Ausstellung "Hörstraße" im Greifswalder Dom Schüler entwickeln Kunstwerke zu Luthers Freiheitsbegriff

Schüler haben sich mit dem Freiheitsbegriff Luthers auseinandergesetzt und dazu Kunstwerke geschaffen - die sind noch bis 10. September im Greifswalder Dom zu erleben.

Foto: Irmgard Fuhrmann

18.07.2017 · Greifswald. Tonfiguren, gemalte Geschichten auf Plexiglas, Hörspiele und Daumenkinos zum Thema Freiheit - all das findet sich jetzt in der "Hörstraße" im Greifswalder Dom. Fast 100 Schüler aus vier Klassenstufen haben sich seit Januar künstlerisch mit Martin Luthers Werk auseinandergesetzt.

Entstanden ist eine Ausstellung, die noch bis zum 10. September im Greifswalder Dom zu sehen ist und dann auf Reisen in andere Kirchen gehen wird. Sowohl der Kirchenkreis Pommern als auch das Theater Vorpommern, die Landesmedienanstalt mit dem Medientrecker und das Pädagogisch-Theologische Institut der Nordkirche (PTI) sind daran beteiligt. Die Universität stellte Ausstellungspodeste zur Verfügung und die Domgemeinde half in vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit beim Aufbau.

Dabei war es eine Herausforderung für Lehrer wie Schüler der 6. bis 8. sowie 12. Klasse der Martinschule, Zugänge zu Luthers Text zu finden. Es waren die Widersprüche, die zum Diskutieren anregten. Begriffe schälten sich heraus. Freiheit vor allem. Verantwortung. Bindung. Obrigkeit. Rechtfertigung. Wie ist das mit der Freiheit, wenn ein Mensch auf einer Parkbank lebt?

Eine Flut von Geschichten ist entstanden

Eva Stattaus, Studienleiterin für Gemeindepädagogik am PTI, unterstützte in erster Linie die Projektidee von Johanna Hertzsch, Lehrerin an der Martinschule. Das dortige Kunstlehrer-Team stieg gern mit ein – begeistert von der fächerübergreifenden Idee.


Zwei Theaterpädagogen, Karina Kecsek vom Theater Vorpommern und Jan Holten, haben szenisch mit den Schülern an konkreten Situationen gearbeitet. Daraus entwickelten sie Texte, und sprachen sie als Hörspiele ein. Was erlebt so ein Penner im Park? Vielleicht gibt ihm jemand was zu Essen. Oder: Jugendliche prügeln auf ihn ein. Die Schüler stellten alle diese Situationen nach, gestalteten Dialoge. Eine Flut von Geschichten ist entstanden – und daraus kleine Hörspiele. Keine weisen Texte, die Lösungen liefern, die aber Fragen aufwerfen.

Quelle: PTI Nordkirche


Info

 

Die "Hörstraße" ist im Greifswalder Dom bis zum 10. September zu sehen. Der Dom ist montags bis sonnabends von 10 bis 18 Uhr und sonntags von 11.30 bis 12.30 und 15 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Pädagogisch-Theologisches Institut der Nordkirche