Einladung zum Gottesdienst Schwerinerin Anja Fischer wird als neue Flüchtlingspastorin im Kirchenkreis Mecklenburg eingeführt

Pastorin Anja Fischer

Foto: Privat

29.09.2018 · Boizenburg/Rostock.

Im Amt ist Anja Fischer schon einige Zeit, jetzt wird die Theologin als neue Pastorin für die Arbeit mit Flüchtlingen offiziell in ihr Amt eingeführt. Dazu wird am Sonntag (30. Oktober) um 10 Uhr zum Gottesdienst anlässlich Erntedank in die Kirche nach Boizenburg (Kirchplatz 14) eingeladen. Anschließend sind alle Gäste zu einem Empfang in den Gemeinderäumen der Boizenburger Kirchengemeinde eingeladen.

Als erster Kirchenkreis in der Nordkirche hatte die Kirchenkreissynode Mecklenburg Ende 2014 eine Projektpfarrstelle für die Flüchtlingsarbeit eingerichtet und dafür Gelder aus dem eigenen Haushalt bereitgestellt. Nachdem der erste Stelleninhaber, Pastor Walter Bartels in den Ruhestand ging, hatte der Kirchenkreisrat die Theologin Anja Fischer (Schwerin) auf Vorschlag des Kuratoriums des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg zum 1. Juli 2018 bis März 2024 auf die Pfarrstelle für die Arbeit mit Flüchtlingen berufen. Aufgabenschwerpunkt ist die Seelsorge in und im Umfeld der Erstaufnahmeeinrichtungen in Horst und Schwerin sowie die direkte Kommunikation mit den Flüchtlingen.

„Frau Fischer bringt biographische und berufliche Erfahrungen im Umgang mit dem Thema Flucht, Asyl und interkultureller Begegnung mit“, so Pröpstin Britta Carstensen. Zudem habe die 52-Jährige „ein besonderes Interesse an der integrativen Arbeit mit geflüchteten Familien“ und verfüge über gute Fremdsprachenkenntnisse. Zuletzt war Anja Fischer mit Vertretungsdiensten in der Propstei Parchim tätig. Die gebürtige Kölnerin ist verheiratet, das Paar hat zwei Töchter.

„Als Russlanddeutsche sind meine Vorfahren quasi seit 200 Jahren auf der Flucht, insbesondere nach dem I. und II. Weltkrieg“, sagt Pastorin Fischer. Sie habe sich auch intensiv mit dem Trauma von Kriegsflüchtlingen beschäftigt, deren schlimme Erfahrungen noch in der zweiten und dritten Generation nachwirkten. Fischer: „Neben dem direkten Kontakt und der Hilfe für Geflüchtete, möchte ich mehr Verständnis bei Einheimischen wecken für die Schicksale der zu uns kommenden Menschen. Dabei kann gut an die vielfachen eigenen Erfahrungen der heute in Mecklenburg lebenden Menschen angeknüpft werden, deren Wurzeln beispielsweise in Ostpreußen liegen und deren Familien einst selbst Flüchtlinge waren.“

Quelle: ELKM (cme)