Marienkirche Technik-Check für Rostocks astronomische Uhr

Detail der Astronomischen Uhr in Rostock

Foto: Archiv

04.03.2015 · Rostock.

Die 543 Jahre alte astronomische Uhr in der Rostocker Marienkirche erhält in dieser Woche eine gründliche fachkundige Durchsicht. Der letzte große Check liegt 40 Jahre zurück, teilte die Innenstadtgemeinde mit. Deutschlands führender Experte für Turm- und Großuhren, Ekkehard Koch aus Georgsmarienhütte (Niedersachsen), begutachtet bis Freitag (6. März) sämtliche Teile der Uhr. Damit soll sichergestellt werden, dass möglicher Verschleiß erkannt und rechtzeitig behoben werden kann.

Koch war nach Angaben von Pastor Tilman Jeremias bereits im vergangenen Herbst zu einem Vorbesuch in Rostock, um sich einen Überblick zu verschaffen. Er habe der Uhr damals einen "ganz guten Zustand" bescheinigt. Die Uhr laufe zuverlässig, und es bestehe keine akute Gefährdung.

Die aus dem Jahr 1472 stammende astronomische Uhr hat fünf mechanische Werke, die tagtäglich aufgezogen und gefettet werden. Zwei Frauen und drei Männer machen dies ehrenamtlich. Der elf Meter hohe und rund fünf Meter breite Zeitmesser war von dem Danziger Meister Hans Düringer konstruiert, 1643 grunderneuert und zuletzt 1977 restauriert worden. Die Uhr funktioniert noch mit Originalteilen aus der Erbauerzeit und muss regelmäßig geprüft werden. Täglich zur Mittagszeit ziehen sechs Figuren an einem segnenden Christus vorbei, wobei der letzten, dem Verräter Judas, der Wiedereintritt ins Gehäuse verwehrt wird.

Quelle: epd