Fördermittelbescheid für Sanierung der Greifswalder Kirche St. Marien Weihnachtsgeschenk für die „Dicke Marie“

Propst Gerd Panknin (rechts) dankte Minister Harry Glawe (2. von links) für die Förderzusage.

Foto: S. Kühl

20.12.2014 · Greifswald.

Am Freitag (19. Dezember) übergab Wirtschaftsminister Harry Glawe in der Greifswald St. Marienkirche eine Förderzusage in Höhe von 1,5 Millionen Euro an Oberbürgermeister Dr. Arthur König. Die Fördermittel stammen aus Finanzhilfen der Städtebauförderung und werden der Dach- sowie der vollständigen Hüllensanierung des Gotteshauses dienen. Anwesend bei der Übergabe waren neben Propst Gerd Panknin, Pastorin Dr. Ulrike Schäfer-Streckenbach und Pastor Dr. Bernd Magedanz auch Mitglieder der Evangelischen Kirchengemeinde St. Marien Greifswald, die Bauherrin der umfangreichen Sanierungsmaßnahme ist.

Fest im Leben der Stadt verwurzelt

„Die Erhaltung der ‚Dicken Marie‘ – wie die Bürger die Kirche gern nennen – ist eine Form der Geschichtsbewahrung“, sagte Harry Glawe. Die Kirche sei fest verwurzelt im kirchlichen, kulturellen und sozialen Leben der Stadt, so der Minister. Er wünsche der Kirchengemeinde für die Sanierung alles Gute. „Das ist ein schöner Tag für die Kirchengemeinde“, sagte Bernd Magedanz während der Übergabe. Propst Gerd Panknin dankte dem Minister und sprach von einem Befreiungsschlag. „Die Förderzusage ist eine große Freude für den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis“, so der Propst, der den Vertretern der Kirchengemeinde die Unterstützung des Kirchenkreises zusagte.

Originalbestand aus dem Mittelalter

Für die Sanierung ist der Zeitraum von 2015 bis 2018 vorgesehen. „Beim dem aus dem Mittelalter stammenden Dachstuhl handelt es sich um einen beeindruckenden Originalbestand“, sagte Ulrike Schäfer-Streckenbach. „Uns liegt ein Holzgutachten vor, das den Befall durch Insekten und Schwamm nachweist und damit eine massive Gefährdung der Konstruktion“, begründet die Pastorin den Sanierungsbedarf. Es seien bereits einige Notsicherungen vorgenommen worden. „Während der kommenden Bauarbeiten werden wir die Kirche offenhalten, damit sich die Menschen weiterhin an der Schönheit von St. Marien freuen und Gottesdienste und Konzerte stattfinden können.“ Als Beispiel nannte die Pastorin die „Weihnachtliche Bläsermusik im Kerzenschein“, die trotz der Sanierung in den kommenden Jahren nicht ausfallen wird. „Schließlich beginnt für viele Menschen in Greifswald die Weihnachtszeit erst so richtig mit der Bläsermusik in St. Marien“, so Ulrike Schäfer-Streckenbach. Insgesamt werde die Sanierung etwa 2,9 Millionen Euro kosten.

Wesentlicher Schritt zum Erhalt der Kirche

Architekt Ulf-Gernot Kirmis – vom mit der Sanierungsmaßnahme beauftragten Hamburger Architekturbüro Johannsen und Partner – informierte im Anschluss an die Übergabe der Förderzusage über die Details der Sanierung. Üblicherweise gehe man davon aus, dass bei derartigen Kirchenbauten alle vierzig Jahre eine Sanierung nötig sei, so der Architekt. Da die letzte große Sanierung in den 1980er-Jahren ausgeführt wurde, seien die anstehenden Arbeiten überfällig. Geplant sind beispielsweise die Sanierung der Dächer der Sakristei, der Kalkkapelle, der Turmseitenschiffe und der Westvorhalle. Außerdem stehen unter anderem sämtliche Fenster, die Außenwände und die umlaufenden Sockel auf der Sanierungsliste. Seit dem Jahr 2007 seien bereits hin und wieder einige Maßnahmen ergriffen worden, so Ulf-Gernot Kirmis. Beispielsweise sei der Turm gesichert worden. „Die mit dem heutigen Bescheid geförderte Sanierung startet im Februar des kommenden Jahres. Die Ausschreibungen laufen bereits.“ Es werde während der kommenden vier Jahre viele Baustellen geben, doch nach dem Ende der Arbeiten im Jahr 2018 sei die Hülle der Kirche dann durchsaniert, so der Architekt. „Damit wird dann ein wesentlicher Schritt zum Erhalt von St. Marien getan sein.“

Quelle: PEK (sk)