
- Blick über den naturnahen Streuobst-Sortengarten in Ranzin. Bis zu 75 Obstbäume mit rund 100 regionalen und teils seltenen Sorten sollen in dem Pfarrgarten einmal wachsen.
Rund 40.000 Euro haben die Initiatoren für die Umsetzung des Projekts insgesamt veranschlagt. Damit das Vorhaben gelingt, sind Verein und Kirchengemeinde auf ehrenamtliches Engagement und vor allem auf die sogenannten Baumpaten angewiesen. „Wer möchte, kann für 90 Euro die Patenschaft für einen Baum übernehmen. Dann steht auch der Name auf einem fruchtförmigen Schild an dem jeweiligen Baum“, erläutert Franziska Schwahn. Die Paten sind zwar auch gern eingeladen, „Ihre“ Bäume zu pflegen, das sei aber keine Bedingung für eine Patenschaft. Zu den Bäumchen, für die noch Paten gesucht werden, zählt beispielsweise der Pommersche Schneeapfel. Der besonders saftige Apfel zeichnet sich durch sehr weißes Fruchtfleisch aus, so die Vorsitzende des Vereins „Kunst und Natur“, der sich vor fünf Jahren gründete. Gartenbauinteressierte taten sich 2012 in Steinfurth mit örtlichen Künstlern zusammen, um sich gegenseitig zu unterstützen und gemeinsame Projekte zu entwickeln. „Es ging uns um Synergieeffekte. Wir interpretieren Gartenbau und Natur auf unsere eigene Art und Weise. Wir wollen zum Mitmachen oder auch zum Selbermachen anregen“, so Franziska Schwahn.
Verein sammelt neue Geschmacksrichtungen
Zum Mitmachen gibt es noch viele Gelegenheiten. Aus einem alten Schuppen ist zwar bereits ein Unterstand für Gartengeräte entstanden, aber eine Broschüre sowie eine Schautafel mit Hinweisen und Kontaktinformationen sollen möglichst noch vor Jahresende folgen. Wichtig ist dem Verein dabei aber auch, dass der Charakter der Wiese und damit die Biodiversität erhalten bleiben. „Wir wollen hier keinen Rasen“, stellt Sebastian Weiland klar. Zur Erweiterung der Obstvielfalt sind dem Verein neue Geschmacksrichtungen stets willkommen. „Wir sind immer auf der Suche nach neuen Sorten und auch an Reisern interessiert, mit denen wir vorhandene Bäume veredeln können“, so Sebastian Weiland. Dabei spiele es keine Rolle, ob es sich um Äpfel, Kirschen, Pflaumen oder Birnen handelt. Alle regionaltypischen Obstsorten sind willkommen, besonders lang verschollen geglaubte Sorten.
Ein Ort der Begegnung und der Kultur
„Wir haben hier eine tolle Landschaft und viele wunderbare Radwege und so wird der Pfarrgarten mit der Streuobstwiese ein weiteres lohnendes Ziel sein“, sagt Jana Schulz. Als Vertreterin der Kirchengemeinde im Bereich Ranzin pflegt sie den Kontakt mit dem Verein „Kunst und Natur“. Zudem ist sie selbst bereits Patin für einen Obstbaum geworden. „Wir möchten das ganze Ensemble, bestehend aus dem Pfarrgarten, der Kirche und dem auf den Mauern eines früheren Wirtschaftsgebäudes neu entstandenen Begegnungszentrum gemeinsam entwickeln. Als einen Ort der Begegnung und der Kultur, an dem es das ganze Jahr über Veranstaltungen gibt und der offen ist für alle Menschen, mit Angeboten für beispielsweise Pilger oder Radtouristen.“ Zudem wünscht sich Jana Schulz, dass sich die Ranziner Kirche überregional als Konzertkirche etabliert. „Wir hatten schon Chor-, Bläser- und Orgelkonzerte, die künftig hoffentlich noch regelmäßiger stattfinden werden.“ Bislang seien es rund sechs Konzerte im Jahr. „Wir können uns auch Open Air-Konzerte unter den Obstbäumen vorstellen“, schwärmt Jana Schulz von den Möglichkeiten.
Einladung zum gemeinsamen Picknick
Der nächste Veranstaltungshöhepunkt auf der „Streuobstwiese im Pfarrgarten“ Ranzin, die künftig auch Teil der im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis entstehenden Veranstaltungsreihe „Spiritueller Sommer in Pommern“ werden soll, erwartet Besuchende bereits am kommenden Sonnabend, 28. Oktober, ab 9.30 Uhr. Dann findet ein Info-Tag statt, an dem Interessierte die Geheimnisse der fachgerechten Obstbaumpflanzung ergründen können. „Möchten Sie Baumpate werden oder einfach nur dabei sein oder spenden, dann kommen Sie am 28. Oktober dazu! Wir freuen uns auf Sie“, laden Verein und Kirchengemeinde ein. „Gemeinsam graben wir den Baum ein, schützen und schneiden ihn.“ Aber nicht nur Gartenarbeit, auch ein gemeinsames Picknick erwartet die Besuchenden. Eine vorherige Anmeldung ist nicht zwingend notwendig, erleichtert den Organisatoren aber die Vorbereitung.
Quelle: PEK (sk)