Dorfkirche Rambow Restauriertes Epitaph wird übergeben

20.07.2018 · Rambow.

Das Epitaph für den schwedischen General Carl Didriksson Ruuth (1592-1656) in der Dorfkirche Rambow (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) ist für rund 16.500 Euro aus privaten Mitteln restauriert worden. Es soll am Sonntag (22. Juli, 10.30 Uhr) in einem Gottesdienst in Anwesenheit der Spender übergeben werden, teilte Pastor i.R. Eckart Hübener mit. Dabei soll auch auf die nächsten notwendigen Schritte zur Restaurierung des gesamten Grabmals hingewiesen werden.

Das Grabmal gilt als einzigartig in Norddeutschland. Es besteht aus Wappenschild mit Beschriftungstafel (Epitaph), Feldherrnstab und Kampfrüstung, zwei Regimentsfahnen und einem Degen, der allerdings 1975 gestohlen wurde. Wappenepitaphe sind in Estland und Skandinavien weit verbreitet.

Carl Didriksson Ruuth wurde 1592 in Finnland geboren in einer Familie, die aus Schweden stammte. Sein Vater ließ das erste Gesangbuch Finnlands (auf Latein) 1582 in Greifwald drucken. Carl Didriksson Ruuth kam nach Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) auf das mecklenburgische Gut Ulrichshusen, das er als Pfand erhalten hatte.

"Für uns Rambower ist er wichtig, weil er 1650 von ehemals 15 Höfen zwölf komplett wieder hat neu errichten lassen - nach dem Dreißigjährigen Krieg", sagte Hübener. Der Kirchgemeinde Rambow und dem Pastor verhalf er zu festen Einnahmen. Außerdem beschaffte er Abendmahlsgerät, die Turmuhr mit Glocke sowie kostbare Altartextilien für die Rambower Kirche. Ruuth und seine ganze Familie sind in der Gruft der Kirche beigesetzt. Seine Rüstung hänge hier, weil Helm, Schwert und Handschuh immer dann ins Grab mitgegeben wurden, wenn kein männlicher Nachkomme vorhanden war.

Aus rund 300 Dokumenten, Briefen, Besitzurkunden, Beförderungen und Chronikeinträgen lasse sich ein lebhaftes Bild zu Ruuth erkennen, sagte Hübener. Diese Quellensammlung soll demnächst an der Universität Greifswald als Buch erscheinen.

Quelle: epd