Treffen der Kirchbaufördervereine in Dargun: Kirchen sind ein bewahrenswerter Schatz

25.06.2012 | Schwerin/Dargun (cme). Rund 1900 Kirchen prägen die Landschaft in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Die Sakralbauten sind nicht allein Ort des kirchengemeindlichen Lebens und des Gottesdienstes, sondern ebenso ein touristischer Anziehungspunkt und kommunikativer Ort in den Städten und Dörfern.

 

„Unsere Kirchen sind ein bewahrenswerter Schatz. Allein in Mecklenburg kümmern sich mittlerweile rund 130 und in Pommern knapp 50 Fördervereine um den Erhalt der Zeugnisse aus Fels und Backstein. Zudem ist der Verein ,Dorfkirchen in Not’ sehr aktiv. Und erst jüngst gründete sich in Kirch Stück bei Wismar ein neuer Förderverein“, sagt Karl-Heinz Schwarz aus der Schweriner Außenstelle des Landeskirchenamtes. Zugleich lädt der Kirchenbaurat Vertreter der Vereine, Einzelspender und ebenso Interessierte am 30. Juni 2012 herzlich nach Dargun zum ,Tag der Fördervereine’ ein. „Ich freue mich, dass diese in Mecklenburg begründete Tradition künftig in der Nordkirche fortgesetzt wird. Tagungsort der 13. Auflage ist die Klosterkirche in Dargun, einem Ort mitten in der mecklenburgischen Seenplatte.“

 

Das vielfältige Engagement der Fördervereine zeigt laut Karl-Heinz Schwarz immer wieder, dass auch für diejenigen, „die nicht Kirchenmitglied sind, die Kirche ein Ort der Identität ist, für den sie sich einsetzen.“ Die Vereinsmitglieder sammelten aber nicht allein beeindruckend hohe Spenden ein und bringen tatkräftige Helfer auf der Kirchbaustelle zusammen, sondern geben „mit kulturellen Veranstaltungen ebenso etwas an ihre Dörfer zurück und setzen Impulse für ein neu erwachtes Leben in den Orten.“

 

Der Tag der Fördervereine beginnt am kommenden Sonnabend mit einer Andacht um 10 Uhr, die der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern (Sitz Schwerin), Dr. Andreas von Maltzahn, gestaltet. Anschließend werden die erwarteten 200 Teilnehmer von Propst Wulf Schünemann mit dem Kirchenkreis Mecklenburg näher bekannt gemacht. Als Vertreterin der Landesregierung MV wird Justizministerin Uta-Maria Kuder ein Grußwort halten. Ein Vertreter des Landkreises wird die Gäste aus ganz Norddeutschland in der mecklenburgischen Seenplatte und Kämmerin Astrid Kerbstadt für die Klosterstadt Dargun begrüßen.

 

Der Vormittag steht darüber hinaus im Zeichen von drei Vorträgen. Baudezernent Jan Simonsen aus dem Landeskirchenamt Kiel spricht zum Thema „Bauen in der Nordkirche“. Der Präsident des Evangelischen Kirchbautages, Dr. Johann Hinrich Claussen aus Hamburg, stellt anschließend „Überlegungen zur Geschichte und Gegenwart der Dorfkirchen“ an. Im dritten Vortrag beschäftigt sich Kirchenrat Helmut Braun von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern mit dem Thema „Kunst in Kirchen“. Einen Einblick in ihre Arbeit geben zudem Vertreter der Fördervereine für die Kirche sowie für die Kloster- und Schlossanlage Dargun.

 

„Am Nachmittag sind Exkursionen per Bus zur Stadtkirche in Demmin und zur Dorfkirche nach Nehringen vorgesehen“, blickt Kirchenbaurat Schwarz voraus und ergänzt: „Der Tag soll den Erfahrungsaustausch fördern und zugleich ein Dank an die zahlreichen engagierten Damen und Herren in den Fördervereinen und an Einzelspender sein, die sehr viel zum Erhalt der Kirchen in der gesamten Nordkirche beitragen.“

 

Hintergrundinformationen

 

Anzahl der Kirchen in der gesamten Nordkirche: 1.901

davon

- in den elf Kirchenkreisen in Schleswig-Holstein und Hamburg: 789

davon unter Denkmalschutz: 81 %

 

- im Evangelisch-Lutherischen Kirchenreis Mecklenburg: 664

davon unter Denkmalschutz: 97 %

 

- im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis: 448

davon unter Denkmalschutz: 94%

 

Jährliches Bauvolumen zum Erhalt der Kirchen*

- in Mecklenburg: rund 18 bis 20 Millionen Euro

- in Pommern: rund 7 Millionen Euro

* Finanzierung durch die öffentliche Hand (EU, Bund, Länder, Städte und Gemeinden), von Sponsoren, Spendern und Stiftungen, Spenden der Kirchbaufördervereine und Gelder der Kirchengemeinden und der Kirchenkreise.

 

Rückfragen:

Christian Meyer, Pressereferent in der Bischofskanzlei Schwerin, Tel. 0385-20223-165, Mobil: 0160-36 38 934, E-Mail: christian.meyer@presse.nordkirche.de