Pommerscher Friedhofsausschuss Bestattungskultur im Wandel

Friedhöfe sind unverzichtbar für Trauer und Trost. Im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis befinden sich 364 Friedhöfe in kirchlicher Trägerschaft.

Foto: PEK/S. Kühl

16.08.2019 · Stralsund.

Der Friedhofsausschuss des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises hat in diesem Sommer seine Arbeit aufgenommen. Gewählt und beauftragt wurde das Gremium durch die Synode des Kirchenkreises. Zum Ausschuss gehören die Synodalen Siegfried Poch (Vorsitzender), Diana Weltzien (stellvertretende Vorsitzende), Pastorin Mechthild Karopka (Schriftführerin), Jürgen Büschek, Dr. Kristin Wendt, Evelyn Niemeyer, Birte Godt sowie als Gäste Propst Gerd Panknin und Thomas Papst, Beauftragter für Friedhofswesen im Kirchenkreis. Zu den Aufgaben des Ausschusses gehört es, für die Aktualität der Friedhofssatzungen zu sorgen, Gestaltungsoptionen für Friedhöfe zu diskutieren und zu entwickeln sowie sich mit den Themen Bewirtschaftung, Friedhofsentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit zu beschäftigen. „Außerdem wollen wir uns intensiv mit dem effektiven Flächenmanagement, Möglichkeiten der Flächenverkleinerung und vor allem mit aktuellen Entwicklungen bezüglich der Bestattungs- und Friedhofskultur befassen“, erläutert die stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses, Diana Weltzien.

Kulturelles Erbe und würdige Ruhestätten

Darüber hinaus sieht der Ausschuss es als eine seiner Aufgaben, die Bereitschaft der Kirchengemeinderäte zu steigern, sich noch mehr mit dem Thema Friedhof zu befassen. Als Mitarbeiterin der zentralen Friedhofsverwaltung in der Propstei Stralsund ist Diana Weltzien mit der gegenwärtigen Umbruchssituation in der Bestattungskultur sowie mit den Herausforderungen, die für Kirchengemeinden mit den Friedhöfen verbunden sind, bestens vertraut. „Auf die Friedhofskultur wirken seit einiger Zeit starke Veränderungen. Neue Bestattungsformen, der demografische Wandel, sinkende Mitgliederzahlen zählen hier zu den Einfluss nehmenden Faktoren“, sagt Diana Weltzien. „Kirchliche Friedhöfe sind eine würdige Ruhestätte für Verstorbene und spenden den Lebenden Trost. Sie sind kulturelles Erbe und Erinnerung an Vergangenes. Der aktuelle Wandel in der Bestattungskultur ist gekennzeichnet von einer zunehmenden Hinwendung zu alternativen Bestattungsformen und zu Grabgestaltungen, die wenig Pflege benötigen.“ Als Beispiele nennt Diana Weltzien sogenannte Gemeinschaftsanlagen, Rasengräber und Baumbestattungen.

Friedhöfe sind unverzichtbar für Trauer und Trost

Es gebe auch eine gesellschaftliche Debatte über die Lockerung der Friedhofspflicht, so Diana Weltzien. Eine vom Landtag eingesetzte Expertenkommission befasst sich mit diesem Thema. „Der Pommersche Evangelische Kirchenkreis setzt sich für die Beibehaltung der Friedhofspflicht ein“, stellt Diana Weltzien klar. „Nur auf öffentlichen Friedhöfen kann die Totenruhe eingehalten werden. Bestattungen auf Privatgrundstücken gewährleisten nicht das öffentliche Erinnern und nehmen Freunden, Angehörigen, Kollegen und Bekannten den Platz für Trauer und Trost.“ Für Diana Weltzien steht außer Frage, dass öffentliche Orte für Trauer, Gedenken und Erinnerung ein essentieller Bestandteil des Lebens und unverzichtbar für die Gesellschaft sind. Trotz Beibehaltung der Friedhofspflicht sei es möglich, die Bestattungskultur vielfältig weiterzuentwickeln. Diese Weiterentwicklung werde eines der Themen sein, mit denen sich der Ausschuss beschäftigt, kündigt die stellvertretende Vorsitzende an. Im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis befinden sich 364 Friedhöfe in kirchlicher Trägerschaft.

Quelle: PEK (sk)