Doberaner Münster Ältester Sakramentsturm Deutschlands wird restauriert

Restaurierung des Sakramentsturms im Doberaner Münster

Foto: Münsterverwaltung

14.01.2017 · Bad Doberan.

Die Restaurierung des Sakramentsturms im Doberaner Münster soll in diesem Frühjahr abgeschlossen werden. Dabei handelt es sich um einen mehr als elf Meter hohen frei stehenden Holzturm am Hochaltar des Münsters, in dem früher die Hostien aufbewahrt wurden. An den oberen Ebenen des Turms erfolgten die Arbeiten bereits zwischen November und Weihnachten 2016, für die unteren Ebenen sollen sie bei wärmeren Temperaturen im März oder April fortgesetzt werden. Das Schnitzwerk aus Eichenholz stammt aus der Zeit um 1360/70. Es ist der älteste Sakramentsturm in Deutschland.

Mit der Restaurierung soll die Schiefstellung der Spitze korrigiert werden. Außerdem werden Schäden beseitigt, die durch verrostete Nägel entstanden sind. Das Schnitzwerk soll behutsam gereinigt, gesichert und teilweise nachvergoldet werden. Einige wenige fehlende Kleinteile wie etwa an den Kreuzblumen werden in Abstimmung mit der Denkmalpflege ergänzt.

Die Restaurierung erfolge im Rahmen des Förderabschnitts 2016 für das Doberaner Münster, der noch "viele andere Maßnahmen umfasst und einer Gesamtinvestition von 250.000 Euro entspricht", informierte die Münsterverwaltung. Die Hälfte davon kommt vom Bund, die anderen 125.000 Euro sind Eigenmittel der evangelischen Kirchengemeinde, Spenden, Zuwendungen vom Münsterbauverein und Patronatsmittel der Kirche.

Der Sakramentsturm hat die Form einer ins Riesenhafte gesteigerten gotischen Monstranz. Er wurde wohl vom selben Schnitzer gefertigt, der auch die untere Reihe des Hochaltares schuf. In der zweiten Ebene von unten befindet sich das Fach, in dem bis zur Auflösung des katholischen Zisterzienserklosters im Jahr 1552 die geweihte Hostie aufbewahrt wurde. In der darüber liegenden Ebene wurde vermutlich eine Schau-Hostie in einer Monstranz gezeigt. Ferner sind zwölf Figuren dargestellt, darunter König David, Moses und Johannes der Täufer.

Quelle: epd