Pommersche LandessynodeBeratungen über Zukunft der Landeskirche

04.11.2011 |Greifswald (rn). Die XII. Pommersche Landessynode wird vom 11. bis 13. November 2011 zu ihrer vierten Tagung in Züssow zusammentreten. Tagesordnungspunkte sind u.a. Berichte von Bischof, Kirchenleitung, Diensten und Werken, der Bereich Recht, die Ratifizierung von Partnerschaftsverträgen, die Ausgestaltung des künftigen Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises sowie eine Aussprache über die geplante Fusion zur Nordkirche. Mit der Fusion soll aus der Pommerschen Evangelischen Kirche (PEK) der Pommersche Evangelische Kirchenkreis (PEK) hervorgehen.

 

Die Tagung beginnt am Freitag, dem 11. November um 17.00 Uhr in der Synodentagungsstätte „Wichernhaus“ in Züssow (Gustav-Jahn-Str. 6, 17495 Züssow). Vorgesehen ist, daß die Tagung am Sonntag gegen 17 Uhr beendet ist. Die Sitzungen der Synode sind in der Regel öffentlich.

 

Partnerschaftsverträge

Der Partnerschaftsvertrag zwischen der Zentraldiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania und der Pommerschen Evangelischen Kirche, der am 4.9.2011 im Dom St. Nikolai in Greifswald von den Bischöfen Eliuphoo Sima und Dr. Hans-Jürgen Abromeit unterzeichnet wurde, steht zur Ratifizierung an.

 

Ebenfalls liegt den 69 Syndalen der Partnerschaftsvertrag zwischen dem Stift Växjö der Lutherischen Kirche von Schweden und der Pommerschen Evangelischen Kirch, der am 9.10.2011 in der Kirche St. Marien in Greifswald von den Bischöfen Jan-Olof Jo-hansson und Dr. Hans-Jürgen Abromeit unterzeichnet wurde, zur Ratifizierung vor.

Beide Partnerschaften bestehen schon viele Jahre und werden mit den Verträgen auf eine stabile Grundlage gestellt. Damit werden gegenseitige Besuche von Haupt- und Ehrenamtlichen auf Gemeinde- und Landeskirchenebene weiter gefördert. Dazu gehört auch die gegenseitige Information über das Leben in den Kirchen sowie gemeinsame Projekte.

 

Vorläufige Kirchenkreisordnung

Die Vorläufige Kirchenkreisordnung für den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis ist durch den Beteiligungsprozeß beeinflußt worden. Es wurden 40 Einzelanträge und insgesamt 10 Stellungnahmen von Kreissynoden, Gemeindegliedern, Pommerschem Pfarrverein, Pfarrerinnen und Pfarrern sowie von der Diakonischen Konferenz einge-reicht.

 

Die Kirchenkreisordnung soll zunächst als „Vorläufige Kirchenkreisordnung“ für den Kir-chenkreis Pommern von der jetzigen Landessynode in Kraft gesetzt werden. Damit soll verdeutlicht werden, dass einerseits die Kompetenz zur Satzungsgebung künftig bei der Pommerschen Kreissynode liegen wird, andererseits eine Kirchenkreisordnung schon mit Entstehen des neuen Kirchenkreises erforderlich ist, um mit arbeitsfähigen Struktu-ren zu starten. Die Bezeichnung als „vorläufig“ trägt auch dem Umstand Rechnung, dass der Verfassungsprozess der Nordkirche noch nicht abgeschlossen ist und sich somit auch die Grundlage der Satzung noch verändern kann.

 

Die Präambel wurde aufgrund verschiedener Änderungswünsche neu gefasst. Bei-spielsweise wird nun auch auf das Vermächtnis der friedlichen Revolution 1989 Bezug genommen. Die Verantwortung der Kreissynode für die diakonische Arbeit wird stärker als bisher betont. Der Entwurf enthält nun auch den Auftrag an den Kirchenkreisrat, Genehmigungsverfahren zu entbürokratisieren. Weiterhin wurden zahlreiche redaktio-nelle Änderungen und Anpassungen an den Entwurf der Verfassung für die Nordkirche vorgenommen.

 

Finanzen im zukünftigen Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis

Durch die Fusion wird auch die Finanzstruktur gravierende Veränderungen erfahren. Betrug bisher der Anteil der Kirchensteuern an den Einnahmen der Pommerschen Evangelischen Kirche nur rund 40%, wird innerhalb der Nordkirche die Kirchensteuer ca. 90% der Einnahmen ausmachen. Daraus ergibt sich eine stärkere Abhängigkeit von der konjunkturellen Entwicklung, was wiederum Folgen für Art und Umfang der durch den zukünftigen Kirchenkreis und die Kirchengemeinden vorzunehmenden Einnahmeschwankungsvorsorge haben wird.

 

Insgesamt wird dem zukünftigen Pommerschen Ev. Kirchenkreis ein Betrag in Höhe von ca. 13,5 Mio. € zur Verfügung stehen, was etwa zwei Mio. € mehr sind als das, was bisher die Pommersche Evangelische Kirche als Einnahmen zur Verfügung hatte. Diese 13,5 Mio. € teilen sich wie folgt auf:

- 4,0 Mio. € werden für den Pfarrdienst verwendet

- 4,5 Mio. € fließen den Kirchengemeinden für die weitere Gemeindearbeit zu

- 2,5 Mio. € werden für Gemeinschaftsaufgaben und -projekte von Kirchenkreis und Kirchengemeinden ausgegeben

- 2,5 Mio. € beträgt der Anteil für die Dienste und Werke sowie Leitung und Ver-waltung im Kirchenkreis

 

Von den 4,5 Mio. € Zuweisungsbetrag für die Kirchengemeinden werden 60% anhand der Gemeindegliederzahl verteilt. Weitere 20% sind zur Unterstützung von Personalanstellungen in den Bereichen Kirchenmusik, Gemeindepädagogik, Gemeindesozialarbeit und Küsterwesen vorgesehen. Die übrigen 20% werden an Kirchengemeinden gegeben, die über keine oder nur verhältnismäßig geringe Erträge aus der Bewirtschaftung des eigenen Vermögens verfügen. Durch dieses Finanzsystem wird es zu einem gerechten Ausgleich zwischen den stärkeren und schwächeren Gemeinden kommen, und es sollen Anstellungen in den Kirchengemeinden erleichtert und befördert werden. Innerhalb des Gemeinschaftsanteils wird für die 448 pommerschen Kirchen und Kapellen eine Baukasse gebildet, aus der Bauvorhaben in den Kirchengemeinden besser als bisher finanziert werden sollen.

 

Besetzung der pröpstlichen Ämter

Auch die Besetzung der pröpstlichen Ämter im künftigen Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis steht auf der Tagesordnung. Die Amtszeiten der Superintendentin und der drei Superintendenten endet mit der Fusion zur Nordkirche. Die Kirchenleitung schlägt der Landessynode vor, die Amtszeiten der Stralsunder Superintendentin Helga Ruch und des Pasewalker Superintendenten Andreas Haerter für vier Jahre zu verlängern und sie als Pröpstin bzw. Propst in den neuen Kirchenkreis überzuleiten. Da der Demminer Superintendent Johannes Staak nicht für das dritte pröpstliche Amt zur Verfügung steht, sollen die gesetzlichen Voraussetzungen eines Wahlverfahren für die Stelle dieses Propstes geschaffen werden. Diese Wahl soll auf der Frühjahrssynode 2012 der Pommerschen Evangelischen Kirche erfolgen.

 

 

 

 

 

Einladung zum Pressegespräch

 

Hiermit laden wir Sie herzlich zum Pressegespräch auf der Landessynode ein.

 

Sonntag, 11. November 2011

15.30 Uhr in das Wichernhaus in Züssow.

 

Gesprächspartner sind das Präsidium der Landessynode sowie Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit und Konsistorialpräsident Peter von Loeper.

 

Hinweis:

Die Berichte werden nach Einbringung in die Synode auf der landeskirchlichen Internetseite www.kirche-mv.de veröffentlicht.

 

Sie erreichen Sie Pressestelle unter:

Telefon: 0151 - 149 66 371

eMail: pressestelle@pek.de

 

Anlagen:

Vorläufige Tagesordnung und vorläufiger Zeitplan