Landessynode beendet Segnung homosexueller Partnerschaften jetzt in der gesamten Nordkirche möglich

Die Landessynode stimmt ab

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28.09.2014 · Lübeck-Travemünde. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften können künftig im gesamten Gebiet der Nordkirche gesegnet werden. Das hat die Landessynode auf ihrer am Sonnabend beendeten Tagung in Lübeck-Travemünde beschlossen.

Danach ist die bislang in der ehemaligen nordelbischen Kirche in Hamburg und Schleswig-Holstein geübte Praxis in der gesamten Nordkirche, also auch in Mecklenburg-Vorpommern, anzuwenden. Eine Segnung von Menschen in eingetragenen Lebenspartnerschaften finde in der Regel allerdings nur im Rahmen eines seelsorgerlichen Gespräches statt, hieß es. Im öffentlichen Gottesdienst sei dies nur im Ausnahmefall möglich, wenn darüber Einmütigkeit zwischen Kirchengemeinderat und dem zuständigen Propst herrsche.

Es handle sich hierbei um eine Übergangsregelung bis zu einer zeitnahen grundsätzlichen Regelung durch die Landessynode. Die Kirchenleitung der Nordkirche hatte demnach im Februar 2014 das Landeskirchenamt mit der Ausarbeitung einer Synodenvorlage für eine einheitliche Regelung in der Nordkirche beauftragt. Diese soll auch einen Entwurf für eine gottesdienstliche Segenshandlung von eingetragenen Lebenspartnerschaften enthalten.

Erste Lesung zum Klimaschutzgesetz vertagt

Zuvor hatte die Synode ein Klimaschutzgesetz auf den Weg gebracht. Die erste Lesung wurde jedoch auf voraussichtlich September 2015 vertagt. Die umstrittenen Finanzfragen beim Klimaschutz sollen zunächst in den 13 Kirchenkreisen intensiv beraten werden. Bis 2050 will die Kirche gemäß einem Klimaschutzplan CO2-neutral sein. Zur Finanzierung sieht der Gesetzestext einen Vorwegabzug von der Kirchensteuer in Höhe von 0,6 Prozent pro Jahr vor.

Heiko Naß verabschiedet

Verabschiedet wurde der bisherige Leiter des Dezernates für Theologie und Publizistik des Landeskirchenamtes, Heiko Naß (50). Er wurde zum künftigen Landespastor des Diakonischen Werkes Schleswig-Holstein berufen und tritt sein Amt zum 1. November an. Er sei am Werden und Entstehen der Nordkirche intensiv beteiligt gewesen, sagte Landesbischof Ulrich. 

Quelle: dpa/epd