Friedensgebet in Demmin Deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus

Mehr als 100 Gottesdienstbesucher nahmen am 8. Mai am Friedensgebet in der Kirche St. Bartholomaei in Demmin teil.

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09.05.2014 · Demmin.

Zu einem ökumenischen Friedensgebet anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 69 Jahren versammelten sich am Donnerstag mehr als hundert Menschen in der Kirche St. Bartholomaei in Demmin. Das Gedenken während des Friedensgebets galt den Millionen Opfern der nationalsozialistischen Verbrechen und des Krieges sowie insbesondere den Demminern, die sich bei Kriegsende aus Angst vor den sowjetischen Soldaten das Leben nahmen.

Dank für Befreiung vom Nationalsozialismus


„Der Glaube an Gott befreit uns vom Hass“, sagte Pastor Norbert Raasch in der Andacht. „Wir glauben an die Macht der Gewaltlosigkeit.“ Rassismus und Antisemitismus seien mit dem Leben als Christ unvereinbar, so der Pastor. Der 8. Mai sei der Tag, um dankbar für die Befreiung vom Nationalsozialismus und für 69 Jahre Frieden in Deutschland und weiten Teilen Europas zu sein. Der Demminer Pastor mahnte aber auch und erinnerte daran, dass Frieden und Demokratie immer wieder gefährdet seien. Den Segen am Ende des Friedensgebets sprach Landesrabbiner William Wolff. Im Anschluss an das Friedensgebet in der Kirche St. Bartholomaei begann ein historischer Mahngang durch das Demminer Zentrum, dem sich zahlreiche weitere Menschen anschlossen. Zu den Stationen des Gedenkens zählte dabei unter anderem der Jüdische Friedhof.

Demokratische Bündnisse stellen sich Rechtsextremen entgegen

„Jedes Jahr beteiligen sich mehr Menschen am Friedensgebet und an den anderen Veranstaltungen der demokratischen Bündnisse“, freute sich Gerd Panknin, Propst der Propstei Demmin im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, über die große Resonanz. Damit setzten Demminer Einwohner und die Kirchengemeinde der Hansestadt ein deutliches Zeichen gegen einen Aufmarsch von Rechtsextremen, die seit Jahren den 8. Mai für einen „Trauermarsch“ durch Demmin missbrauchen. Aktuellen Schätzungen zufolge beteiligten sich in diesem Jahr 150 Rechtsextremisten an dem Aufmarsch, dem sich die demokratischen Bündnisse seit 2009 entgegenstellen.

Quelle: PEK (sk)