Auszeichnungen der SPD-Landtagsfraktion Verein "Willkommenskultur Torgelow" mit Johannes-Stelling-Preis geehrt

23.06.2016 · Schwerin.

Für sein langjähriges Engagement für Integration und Weltoffenheit ist der Verein Willkommenskultur aus Torgelow (Kreis Vorpommern-Greifswald) am Mittwoch in Schwerin mit dem Johannes-Stelling-Preis der SPD-Landtagsfraktion ausgezeichnet worden. Die mit 2.000 Euro dotierte Ehrung wurde im Rahmen einer festlichen Veranstaltung übergeben. Ehrenpreise in Form einer Plakette gingen an den langjährigen, früheren Box-Trainer Dieter Schäfer (76) aus Ludwigslust sowie an das Netzwerk für Flüchtlinge Parchim.

Die Jury begründete die Preisvergabe damit, dass die ehrenamtliche Arbeit für Flüchtlinge in Torgelow und Umgebung nachhaltig wirke, teilte die SPD-Fraktion mit. Der Verein bemühe sich, dass die Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung in Torgelow Lebensperspektiven finden. Er vermittle Deutschkurse, Patenschaften, Praktika, Ausbildungsplätze und Arbeitsstellen. Zum Angebot gehörten auch gemeinsame Freizeitaktivitäten. Besonders eindrucksvoll sei, dass sich inzwischen auch schon Geflüchtete selbst im Verein engagieren, verschiedene Aktivitäten mitorganisieren und bei der Überwindung von Sprachbarrieren helfen.

In ihrer Laudatio sagte die integrationspolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dagmar Kaselitz, Frauen und Männer aus Torgelow hätten einen Verein gegründet, der beispielgebend Nachbarschaftshilfe leiste. Begleitet und unterstützt von Stadt und Stadtvertretung seien es Vereinsmitglieder gewesen, "die schon in Vorbereitung der Ankunft von Asylbewerbern in Einwohnerversammlungen dabei waren, den NPD-Parolen resolut entgegentraten und sofort bereit waren, aktiv zu helfen".

Die stellvertretende SPD-Landtagsfraktionsvorsitzende, Stefanie Drese, hob in ihrer Rede hervor, dass Tausende Freiwillige in Deutschland in den vergangenen Monaten viel Kraft und Energie bei der Unterbringung, Versorgung und Unterstützung der Geflüchteten verwendet hätten. "Ohne diesen unermüdlichen Einsatz hätten staatliche Stellen auf allen Ebenen die gewaltige Aufgabe nicht schultern können." Nun seien Staat und Zivilgesellschaft bei der Integration der Flüchtlinge gefordert. Wie dies gelingen könne, zeigten auf herausragende Weise die drei Nominierten für den Johannes-Stelling-Preis, die exemplarisch für viele engagierte Menschen stünden.

Mit dem Johannes-Stelling-Preis werden Personen oder Initiativen geehrt, die im Alltag Zivilcourage zeigen und sich gegen Rechtsextremismus, Gewalt, Intoleranz und Diskriminierung engagieren. Die SPD-Fraktion erinnert mit der Ehrung an den Sozialdemokraten Johannes Stelling, der von 1921 bis 1924 Ministerpräsident des Freistaates Mecklenburg-Schwerin war. In der Nacht zum 22. Juni 1933 war er in Berlin von Nationalsozialisten ermordet worden. In diesem Jahr wurde die Auszeichnung zum elften Mal vergeben.

Quelle: epd