Mecklenburgische Kirchenkreissynode Finanzetat sichert kirchliche Arbeit vor Ort

10.11.2012 | Neubrandenburg (cme). Mit großer Mehrheit beschloss die Synode des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg (ELKM) heute (10. November) den Haushaltsplan für 2013. Auf ihrer Tagung im Neubrandenburger Gemeindezentrum St. Michael befanden die 55 Synodalen zugleich über den Stellenplan des Kirchenkreises, den Sonderhaushaltsplan und stimmten über diverse Anträge ab, beispielsweise zum Klimaschutz und zu den Förderrichtlinien für zwei kirchliche Stiftungen.

 

„Der Kirchenkreis steht finanziell auf solider Basis. Der Etat sieht ein ausgeglichenes Volumen bei den Ein- und Ausgaben von jeweils rund 41 Millionen Euro vor“, sagte Propst Wulf Schünemann bei der Einbringung und ergänzte: „Die Einnahmen aus Kirchensteuern, Gelder aus dem EKD-Finanzausgleich sowie Staats- und Patronatsleistungen gestalten sich für 2013 günstig.“ Bei den Ausgaben werden 62,7 Prozent (rund 26 Millionen Euro) und damit der größte Teil direkt in die 268 mecklenburgischen Kirchengemeinden für die kirchliche Arbeit vor Ort, für offene Angebote, Seelsorge, Personalkosten und Bauaufgaben fließen. Insgesamt 11,4 Prozent (4,7 Millionen Euro) bekommen die Einrichtungen, Dienste und Werke für ihre Arbeit. Für den Bereich Leitung und Verwaltung sind Ausgaben in Höhe von 12,7 Prozent (5,2 Millionen Euro) vorgesehen. Darüber hinaus werden knapp 3 Millionen Euro den Rücklagen des Kirchenkreises zugeführt.

 

Der Haushalt 2013 ist der erste Jahresetat des neuen Kirchenkreises Mecklenburg, der mit der Fusion zur Nordkirche zu Pfingsten gebildet wurde. „Vor diesem Hintergrund war dessen Aufstellung kein leichtes Unterfangen, da gesicherte Vergleichsdaten fehlten“, so Katrin Cassel. Die Vorsitzende des Finanzausschusses dankte deshalb insbesondere der Kirchenkreisverwaltung und ergänzte, dass beim nächsten Etat schon mehr Erfahrungen vorliegen würden und es auch mehr Zeit gäbe, damit die beteiligten Gremien, wie Verwaltung, Kirchenkreisrat und Synode, sich bei der Aufstellung des Zahlenwerkes noch intensiver austauschen können.

 

Beschlossen: Programm „Lebendige Kirchenregionen“

Für die kommenden drei Jahre beschlossen die Synodalen das Programm „Lebendige Kirchenregionen“. Mit einem Gesamtvolumen von jährlich 40.000 Euro sollen „einzelne Projekte der 20 neu geschaffenen Kirchenregionen in Mecklenburg unterstützt werden“, so Synodaler Dr. Gottfried Timm. In den einzelnen Regionen der vier Propsteien arbeiten mehrere Kirchengemeinden zusammen. Sie fördern und unterstützen sich gegenseitig bei der Erfüllung ihres Auftrages zur Verkündigung des Evangeliums, beraten gemeinsame Angelegenheiten und Initiativen, führen Veranstaltungen durch und pflegen den Erfahrungsaustausch.

 

Bekräftigt: Klimaschutz in Mecklenburg

Der Kirchenkreis Mecklenburg fühlt sich verpflichtet, die Lebensbedingungen auf der Erde für alle Geschöpfe und für künftige Generationen zu erhalten. Dies ist dringender denn je: So ist zum Beispiel der weltweite Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 um rasante 6 Prozent (564 Millionen Tonnen) angestiegen.

 

Vor diesem Hintergrund beschloss die Synode vier Punkte zum Klimaschutz. Zum einen bekräftigten die Synodalen frühere Beschlüsse der mecklenburgischen Landessynode zur finanziellen Kompensation von CO²-Emissionen, die etwa durch Dienstreisen entstehen, und zur Beschaffung von ökofair gehandelten Produkten, wie Kaffee, Tee etc. Zugleich unterstützt der mecklenburgische Kirchenkreis die Klimakampagne der Nordkirche und lässt konkrete Möglichkeiten prüfen. Dazu zählt beispielsweise im Hinblick auf die kirchlichen Liegenschaften und Gebäude zu klären, ob und gegebenenfalls wie die Energiewende im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern weiter unterstützt werden kann.

 

Ausdrücklich beinhaltet die Prüfung die Möglichkeit auszuloten, „als Kirche selbst regenerative Energien zu erzeugen“, erläuterte der Synodale Dr. Gottfried Timm vom Ausschuss für Frieden, Umwelt und Gerechtigkeit. „Ebenso soll künftig das Verwaltungs- und Gebäudemanagement im Kirchenkreis nach den Kriterien von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz ausgerichtet werden.“

 

Zugestimmt: Förderrichtlinien für Stiftungen

Nach ausführlicher Diskussion beschlossen die Synodalen die Förderrichtlinien für die kirchlichen Stiftungen „Kirche mit Anderen“ (siehe gesonderte Presseinformation vom 10.11.2012) und „Kirchliches Bauen in Mecklenburg“. Damit liegen jetzt klare Vergabekriterien für die Stiftungserträgnisse vor. Die letztgenannte Stiftung soll vor allem Kirchengemeinden dabei helfen, ihren „notwendigen Eigenanteil für Bauprojekte an eigenen oder in Nutzung befindlichen Gebäuden aufzubringen, für die in der Regel keine Patronatsmittel zur Verfügung stehen“, so Vorstandsvorsitzender und Synodaler Wulf Kawan. Ebenso sei geplant Gelder für Ausstattungsstücke auszureichen, wie Altäre, Taufen, Kanzeln, Glocken oder Orgeln.