Kirchengemeinde Steinhagen feierte Glockenweihe Zweifaches Jauchzen am Nikolaustag

Im Festgottesdienst am Zweiten Advent begrüßte Pastorin Ines Dobbe die beiden neuen Glocken.

Fotos: S. Kühl

08.12.2015 · Steinhagen.

Am vergangenen Sonntag (2. Advent) wurden die beiden neuen Glocken in einem Festgottesdienst um 10 Uhr in der Kirche Steinhagen geweiht. „Heute ist der große Tag“, sagte Pastorin Ines Dobbe in der vollbesetzten Kirche. „Wir feiern ihn mit einem zweifachen Jauchzen, mit einem zweifachen Halleluja. Denn wir feiern heute gleichzeitig den Advent, die Ankunft Gottes, und die Ankunft der neuen Glocken.“ Drei Jahre Planung seien diesem Tag vorausgegangen. Künftig würden nun die Glocken als Schwestern der bisherigen barocken Glocke mit ihrem Klang mahnen, erinnern und Trost spenden, so Ines Dobbe.

Die Predigt des Festgottesdienstes hielt Helga Ruch. Die Wartezeit auf die Glocken sei lang gewesen, so die Stralsunder Pröpstin. Doch sei das Warten ein Teil des menschlichen Lebens. Vieles dauere seine Zeit, sagte die Pröpstin und rief die Anwesenden dazu auf, Geduld zu haben und Geduld zu lernen, um Jesus in unserem Leben zu entdecken. „Wenn sie die Glocken hören, dann denken sie daran, dass Christus ganz nah an unseren Herzen ist“.

Indienststellung am Dritten Advent

Nach dem Festgottesdienst konnten die Gottesdienstbesucher die Glocken berühren und ihnen in Gedanken oder ganz handfest auf kleinen Zetteln ihre Wünsche und Hoffnungen mit auf den Weg geben. Im Laufe der Woche werden die Glocken an ihren Bestimmungsort im Turm der Kirche gebracht und am kommenden Sonntag, am Dritten Advent, um 15 Uhr erstmals als volles Geläut erklingen. Die beiden neuen Glocken entstanden in der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe, in der unter anderem schon die fünf Glocken für die Anklamer Marienkirche gegossen wurden.

Das erfolgreiche Glockenprojekt ist Teil der jahrzehntelangen Wiederherstellung der Steinhagener Kirche, deren Baugeschichte über einen Zeitraum von mehr als 700 Jahren ebenso Bestand wie auch Veränderung dokumentiert. Zu DDR-Zeiten war sie bereits baupolizeilich gesperrt gewesen und stand kurz vor der Entwidmung. Doch durch das entschlossene Wirken der Kirchengemeinde konnte die Kirche gerettet werden. Im Jahr 1991 fand die Wiedereinweihung der im Jahr 1283 erstmals urkundlich erwähnten Kirche statt. Der nächste Schritt auf dem Weg der beständigen Weiterentwicklung und des Erhalts der Kirche ist die Anschaffung von Deckenleuchtern, so Pastorin Ines Dobbe. Bislang hängen lediglich zwei Glühbirnen an der Kirchendecke.

Quelle: PEK (sk)