Pommerscher Kirchenkreisrat: Musikalische Verkündigung der weihnachtlichen Botschaft

14.12.2023 · Weitenhagen. Sitzung des Pommerschen Kirchenkreisrats: Unterstützung für Aufführung des Weihnachtsoratoriums in Jarmen / Anträge an Kirchlichen Entwicklungsdienst und Tourismusfonds / Mittelvergabe aus Glücksspirale und Baufonds / Zentrale Friedhofsverwaltung wird gestärkt

Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) bewilligt für das Projekt „WO 2024“ der Kirchengemeinde Jarmen-Tutow eine Zuwendung in Höhe von 500 Euro aus dem Kirchenkreisfonds für „Initiativen und Projekte“. Diesen Beschluss fasste das Gremium in seiner jüngsten Sitzung, die im „Haus der Stille“ in Weitenhagen stattfand. Die Kirchengemeinde plant, im Januar 2024 in der St. Marienkirche in Jarmen das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach aufzuführen. Dabei werden Teil I bis III am 6. und Teil IV bis VI am 7. Januar jeweils ab 15 Uhr zu hören sein. „Das Weihnachtsoratorium schafft nicht nur musikalische Gemeinschaft, sondern trägt in seiner kunstvollen wie theologischen Bedeutung enorm zur Verkündigung der weihnachtlichen Botschaft bei“, so der Pastor der Kirchengemeinde, Arnold Pett, in seinem Antrag an den KKR. Das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach sei ein musikalisches Meisterwerk, das die Weihnachtsgeschichte in einer kraftvollen und bewegenden Weise darstelle und seit Generationen begeistere. Das Weihnachtsoratorium trage dazu bei, die festliche Stimmung und Bedeutung der Weihnachtszeit zu unterstreichen, so der Pastor. Im Zuge der Beschlussfassung äußerte der Kirchenkreisrat seine Freude darüber, dass es gelungen sei, den Fonds „Initiativen und Projekte“ auch im Haushalt des Kirchenkreises für das Jahr 2024 zu verankern.

 

Anträge an Kirchlichen Entwicklungsdienst

 

Dem Kirchenkreisrat lag die Bitte des Synodalausschusses Ökumene vor, zwei Förderanträge an den Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche (KED) zu befürworten. Die Anträge beziehen sich auf das Projekt „Brass and Sing“ in Tansania und das Projekt „BAZAR - Brass Assembly in the Zuid African Region“ in Südafrika. Beide Projekte widmen sich der Stärkung des kirchenmusikalischen Engagements. Bei beiden Projekten werden in mehrtägigen Seminaren sowohl musikalische als auch liturgische Grundlagen ausgetauscht. Chöre und Bläser aus den jeweiligen Region werden vernetzt, sammeln Leitungserfahrung und entwickeln sich in ihren musikalischen Fähigkeiten weiter. Die Seminare werden von vier Personen geleitet, davon zwei aus dem PEK. Für die Umsetzung der beiden Vorhaben sollen jeweils 10.000 Euro beim KED beantragt werden. Der KKR beschloss, die Antragsstellung zu befürworten.

 

Projekt für Touristen und Ortsansässige

 

Da aus dem bereits ausgeschöpften Fonds der Nordkirche für Kirche und Tourismus noch unverbrauchte Restmittel zur Verfügung stehen, beschloss der Kirchenkreisrat, einen Antrag auf Bewilligung von Fördermitteln aus diesem Fonds zu stellen. Konkret geht es dabei um das Projekt „Tourismus-Seelsorge im Dom St. Nikolai“ in Greifswald. Für Gäste und Ortsansässige soll es, ausgehend von der Erfahrung des Kirchenraums, ein verlässliches Beratungsangebot verbunden mit regelmäßigen Spiritualitätsübungen und eine Willkommenskultur für Pilger geben, so die Projektbeschreibung. Lebensberatung und ganzheitliche Erfahrungsräume sollen eine innere Öffnung ermöglichen. Mit einem ähnlichen Projekt, das fest in die Veranstaltungsreihe der inneren Einkehr „Zeit für Dich - Spiritueller Sommer im Norden“ eingebunden war, hatte die Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald in den zurückliegenden Jahren bereits gute Erfahrungen sammeln können. Für den Zeitraum März 2024 bis Dezember 2025 soll für das Projekt ein Antrag auf Fördermittel in Höhe von insgesamt 50.000 Euro gestellt werden.

 

Mittelvergabe aus Glücksspirale

 

Der frühere PEK-Baufonds „Sonstige Kirchen“ ist im Haushalt nicht mehr vorgesehen. Stattdessen wird, wie bereits in diesem Jahr, auch im Jahr 2024 der jährliche Zuschuss aus Lottomitteln der Glücksspirale für Nicht-Patronatskirchen verwendet. Es handelt sich dabei um eine Summe in Höhe von 25.000 Euro. Die Vergabe erfolgt durch Einzelbeschluss des KKR auf Empfehlung der Bauabteilung und des Bauausschusses. Die Gewährung dieser Förderung setzt voraus, dass die Gesamtfinanzierung zustande kommt und die Maßnahme aufgrund der vorgeschriebenen Abrechnungsmodalitäten innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden kann. Zusätzlich stehen in der Propstei Demmin Restmittel aus dem Baufonds „Sonstige Kirchen“ aus dem Jahr 2021 in Höhe von 5.000 Euro zur Verfügung, die vom Zuwendungsempfänger zurückgegeben wurden. Der Kirchenkreisrat folgte den Empfehlungen des Bauausschusses und beschloss, die Mittel aus der Glücksspirale zugunsten der Kirche Sehlen auf der Insel Rügen und die Restmittel aus dem Baufonds „Sonstige Kirchen“ zugunsten der Heilig-Kreuz-Kapelle Lüssow zu vergeben, um jeweils dringend notwendige Dachsanierungen durchzuführen. Für beide Vorhaben lagen entsprechende Anträge vor.

 

PEK-Baufonds 2024

 

In mehreren Beschlüssen bestätigte der Kirchenkreisrat bezüglich der Vergabe aus dem PEK-Baufonds 2024 die vom Bauausschuss befürwortete Mittelvergabe. Demnach werden für Baumaßnahmen an Patronatskirchen in der Propstei Demmin 248.266 Euro, in der Propstei Stralsund 254.242,68 Euro und in der Propstei Pasewalk 248.267 Euro vergeben. Aus dem PEK-Baufonds 2024 „Pfarr-und Gemeindehäuser“ werden in der Propstei Demmin 46.974,58 Euro, in der Propstei Stralsund 54.500 Euro und in der Propstei Pasewalk 30.000 Euro vergeben. Insgesamt handelt es sich bei den genannten Mittelvergaben um 32 Bauvorhaben. Die Bandbreite reicht dabei von der Turmsanierung über Dacherneuerungen, verschiedene Innensanierungen und Modernisierungen bis hin zur Instandsetzung von Wandmalereien und Mauerwerk.

 

Zentrale Friedhofsverwaltung wird gestärkt

 

Um langfristig die zentrale Friedhofsverwaltung im gesamten pommerschen Kirchenkreis zu etablieren, beschloss der Kirchenkreisrat, die im Stellenplan vorgesehene Vollzeitstelle der zentralen Friedhofsverwaltung zu besetzen und umgehend auszuschreiben. Laut Beschluss sollen die Kosten der Anstellung künftig weitgehend aus den eingenommenen Gebühren refinanziert werden. Zunächst soll eine Refinanzierung im Umfang von 50 Prozent, bis Ende des Jahres 2025 von mindestens 75 Prozent der Stelle erreicht werden. Von den insgesamt rund 360 Friedhöfen im pommerschen Kirchenkreis werden von der zentralen Friedhofsverwaltung derzeit 21 in 16 Kirchengemeinden betreut. Der Leiter des Kirchenkreisamts, Marc Engelhardt, erläuterte dem Kirchenkreisrat das zugrundeliegende Konzept der zentralen Friedhofsverwaltung und betonte dabei drei derzeit bestehende strukturelle Defizite, die in vielen Fällen für einen kostendeckenden Betrieb der Friedhöfe behoben werden müssten. Dies seien vielfach nicht erfolgte Anpassungen von Friedhofsatzungen, zu selten geführte Verhandlungen mit den Kommunen sowie die ausbaufähige Attraktivität zahlreicher Friedhöfe. Der Amtsleiter stellte aber auch klar, dass auf einigen Friedhöfen, deren kostendeckender Betrieb trotz Behebung der genannten Defizite und auch bei einer erfolgreichen Umsetzung der zentralen Friedhofsverwaltung nicht möglich ist, langfristig keine Bestattungen mehr durchgeführt werden können.

 

Weitere Themen und nächster Sitzungstermin

 

Der Kirchenkreisrat beschloss in seiner Sitzung die Ausschreibung der Stelle der Leitung und Gemeindeberatung im „Haus der Stille“ in Weitenhagen sowie die Ausschreibung einer 100-Prozent-Stelle eines Gemeindepädagogen oder einer Gemeindepädagogin als Regionalreferent oder -referentin für die Arbeit mit Jugendlichen in der Propstei Stralsund, davon 25 Prozent vorerst befristet bis Ende 2025.

 

Darüber hinaus befasste sich das Gremium in der Sitzung unter anderem mit zahlreichen Personalfragen, mit dem aktuellen Stand der Arbeit des Beratungsstabs und mit Berufungen in die III. Kirchenkreissynode.

 

Zudem war die Leiterin der Finanzabteilung, Diana Schulmeister, in der Sitzung anwesend und berichtete dem Gremium über die aktuelle Situation in der von ihr geleiteten Abteilung. Unter anderem stellte sie dabei heraus, dass sich mehrere neue Mitarbeitende bereits sehr gut eingearbeitet haben. Die nächste Zusammenkunft des Kirchenkreisrats findet am 16. Januar 2024 statt.

 

Dank an KKR-Mitglieder

 

Traditionell nutzen die Pröpste die letzte Sitzung des Jahres, um den Mitgliedern des Gremiums ganz herzlich für ihr Engagement sowie für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit zu danken. Zudem erhielten alle Mitglieder ein Dankeschön in Form eines kleinen Präsents. „Wir sind nicht am Ziel der Reise, aber am Ende des Jahres angekommen“, sagte Propst Gerd Panknin. „Aus diesem Anlass sagen wir ein ganz herzliches Dankeschön für alles Miteinander und alle Begleitung!“ Auch der langjährigen Präses der pommerschen Kirchenkreissynode, Elke König, dankte Gerd Panknin im Namen der Pröpste: „Jahrzehntelang hast du uns in Freud und Leid begleitet“, sagte der Propst und wünschte Elke König Gottes reichen Segen. Als weiteres Zeichen des Danks lud der Kirchenkreis die Kirchenkreisratsmitglieder im Anschluss an die Sitzung zu einem festlichen Essen im Speisesaal im „Haus der Stille“ ein.

Quelle: PEK (sk)