Unter geöffnetem Himmel wächst neue Freiheit für das eigene LebenGottesdienst in Neubrandenburg eröffnete „Jahr der Taufe“ in Mecklenburg

09.01.2011 | Neubrandenburg (cme). Mit einem zentralen Gottesdienst in der Kirche St. Michael in Neubrandenburg ist heute (9. Januar 2011) das „Jahr der Taufe“ in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs eröffnet worden. In seiner Predigt sagte Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn, dass die Menschen „nicht unter einem dauerhaft verschlossenen Himmel leben.“ Oft genug sei dieser von dunklen Wolken verhangen. Doch der Himmel könne sich auftun, „wo Menschen erkennen, wer sie in Wahrheit sind – Söhne und Töchter Gottes, Kinder, die Gott liebhat, Wunschkinder’, um genau zu sein.“

 

Die Christen in Mecklenburg wollen sich daher mit dem „Jahr der Taufe“ auf den Weg machen, Steine aus dem Weg zu räumen und Menschen den Weg zu Gott erleichtern, so der Landesbischof vor den 300 Gottesdienstbesuchern in der Kirche St. Michael. Denn Menschen, die sich selbst oder ihr Kind taufen lassen wollen, erzählten auch von Schwierigkeiten, beispielsweise Taufpaten für ein Kind zu finden, wenn die Eltern beide nicht in der Kirche sind. Für ihn persönlich seien vor allem die Taufen von Erwachsenen bewegend, so Andreas von Maltzahn. Der Wunsch, getauft zu werden, erwachse aus dem Gespür der Menschen, „wie aus dieser Verbundenheit zu Gott neue Freiheit für ihr Leben erwächst“.

 

Zugleich rief der evangelische Landesbischof dazu auf, sich an eigene Tauferlebnisse zu erinnern – zum Beispiel als Taufpate, als Teil der Tauffamilie oder als Gemeindeglied? Gemeindeglieder und Mitarbeitende können Schlüsselfiguren sein, „die etwas vom Himmel erschließen helfen – und zwar leichten Herzens! Denn der Glaube ist und bleibt Geschenk. Gott bewirkt ihn. Es steht nicht in unserer Macht“, unterstrich der Landesbischof.

 

 

 

 

Vielfältige Aktionen im "Jahr der Taufe" geplant

 

Mit jährlich rund 1650 Taufen, darunter sehr viele Erwachsene, ist die Anzahl der Taufen in Mecklenburg seit Jahren stabil. Wünschenswert ist allerdings, dass die Einladung zur Taufe bestimmte gesellschaftliche Gruppen im Land wieder mehr erreicht – etwa Alleinerziehende, Jugendliche im Konfirmandenalter und Kinder in religionsverschiedenen Familien. Der Landesbischof hofft zugleich, dass mit dem Themenjahr das „allgemeine öffentliche Interesse für die Taufe geweckt werden kann“. Dabei ist ihm wichtig: „Die Taufe ist ein Zeichen für die Freiheit des Menschen, der in den Augen Gottes eine eigene Persönlichkeit ist.“

 

In den kommenden zwölf Monaten sind in Mecklenburg diverse Ausstellungen von Taufgegenständen in Kirchgemeinden, Tauffeste, Seebrückengottesdienste und Familienfreizeiten mit Taufen, Gottesdienste zur Tauferinnerung und Taufkurse geplant. Ebenso soll Informationsmaterial verteilt werden, beispielsweise in Hebammen-Praxen und Kindertragesstätten.

 

Mehr Informationen im Internet unter www.ja-zur-taufe.de