Uni Greifswald Symposium erinnert an Theologen Ernst Lohmeyer

22.10.2016 · Greifswald.

Mit einem internationalen Symposium unter dem Titel "Hoffnungsvoller Aufbruch - gewaltsames Ende" soll am Montag (24. Oktober) in Greifswald an den vor 70 Jahren hingerichteten evangelischen Theologen Ernst Lohmeyer (1890-1946) erinnert werden. Lohmeyer war von 1935 bis 1946 Professor für Neues Testament an der Universität in Greifswald. Geplant sind laut Programm sechs Vorträge. Ernst Lohmeyer gehöre zu den profiliertesten Persönlichkeiten in der jüngeren Geschichte der Greifswalder Uni, heißt es.

Wegen seiner widerständigen Haltung während der Nazizeit wurde der Theologe 1935 nach Greifswald strafversetzt. 1945 wurde er mit dem Wiederaufbau des akademischen Lehrbetriebes betraut, geriet aber zwischen verschiedene politische Fronten und wurde am 19. September 1946 aufgrund falscher Anschuldigungen von einem sowjetischen Militärtribunal verurteilt und erschossen. "In seinem persönlichen Schicksal spiegelt sich viel von den Wirren dieser Zeit wider."

Lohmeyer sei ein origineller Exeget gewesen, dessen Auslegung des biblischen Neuen Testamentes vor allem das Gespräch mit der Philosophie suchte und den Irrwegen "völkischer? Theologie widerstand, heißt es. Viele Diskurse, die in den 60er und 70er Jahren aufbrachen, "scheinen in Lohmeyers Schriften schon hellsichtig vorweggenommen zu sein". Diesem wissenschaftlichen Erbe sei das Symposium der Theologischen Fakultät und des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs gewidmet.

Quelle: epd