MV-Beauftragter Voss: Gesellschaft muss Antisemitismus entgegentreten

06.02.2024 · Schwerin. Mecklenburg-Vorpommerns Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Nikolaus Voss, fordert, dass die Gesellschaft geschlossen dem Antisemitismus entgegentritt.

„Die Jüdinnen und Juden in MV sehen sich aktuell zunehmend antisemitischen Anfeindungen ausgesetzt“, sagte Voss laut einer Mitteilung des Schweriner Kulturministeriums vom Dienstag. Die Pflege der jüdischen Kultur sei ein wichtiger präventiver Beitrag gegen Judenfeindlichkeit in der Gesellschaft, so Voss.

 

In seinem ersten Tätigkeitsbericht informiert Voss über die Arbeit des Beauftragten im Zeitraum 2. Februar 2022 bis 31. Dezember 2023. Geplant sei, dass die Landesregierung im Herbst 2024 einen Aktionsplan gegen Antisemitismus verabschiedet und an den Landtag übergibt, heißt es in dem Bericht. Gemeinsam mit dem Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Jochen Schmidt, strebe Voss an, in einer deutsch-polnischen Kooperation ein Gedenkbuch zum Thema „Juden in Pommern“ zu erstellen. Ein Gedenkbuch „Juden in Mecklenburg 1845-1945“ kam bereits im Jahr 2019 heraus.

 

Zudem setzt sich Voss laut Bericht dafür ein, verstärkt Aufklärungsarbeit an den Schulen des Landes zu leisten. Dazu gehöre das Projekt „Meet a Jew“, bei dem junge Jüdinnen und Juden in Schulen von ihrem Alltagsleben erzählen, heißt es. Ebenfalls arbeite Voss in einer Projektgruppe mit, die ein Gedenkzeichen für die ehemalige Synagoge in Malchin gestalten wird. Die Stadt Malchin will das Gedenkzeichen voraussichtlich am 30. April einweihen.

Quelle: epd