Vortrag vor der pommerschen Kirchenkreissynode Professor Gerhard Wegner: „Ortsgemeinden sind Basis der Kirche“

Der Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Gerhard Wegner, bei seinem Vortrag „Potenziale der Kirchengemeinden“ vor der pommerschen Synode in Züssow

Foto: kirche-mv.de/D. Vogel

09.04.2016 · Züssow.

„Wichtigster Bezugspunkt für Kirchenmitglieder in Deutschland ist die Ortsgemeinde. Sie ist die Kirchengemeinde schlechthin und die Basis unserer Kirche“, sagte Prof. Gerhard Wegner am Freitag vor der pommerschen Kirchenkreissynode in Züssow. In seinem Vortrag „Potenziale der Kirchengemeinden“ präsentierte der Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) die Ergebnisse empirischer Forschungen und statistisches Material aus der fünften Mitgliederbefragung der EKD.

Die Mitgliederbefragung habe ergeben, dass sich rund 45 Prozent der Kirchenmitglieder (ca. 10 Millionen Menschen in Deutschland) ihrer Ortsgemeinde sehr verbunden fühlen. „Ortsgemeinden sind in unserer Gesellschaft das bestimmende Instrument der öffentlichen religiösen Kommunikation und Praxis. Durch sie gewinnt die evangelische Kirche in erster Linie ihre Sichtbarkeit“, so Gerhard Wegner. Wenn es gelänge, mit diesen Menschen besser zu kommunizieren, hätte man eine realistische Perspektive, wohin Gemeindeentwicklung zukünftig hingehen könne.

Als mögliche Potentiale formulierte der Professor das Setzen auf die eigene Kraft, eine gute Organisation, moderne Leitungstechniken und die Fokussierung auf Zielgruppen. Entscheidend seien hier vor allem Familien, Alleinerziehende und Kinder. Zudem empfahl Gerhard Wegner die Profilbildung von Kirchengemeinden, beispielsweise sozial, missionarisch, religiös oder im Bereich der Kirchenmusik. „Ohne die Menschen in den Ortsgemeinden geht es nicht. Dieses Bewusstsein in den Gemeinden zu stärken, erscheint mir für die Zukunft der Kirche bei allen Schwierigkeiten das Allerwichtigste zu sein“. 

Quelle: kirche-mv.de (sk/dav)