Zeichen der Hoffnung und kraftvolle Arbeit kennengelerntTreffen: Kirchenleitungen von Bayern und Mecklenburg bekräftigen Partnerschaft

06.02.2012 | Güstrow (cme). „Es ist klarer Wille, dass die Partnerschaft mit Mecklenburg weitergeht - auch unter den neuen Bedingungen der Nordkirche. Für uns in Bayern ist es ein Schatz und eine riesige Ermutigung, so eng mit einer Kirche verbunden zu sein, die in einem ganz anderen und schwierigen Umfeld solch gute und kraftvolle Arbeit leistet“. Dies bekannte der neue bayerische Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm in Güstrow. In der Barlachstadt hatte am vergangenen Wochenende (3.-5. Februar 2012) das jährliche Treffen von Vertretern des Landeskirchenrates bzw. des Landessynodalausschusses in Bayern und der mecklenburgischen Kirchenleitung stattgefunden.

 

Hintergrund: Schon seit 1948 sind die beiden Evangelisch-Lutherischen Landeskirchen partnerschaftlich miteinander verbunden. Zwischen Kirchgemeinden und einzelnen Gruppen gibt es vielfältigen Austausch. Synodale und Kirchenleitungsmitglieder informieren sich regelmäßig, denken gemeinsam über den christlichen Glauben und die Zukunft der Kirche nach. „Für die Beziehung zwischen einer kleinen und einer großen Landeskirche bemerkenswert“, so der mecklenburgische Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn.

 

So kamen Bayern und Mecklenburger im „Haus der Kirche“ in Güstrow sofort ins offene und vertrauensvolle Gespräch. Die Gäste erfuhren, wie sich im Zuge der Nordkirche der Übergang von der eigenständigen Landeskirche in den Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg vollziehen wird und welche neuen Strukturen aufgebaut werden.

Beeindruckt und begeistert zeigten sich alle vom „Volxmobil“-Team der Evangelischen Jugend Schwerin und ihrer vorgestellten Projektarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Kleinstädten wie Neustadt-Glewe oder Boizenburg. Für die beiden Bischöfe ist das Team um Thomas Ruppenthal ein „Zeichen der Hoffnung“, da sie zu denjenigen hingehen und ihnen vorbehaltlos begegnen, die Solidarität brauchen. Inspirierend war ebenso der Besuch in der Kirchgemeinde Laage. Deren offene Jugendarbeit unterhält mittlerweile acht Standorte in der Region. Die Möglichkeiten reichen laut Pastor Thomas Kretschmann von der Produktion eines TV-Programms für Laage bis zu Angeboten, sich auf die eigene Berufsbewerbung vorzubereiten. Einen herzlichen Empfang gab es ebenso im Gemeindezentrum der Kirchgemeinde Graal-Müritz. „Unser Haus steht allen Bewohnern und Gästen des Ostseebades offen und entwickelt sich zur Mitte des Ostseebades“, informierte Manfred Jörgens vom Kirchgemeinderat.

 

Der Austausch und die Besuche vor Ort machten deutlich, was sich von der Situation her gleicht und wo es Unterschiede in der kirchlichen Arbeit zwischen Bayern und Mecklenburg gibt, wo man voneinander lernen oder auch helfen kann. Im Ergebnis regten die Kirchenleitungen beispielsweise an, künftig Fortbildungen für Pastorinnen, Pastoren und weitere Mitarbeitende in Bayern und Mecklenburg per Austausch und zeitweiliger Mitarbeit in Projekten zu ermöglichen.

 

Zum Abschluss ihrer dreitägigen Begegnung am Sonntag feierten die Mitglieder der Leitungsgremien den Gottesdienst in der Kapelle Sarmstorf. Anschließend luden Gemeindeglieder und Pastor Dr. Ulrich Palmer alle zum Gespräch und wärmenden Kirchen-Kaffee ein. Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm dankte in seinem Grußwort für die Gastfreundschaft während des Treffens, die lebendige Partnerschaft und die vielfältigen Impulse, die die bayerische Delegation mit nach Hause nehmen könne.