würdigte auch das Engagement der Gemeinden der Kirchenregion für Menschen in Not, für Geflüchtete, für Bedürftige, für Obdachlose, für Menschen, die Rat und Begleitung brauchen. Sie fügte hinzu: „Sie tun das auch, indem Sie über diese Region hinausblicken, zum Beispiel in andere Teile der Welt, in Ihrem Einsatz für Notleidende oder in Partnerschaften mit Kirchengemeinden.“

Kühnbaum-Schmidt predigte über das Evangelium des Sonntags, in dem erzählt wird, wie Jesus einem Menschen die Ohren öffnet und die Zunge löst (Markus 7,31–37): „Wer mit offenen Augen und Ohren durch diese Welt geht, kann gar nicht anders, als den Mund aufzutun. Für die, die nicht gesehen werden. Für die, die nicht gehört werden. Für die, denen ihr Elend, ihr Leid schon längst die Sprache verschlagen hat. Für sie den Mund aufzutun, sich für sie einzusetzen, mit Worten und Taten, das gehört zur öffentlichen Verantwortung von Christenmenschen.“

Die Landesbischöfin befürwortet aktuelle Überlegungen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Gruppen Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu retten. „Dies könnte ein Zeichen, ein Beispiel sein: Exemplarisches Handeln, das deutlich macht, was es bedeuten kann, wenn man offene Ohren, offene Augen und offene Herzen hat“.

"Wie ein Chor der gesamten Kirchenregion“

Im Anschluss an den Gottesdienst sagte Regionalpastorin Christiane Gramowski (Wustrow): „Ich freue mich, dass so viele mitgewirkt haben und dass zahlreiche Menschen aus den umliegenden Gemeinden gekommen sind, um am diesjährigen zentralen Gottesdienst der Kirchenregion Ribnitz/Sanitz teilzunehmen.“ So hätten sich zum Beispiel mehrere Chöre der Kirchenregion mit gemeinsamen Proben auf den Gottesdienst vorbereitet: „Die Stimmen der Sängerinnen und Sänger erklangen wie ein Chor der gesamten Kirchenregion“, so Pastorin Gramowski. Auch weitere Mitwirkende aus verschiedenen Kirchengemeinden fanden zusammen: Bläser aus Tessin unterstützten den Posaunenchor aus Sanitz bei der Liedbegleitung. Prädikantin Sylvia Schacky, Sanitz, verlas den Eingangspsalm. Kirchengemeinderatsmitglieder gestalteten den Gottesdienst als Lektoren mit.

„Wir freuen uns sehr, dass die Landesbischöfin unserer Einladung folgte und im Regionalgottesdienst predigte", sagte Pastor Sebastian Gunkel. „Unsere Kirchenregion ist sehr groß – sie reicht vom Darß bis zur A 20. Da ist es wichtig, mit einem alljährlichen zentralen Gottesdienst, der an wechselnden Standorten stattfindet, gemeinsam in der Kirchenregion unterwegs zu sein“, so der Pastor der Kirchengemeinden Tessin, Thelkow und Vilz.

Nach dem Regionalgottesdienst war Gelegenheit zu Gesprächen und Austausch mit Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt. Zu den dabei diskutierten Themen gehörten unter anderem Möglichkeiten für eine auch künftig gute Zusammenarbeit in der Kirchenregion.

Quelle: Nordkirche/kmv