Bundeskonferenz der Polizeiseelsorger Bischof Abromeit: "Beistand von Polizeipfarrern ist Kraftquelle in Krisensituationen“

09.03.2017 · Stralsund. Als „entscheidende Kraftquelle“ bezeichnete Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit den Beistand von Polizeipfarrerinnen und Polizeipfarrern in Krisensituationen. Der Greifswalder Bischof predigte am Dienstagabend in der Stralsunder Heilgeistkirche beim Gottesdienst anlässlich der Tagung der Konferenz Evangelischer Polizeipfarrerinnen und Polizeipfarrer (KEPP).

Bischof Abromeit betonte: „Der Trost und das wegweisende Wort der Polizeiseelsorger helfen, das Notwendige zu tun. Das geschieht, weil sie aus einer Wirklichkeit heraus reden und handeln, die nur der Glaube eröffnet. Wo Christus lebt und regiert, hat eine neue Zeit begonnen.“ Zum Empfang nach dem Gottesdienst hatten der Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier, und die Nordkirche geladen.
 
31 leitende Polizeipfarrerinnen und –pfarrer aus dem gesamten Bundesgebiet und der Schweiz tagen noch bis zum 10. März in Stralsund. Unter dem Motto „Damit wir das Leben feiern können“ geht es um Gottesdienste und andere Gedenkveranstaltungen nach schweren Katastrophen, Amokläufen oder Gewalttaten. Pastor Hanns-Peter Neumann, Beauftragter für Polizei- und Notfallseelsorge in Mecklenburg-Vorpommern, erläutert: „Wir fragen, wie Kirche im Zusammenspiel mit Politik und staatlichen Stellen in Situationen wie dem Absturz der Germanwings oder dem Amoklauf in Winnenden Trost und Halt geben kann.“ So bereite sein Brandenburger Kollege beispielsweise gerade den Gottesdienst für einen der beiden letzte Woche getöteten Polizeibeamten vor.
 
Biblische Worte und liturgische Elemente entfalteten dabei eine besondere Wirkung. Pastor Neumann: „So etwas wie der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt verschlägt in seiner Brutalität den Menschen erst einmal die Sprache. Die Anlehnung an geprägte biblische Worte kann helfen, wieder zur Sprache zu finden.“ Liturgische Formen sprächen Menschen auf einer elementaren Ebene an: „Für einen Verstorbenen eine Kerze anzuzünden ist etwas, das jeder versteht. Auch Menschen, die keine Erfahrung mit Gottesdiensten haben, können damit etwas anfangen.“
 
Im Hinblick auf Katastrophenfälle und Gewalt, mit denen die Polizisten zu tun haben, sagte Bischof Abromeit: „Ja, es ist dunkel in unserer Welt und trotzdem – so ruft uns der Apostel Paulus zu – ist nicht die Dunkelheit bestimmend, sondern das Anbrechen des neuen Tages. Er, Jesus Christus kommt. Christen zeichnet aus, dass ihre Gegenwart bereits von ihrer Zukunft gestaltet wird. Wir stehen am Ufer der Ewigkeit.“

Quelle: Bischofskanzlei Greifswald (ak)