Juristin aus Pommern leitet zukünftige Kirchenkreisverwaltung MecklenburgKirchenleitung wählte Elke Stoepker

20.06.2011 | Schwerin (cme). Eine Frau wird künftig die zentrale Kirchenkreisverwaltung Mecklenburg leiten: Elke Stoepker, Volljuristin und derzeit juristische Referentin im Verband der Evangelischen Kirchen in Norddeutschland. Die 45-Jährige aus der Pommerschen Evangelischen Kirche wurde von der Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs auf ihrer Sitzung am vergangenen Freitag (17. Juni 2011) in Schwerin gewählt. Zuvor gab es ein öffentliches Besetzungsverfahren mit insgesamt sieben eingereichten Bewerbungen. Die künftige Leiterin gilt als fachlich anerkannte Juristin, die sich in der Landeskirche durch ihre Arbeit in der Arbeitsstelle Nordkirche bereits gut auskennt und in Mecklenburg als Person und Gesprächspartnerin sehr geschätzt wird.

 

Elke Stoepker übernimmt die Leitung der kirchlichen Behörde in spannenden Zeiten: So bündelt die Landeskirche Mecklenburgs derzeit ihre Kirchenkreisverwaltung: Zentraler Standort wird ab Frühjahr 2012 Schwerin, daneben gibt es künftig zwei Außenstellen in Güstrow und in Neubrandenburg. Ursprünglich gab es in jedem der fünf Kirchenkreise innerhalb der Landeskirche eine eigene Verwaltung.

 

„Der Umbau der Kirchenkreisverwaltung ist zwar unabhängig von der geplanten Fusion zur Nordkirche geplant worden, das Vorhaben sichert aber zugleich dem künftigen Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg gute Startbedingungen“, unterstreicht Oberkirchenrat Andreas Flade. Denn im Zuge der geplanten Fusion der drei evangelischen Kirchen in Norddeutschland zu Pfingsten 2012 wird aus der Mecklenburgischen Landeskirche einer von 13 Kirchenkreisen zwischen Usedom und Flensburg. Flade: „In diesem Zusammenhang verändert sich auch das Aufgabenspektrum der Kirchenkreisverwaltung. So werden Aufgaben und Mitarbeitende aus dem bisherigen Oberkirchenrat in die Verwaltung des Kirchenkreises wechseln. Zugleich werden Mitarbeitende aus Wismar und Parchim, wo die bestehenden Kirchenkreisverwaltungen geschlossen werden, künftig in Schwerin tätig.“

 

Eingesetzt: Arbeitsgruppe zu Fragen der Nutzung von Kirchen

Auf Vorschlag des Oberkirchenrates setzte die Kirchenleitung eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit aktuellen Fragen befassen soll, die bei der Nutzung von Kirchen auftreten. So stehen beispielsweise die Fragen im Raum, ob es evangelische Trauerfeiern für Ausgetretene bzw. nicht Getaufte geben kann, ob weltliche Trauerfeiern in evangelischen Kirchen stattfinden können oder ob auch für verstorbene Nichtkirchenmitglieder die Glocken der Kirche geläutet werden dürfen. Bereits im Jahr 2004 hatte die Kirchenleitung eine „Konzeption zur Nutzung von Kirchen“ verabschiedet. Der neuen Arbeitsgruppe gehören Pastor Morche (Wesenberg), Pastorin Kittel (Rödlin), Pastor Anders (Körchow), Präses Möhring, Oberkirchenrat Rainer Rausch und Kirchenrat Dr. Matthias de Boor an.

 

Nachberufen: Mitglied im Akademie-Kuratorium

Die Kirchenleitung berief Prof. Dr. Martin Rösel von der Theologischen Fakultät der Universität Rostock in das Kuratorium der Evangelischen Akademie M-V. Der Alttestamentler tritt bis zum Ende der Amtszeit des Kuratoriums im Februar 2014 die Nachfolge seines Kollegen, Prof. Dr. Thomas Klie, an, der aus beruflichen Gründen aus dem Gremium ausschied. Professor Rösel gehört damit neben Pastorin Pirina Kittel (Rödlin), Prof. Yves Bizeul und Renate Heusch-Lahl (beide Rostock) als evangelischer Repräsentant des öffentlichen Lebens dem Kuratorium an, das aus insgesamt zehn Mitgliedern besteht, darunter die jeweils zuständigen Dezernenten aus Pommern und Mecklenburg.

 

Entsandt: Delegierter zur europäischen Kirchenkonferenz

Vom 20. bis 26. September findet in Florenz die Vollversammlung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) statt. Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs entsendet als Delegierten den Pastor Mitchel Grell aus Kirchdorf. Dies beschloss die Kirchenleitung. Die GEKE ist aus der früheren „Leuenberger Kirchengemeinschaft in Europa“ hervorgegangen und behandelt vorrangig theologische Lehrfragen.

 

Berufen: Datenschutzbeauftragter der Landeskirche

Wolfgang Fauck ist vom 1. Juli 2011 an Datenschutzbeauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Die Kirchenleitung berief den Leiter der Kirchenkreisverwaltung Neubrandenburg übergangsweise bis zur geplanten Fusion der evangelischen Kirchen im Norden Ende Mai 2012 in dieses Amt. Wolfgang Fauck ist bereits seit 2002 stellvertretender Datenschutzbeauftragter. In den vergangenen Monaten war das Amt des Datenschutzbeauftragten der Landeskirche vakant, so dass eine Neubesetzung erforderlich war.