Katholische Kirche Schulverein gegen Auflösung der Bernostiftung

17.06.2020 · Schwerin.

Der Niels-Stensen-Schulverein hat die Ankündigung des Erzbistums Hamburg kritisiert, die Bernostiftung aufzulösen und deren Schulen in Schwerin und Rostock in die eigene Trägerschaft zu übernehmen. Zwischen dem Schulverein und der Bernostiftung bestehe eine gute und beständige Zusammenarbeit, teilte der Schulverein am Mittwoch in Schwerin mit. Durch zweckgebundene Spenden der Vereinsmitglieder würden in enger Abstimmung mit der Bernostiftung zahlreiche Schulprojekte gefördert und Unterstützung gewährt.

Die "völlig überraschende und einseitige Handlungsweise des Erzbistums Hamburg" werfe viele Fragen auf, hieß es. Bereits 2017 und 2018 habe sich der Schulverein mit Nachdruck für den Erhalt der Bernostiftung als Schulträger eingesetzt. Im Ergebnis sei seitens des Erzbistums Hamburg signalisiert worden, die anstehenden Probleme, wie zum Beispiel die Fragen eines erforderlichen Sporthallenbaus und die Verbeamtung von Lehrkräften, in enger Abstimmung zwischen der Bernostiftung und dem Erzbistum zu lösen. "Wir erwarten, dass das Erzbistum zu seinem Wort der kooperativen Zusammenarbeit mit der Bernostiftung steht."

Das Erzbistum hatte Anfang Juni mitgeteilt, die katholischen Schulen in Schwerin und Rostock auch gegen den Willen der Stiftung in die eigene Trägerschaft übernehmen zu wollen. Die Stiftung selbst solle aufgelöst werden. Grund ist nach Angaben des Erzbistums ein strukturelles Defizit im Haushalt: Die vor 15 Jahren gegründete Stiftung brauche derzeit jährlich zwei Millionen Euro aus Mitteln des Erzbistums, um ihren Betrieb fortzuführen. Vor dem Hintergrund der finanziellen Sanierung und abnehmender Kirchensteuereinnahmen werde man keinen Millionenzuschuss mehr an die Stiftung leisten können. Das Erzbistum könne den Schulbetrieb effizienter organisieren.

Dem hatte die Bernostiftung widersprochen: Sie habe "kein Millionendefizit, sondern wird 2020 einen ausgeglichenen Haushalt haben - wie in fast allen Vorjahren auch". Die reguläre Zuweisung des Erzbistums betrage derzeit 500.000 Euro. "Zentralisieren kann keine bessere und preiswertere Lösung sein." Der Stiftungsrat werde sich in einer gesonderten Sitzung noch im Juni mit den weiteren Schritten befassen. Bis dahin gehe der Betrieb der Schulen regulär weiter.

Quelle: epd