
- In mehr als 60 Meter Höhe öffnen Pastor Dr. Michael Giebel (rechts) und Reinhard Röske, Vorsitzender des Bauausschusses des Kirchengemeinderats, eine der vier originalgetreu wiederhergestellten Turmluken. Foto: PEK/S. Kühl
Mit der begleitenden Kampagne zur Turmsanierung unter dem Motto „Die Nase im Gesicht der Stadt“ war es der Kirchengemeinde in den vergangenen Jahren gelungen, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Gleichzeitig versinnbildlicht dieser eingängige Kernspruch die vielfältige Bedeutung des Gotteshauses für die Altentreptower und die Region. Ebenso wie die vielen anderen Kirchen in Vorpommern ist die Petrikirche ein Ort der Glaubensausübung, aber auch ein Symbol von Heimatverbundenheit. Sie ist ein Kulturdenkmal und legt Zeugnis ab von einer jahrhundertealten Geschichte, sie ist ebenso Zeugin des Wandels von Kunst und Kultur, wie sie für Beständigkeit und Verlässlichkeit steht. Dass dies den Altentreptowern bewusst ist, zeigte neben der Unterstützung durch die Stadtvertretung nicht zuletzt die enorme Spendenbereitschaft, die weit über die Mitglieder der Kirchengemeinde hinausging. „Wer sich alles bei den Spenden eingebracht hat, war unglaublich“, berichtet Reinhard Röske. „Insgesamt kamen 65.000 Euro an Kleinspenden zusammen. Das ist eine enorme Summe für eine kleine Gemeinde im ländlichen Raum.“ Dr. Michael Giebel, Pastor der Kirchengemeinde Altentreptow, ergänzt: „Dazu zählt auch die Spende eines französischen Touristen, die zu einem Zeitpunkt kam, als wir in einer finanziell besonders kritischen Phase waren und die uns wie ein Hoffnungszeichen erschien.“
Tragende Balken waren völlig weggefault
Insgesamt hat die Sanierung des Kirchturms 580.000 Euro gekostet. Etwa die Hälfte davon wurde über Städtebaufördermittel finanziert. 80.000 Euro kamen aus dem Strategiefonds des Landes, 100.000 Euro vom Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, 65.000 Euro aus den erwähnten Spenden sowie rund 45.000 Euro aus Rücklagen der Kirchengemeinde. Dank dieser Mittel ist der Altentreptower Kirchturm nun inklusive Schalung, Schieferdeckung, Balkenkonstruktion, Turmluken und Mauerwerksausbesserungen runderneuert. Ausschlaggebend für den Beginn der Turminstandsetzung war der Absturz eines Ziegelsteins aus 25 Meter Höhe während eines Sturms im Frühjahr 2015. Ab diesem Zeitpunkt war der Kirchengemeinde klar, dass etwas getan werden musste. Nach der Notsicherung begann noch im selben Jahr die Spendenaktion für den Turm. „Die größten Schäden gab es an den Fußpunkten der oberen Laterne“, sagt Reinhard Röske. Das ganze Ausmaß sei erst von innen zu sehen gewesen. „Als wir vor dem Beginn der Sanierung das Dach aufgemacht haben, stellten wir fest, dass bis zu 50 Zentimeter Holz komplett weg waren. Einige tragende Balken des Turmhelms waren vollständig weggefault.“ Der Grund war Regenwasser, das durch undichte Stellen im Dach eindringen konnten.
Lob an die Handwerker: Fachgerechte Instandsetzung in hoher Qualität