Seit 1948 sind die evangelisch-lutherischen Christen in Bayern und Mecklenburg partnerschaftlich miteinander verbunden, erste Anfänge reichen bis in die 1930er-Jahre zurück – und es ist eine gelebte Partnerschaft bis heute, die seit 2012 durch die Nordkirche vertreten wird.
Die Tradition hat die Zeit der zwei deutschen Staaten überdauert und den Weg für die Wende im Jahr 1989 bereitet. Sie hat Freundschaften zwischen Kirchengemeinden und Familien entstehen lassen, die bis heute lebendig sind. Im Jahr 2018 wurde das 70. Jubiläum der Partnerschaft mit verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen begangen.
Die Partnerschaft zeigt sich auch in den wechselseitigen Besuchen der Kirchenleitungen, die einander informieren und immer aufs Neue inspirieren. Dabei wird gemeinsam über den christlichen Glauben und die Zukunft der Kirche nachgedacht. Der Austausch und die Besuche vor Ort machen stets deutlich, was sich von der Situation her gleicht und wo es Unterschiede in der kirchlichen Arbeit zwischen Bayern und Mecklenburg gibt, wo man voneinander lernen oder auch helfen kann.
Alle Medlungen und Berichte zu den wechselseitigen Besuchen der Kirchenleitungen finden Sie weiter unten in der Zeitleiste Lebendige GemeindepartnerschaftenDerzeit halten mehr als 40 Kirchengemeinden in Bayern und Mecklenburg Kontakt und gestalten Partnerschaften. Die Zahl lag vor dem Mauerfall deutlich höher. Nach 1961 hatte fast jede mecklenburgische Kirchengemeinde eine Partnergemeinde jenseits im Freistaat Bayern. Es gab sogar damals verbotene Drittlandbegegnungen. So trafen sich junge Christen aus Bayern und Mecklenburg beispielsweise in der damalige Tschechoslowakei und erlebten gemeinsame Rüstzeiten. Bis heute gibt es zwischen Gemeinden vielfältige Besuche, Kanzeltausch-Aktionen, gemeinsame Jugend-Freizeiten, Familien und Gemeindeglieder besuchen sich wechselseitig.
Kirchliche Mitarbeitende als „Wanderer zwischen den Welten“ Bayerische Theologen als Vikare und Pastoren in Mecklenburg, ein mecklenburgischer Pastor, der auf eine Stelle in Bayern wechselt: Dies alles gab und gibt es seit Jahrzehnen und befruchtet die kirchliche Arbeit im Süden und im Norden.
Kirchliche Baufachleute im wechselseitigen AustauschAlle zwei Jahre treffen kirchliche Bauexperten – im Wechsel einmal in Bayern, einmal in Mecklenburg. Dabei tauschen sie sich über Projekte und Herausforderungen beim Erhalt von Kirchen, Kapellen und Pfarrhäusern aus. Im Jahr 2016 fand das Treffen im mecklenburgischen Ankershagen und Umgebung statt. Auch bei den jährlichen Treffen der Fördervereine und Sponsoren sind Gäste aus Bayern oft dabei.
Bayern unterstützt Stiftung „Kirchliches Bauen in Mecklenburg“ Die Stiftung ist 2012 gegründet worden und dient vor allem dem Erhalt der 664 mecklenburgischen Dorf- und Stadtkirchen. Die Stiftung möchte vor allem Kirchengemeinden dabei helfen, ihren notwendigen Eigenanteil für nötige Bauprojekte aufzubringen. Zur Verteilung kommen jährlich zum einen die Kapitalerträgnisse aus dem 5 Millionen Euro betragenden unangreifbaren Stiftungsvermögen, zum anderen Spenden und Kollektenmittel aus der bayerischen Landeskirche. Jährlich stehen so insgesamt mehrere Einhunderttausend Euro zur Verfügung, mit denen Projekte finanziell unterstützt werden können.