Neue Tourismuspastorin Melanie Ludwig eingeführt Menschen sind im Urlaub offener

Von Nicole Kiesewetter-Müllejans

Pastorin Melanie Ludwig möchte sich am Beginn ihrer neuen Tätigkeit Zeit nehmen zum Zuhören.

Foto: privat

04.11.2015 · Neubrandenburg. Der neue Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte, öffene Kirchen in der Propstei Neustrelitz und Angebote für Geschiedene und Alleinerziehende stehen ganz oben auf der Liste dessen, wofür Melanie Ludwig sich einsetzen will.

Dass Melanie Ludwigs Herz für die Urlauberseelsorge schlägt, hat sie schon lange Zeit gewusst. Im Rahmen ihres Theologie- Studiums hatte sie ein Praktikum in einem Hotel in Südtirol gemacht. „Da habe ich schon gedacht, Urlauberseelsorge wäre toll – die Menschen sind im Urlaub viel offener, auch für Fragen von Kirche und Glauben.“

Umso mehr freut es die 43-Jährige, dass sie nach einigen anderen beruflichen Stationen nun tatsächlich als Tourismuspastorin arbeiten kann. Im August hat sie die neu geschaffene Stelle in der Propstei Neustrelitz angetreten, am 4. November wurde sie in der Neubrandenburger Johanniskirche von Pröpstin Christiane Körner in ihr Amt eingeführt.

1972 in Siegen geboren, hat Melanie Ludwig in Oberursel bei Frankfurt, in Marburg und Tübingen Theologie studiert und ihr Examen in Bielefeld abgelegt. Christlich geprägt ist sie nicht nur durch ihr Elternhaus, sondern ganz stark auch durch ihre Arbeit, vor allem mit Jugendlichen, im Blauen Kreuz. Das Blaue Kreuz unterstützt als Suchthilfeverband suchtgefährdete und suchtkranke Menschen auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes.

„In dieser Arbeit ist der Glaube täglich spürbar als etwas, das mit meinem Leben zu tun hat“, beschreibt Melanie Ludwig, was sie an dieser Arbeit so erfüllt hat. Doch ihre Stellen waren alle nur spendenfinanziert, „außerdem hatte ich das Gefühl, Pastorin sein zu sollen“.

Von Westfalen nach Mecklenburg – das passt

In dieser Zeit der Umorientierung kam die Empfehlung ihrer Landeskirche, sich in Mecklenburg zu bewerben. Der zuständige Dezernent habe gemeint, „da würden Sie vom Schlag Mensch her gut hinpassen“, erinnert sie sich amüsiert. So führte der Weg über ihr Vikariat in der Wismarer Heiliggeistkirche zu ihrer ersten Pastoren- Stelle in Leussow.

Und hätte sie nicht ihren jetzigen Mann kennengelernt, der als Vertretungspastor in ihrer Region tätig war, „dann wäre ich sicher auch noch in Leussow“. Denn, das hatte sie schnell festgestellt, der Dezernent hatte recht: Siegerländer und Mecklenburger, „das geht mentalitätsmäßig wirklich gut“. Doch ihr Mann Burkhard Müller übernahm die Pfarrstelle in Satow bei Malchow – und nach der erfolgreichen Bewerbung auf die Tourismusstelle konnte Melanie Ludwig nun hinterher ziehen.

Für ihre neue Aufgabe hat sie sich viel vorgenommen. „Mit dem Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte haben wir eine Besonderheit in unserer Propstei. Ich möchte dafür vermehrt geistliche Angebote machen“, sagt sie und denkt dabei beispielsweise auch an Geschiedene oder Alleinerziehende – „Menschen, die in ihren besonderen Bedürfnissen häufig zu wenig wahrgenommen werden“.

Um die offenen Kirchen möchte sie sich auch kümmern und auch an der Vernetzung mit den Tourismusverbänden in der Region ist sie interessiert. Doch zunächst möchte sie Zeit haben, um den Kirchengemeinden in der Propstei, für die Tourismusarbeit eine Rolle spielt, zuzuhören. „Zusammenarbeit und Unterstützung ist ganz wichtig, damit die Gemeinden auch von der überregionalen Arbeit profitieren“, ist Melanie Ludwig überzeugt.

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 44/2015