Katholische Kirche Festakt für Schweriner Bischof Heinrich Theissing

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße und Justziministerin Katy Hoffmeister beim Besuch der Ausstellung über Bischof Theissing, die im Bernhard-Schräder-Haus gezeigt wurde.

EBA Schwerin/Heinen

09.12.2017 · Schwerin.

Mit einem Festakt in Schwerin haben die katholischen Erzbistümer Hamburg und Berlin am Sonnabend an Bischof Heinrich Theissing (1917-1988) erinnert. Theissing wäre am 11. Dezember 100 Jahre alt geworden. Mecklenburg-Vorpommerns Justizministerin Katy Hoffmeister (CDU) würdigte den Theologen als eine der "wegweisenden Persönlichkeiten der katholischen Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg". Ihm sei es gelungen, "in einer atheistischen Welt den Menschen den Glauben an seinen Gott zu erhalten", sagte die auch für Kirchenangelegenheiten zuständige Ministerin vor rund 150 geladenen Gästen in der Propsteikirche St. Anna.

Theissing war nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst Seelsorger in Görlitz (Sachsen) und ab 1963 dann Weihbischof im Bistum Berlin. Von 1970 bis 1988 leitete er nach Angaben des Erzbischöflichen Amtes Schwerin die Geschicke der katholischen Kirche in Mecklenburg. In seine Amtszeit fiel der Bau von 18 Kirchen, darunter die Erweiterung der Schweriner Propsteikirche. Theissing habe sich auch um die Ökumene verdient gemacht und sich mit Nachdruck eingesetzt für die 1988 erfolgte Seligsprechung des Naturforschers und katholischen Bischofs in Schwerin, Niels Stensen (1638-1686), hieß es.

Mecklenburg gehört heute zum Erzbistum Hamburg. Von 1930 bis zur Errichtung des Erzbistums Hamburg 1994 zählte Mecklenburg zum Bistum Osnabrück. Weil es aber zu DDR-Zeiten vom Osnabrücker Bischof nicht direkt verwaltet werden konnte, war Schwerin Sitz eines "Apostolischen Administrators", der direkt dem Vatikan unterstand. Von 1973 bis 1987 war Bischof Heinrich Theissing Amtsinhaber. Theissing hatte die Seligsprechung von Niels Stensen am 23. Oktober 1988 in Rom miterlebt. Kurz nach seiner Rückkehr starb er am 11. November 1988 in Schwerin.

Quelle epd