Praxistest bestanden Älteste Orgel Mecklenburgs erfolgreich restauriert

05.11.2015 · Ruchow.

Die älteste Orgel Mecklenburgs, das 340 Jahre alte Instrument der Dorfkirche von Ruchow bei Güstrow, hat nach erfolgter Restaurierung am Mittwoch den ersten Praxistest bestanden. Friedrich Drese, Orgelsachverständiger des Kirchenkreises Mecklenburg, nahm im Beisein des Ruchower Orgelvereins und eines Hauptsponsors aus Dresden eine Einspielprobe vor und "war sehr zufrieden", sagte Stefanie von Laer vom Förderverein dem epd in Tieplitz.

Das Orgelpositiv war erst am Dienstag (3. November) aus der Orgelbau-Werkstatt Jehmlich in Dresden zurückgekehrt. Ein Jehmlich-Mitarbeiter hatte sie anschließend im Altarraum bis 1.30 Uhr am Mittwochmorgen zusammengebaut und gestimmt. Erstmals im Gottesdienst erklingen soll das Instrument Heiligabend (24. Dezember, 14 Uhr). Die feierliche Einweihung ist am 4. Juni 2016 (15 Uhr) geplant.

Die Ruchower Orgel war seit 1995 nicht mehr spielbar. Sie besteht eigentlich aus zwei Instrumenten, weil das aus dem Jahr 1675 stammende Orgelpositiv des Hamburger Orgelbauermeisters Joachim Richborn 1796 mit einer größeren Orgel umbaut wurde. Im Zuge der im Oktober 2014 begonnenen Restaurierung entstehen wieder zwei Orgeln.

Die jüngere, größere Orgel wird derzeit noch in Lübeck ergänzt. Weil sie in einem relativ schlechten Zustand war, dauert ihre Restaurierung voraussichtlich bis Ende 2015. Spätestens im Februar 2016 kehrt sie nach Ruchow zurück und wird dann ihren Platz auf der Empore erhalten und auch am 4. Juni 2016 eingeweiht.

Die Gesamtkosten der Restaurierung betragen etwa 240.000 Euro. Der Bund fördert das Projekt mit 175.000 Euro, weil das Ruchower Instrument auch wegen seines Alters von nationalem Interesse ist. Weitere Fördergelder kommen vom Land Mecklenburg-Vorpommern, von der evangelischen Nordkirche und von Sponsoren. Von Joachim Richborn gibt es nur noch drei Orgelpositive - und das von Ruchow ist am besten erhalten. Die anderen beiden Instrumente stehen in der Lübecker Jakobikirche und im schwedischen Skoloster.

Quelle: epd