Bericht von der dritten Sitzung des Kirchenkreisrats Pommersche Synodentagung wegen Corona abgesagt

Der Tagungssaal in Züssow bleibt auch am 27. und 28. März leer. Die geplante 6.Tagung der Kirchenkreissynode findet wegen des Corona-Virus nicht statt.

Foto: kirche-mv.de/D. Vogel

12.03.2020 · Weitenhagen. Nächste Synode findet erst im Herbst statt / Finanzierung der Sanierung des Pasewalker Jagdschlosses gesichert / Zuschuss für Greifswalder Frauenfrühstück

Der Pommersche Kirchenkreisrat (KKR) hat auf seiner jüngsten Sitzung dem Präsidium der Kirchkreissynode einstimmig empfohlen, die Frühjahrssynode abzusagen. Das Präsidium der Synode folgte dieser Empfehlung. Damit findet die für den 27. und 28. März geplante 6.Tagung nicht statt. Dafür soll die Herbsttagung (vom 16. bis 18. Oktober 2020 in Züssow) entsprechend verlängert werden. Grund für die Absage ist das Corona-Virus. „Wir wissen um die Anstrengungen zur Eindämmung beziehungsweise Verlangsamung der Verbreitung des Corona-Virus‘. Auch die Nordkirche ist mit besonderen Schutzempfehlungen an die kirchliche Öffentlichkeit getreten und bittet um Achtsamkeit“, heißt es in der Absage seitens des Präsidiums. „In einem Epidemiefall wie diesem, sind unser eigenes Verhalten und die Entscheidungen in unserem Verantwortungsbereich nicht nur wesentlich, wie bedroht wir uns selbst fühlen, sondern eben auch, wie sehr wir andere Menschen im Blick haben. In diesem Fall geht es besonders um Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter.“ Das Präsidium versicherte, dass sämtliche Vorkehrungen getroffen werden, damit alle anstehenden Entscheidungen auf der nächsten Synode diskutiert und verabschiedet werden können.
 
Finanzierung der Außensanierung des Pasewalker Jagdschlosses gesichert
 
Die Förderkulisse für den letzten Bauabschnitt der Sanierung des Propstei-Gebäudes in Pasewalk, des ehemaligen Jagdschlosses der Pommernherzöge, ist vollständig. Darüber wurde der Kirchenkreisrat durch die Bauabteilung des Kirchenkreises informiert. Demnach liegen für die Sanierung der Fassade und der Außenanlagen alle nötigen Bewilligungen vor, so dass die Maßnahme ausfinanziert ist. Zudem bleiben die Arbeiten nach Auswertung der vorliegenden Kostenangebote innerhalb des im Jahr 2018 festgelegten Rahmens von 200.000 Euro. Somit ist der Weg nun frei für den Abschluss der Sanierung, Baustart ist voraussichtlich Ende März oder Anfang April. Der KKR begrüßte die Sicherstellung der Finanzierung und dankte der Baubeauftragten, Anett Burckhardt, und der Architektin, Sibylle Stich, für ihren Einsatz. Die Dach- und Innensanierung wurde im Sommer 2019 abgeschlossen. In dem Gebäude befinden sich das Propsteibüro, die Außenstelle Pasewalk des Kirchenkreisamts und die Propstwohnung. Zudem ist das Haus eine Begegnungsstätte christlichen Lebens. Der Erhalt dieses traditionsreichen, unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes ist ein Zeichen für die Präsenz der Evangelischen Kirche in diesem äußersten Bereich des Kirchenkreises. Im Jahr 2015 hatte die Synode des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises die Sanierung beschlossen, im Jahr 2016 begannen die Arbeiten. Die Anfänge des ehemaligen Jagdschlosses der Pommernherzöge aus dem 16./17. Jahrhundert gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Aus dieser Zeit stammt der spätmittelalterliche Kernbestand des Gebäudes, das zu dieser Zeit vermutlich bereits als Propsteisitz genutzt wurde.
 
Mehr Prozente in der Hospizarbeit
 
Der Kirchenkreisrat beschloss, die im Stellenplan des PEK vorhandene 50-Prozent-Stelle für Hospiz- und Krankenhausseelsorge mit dem Schwerpunkt der Begleitung und Qualifikation von Ehrenamtlichen durch Mittel des Kreisdiakonischen Werks Greifswald auf 75 Prozent zu erweitern. Zugleich legte der KKR die Option einer Anhebung auf 100 Prozent fest, sofern weitere externe Mittel generiert werden können. Die Besetzung erfolgt vorbehaltlich der externen Finanzierung zunächst für einen Zeitraum von sechs Jahren. Die Stelle für Hospizdienst wurde im vergangenen Jahr durch einen Synodenbeschluss von einer Pfarrstelle in eine Mitarbeitendenstelle umgewandelt. Sie ist derzeit unbesetzt. Eingebracht wurde die Beschlussvorlage von Pastor Matthias Bartels, Leiter des Regionalzentrums kirchlicher Dienste in Greifswald. Für die Hospizarbeit gebe es einen sehr großen Bedarf, so Matthias Bartels. Die Arbeit umfasse neben der Tätigkeit in Greifswald, im Krankenhaus Wolgast und in mehreren Rehakliniken auf der Insel Usedom vor allem die Betreuung der zahlreichen im ambulanten Hospizdienst tätigen Ehrenamtlichen. Der KKR sprach sich für den zügigen Beginn des Besetzungsverfahrens aus. Die Hospizarbeit sei in besonderem Maße wichtig und notwendig, die Stelle solle daher schnellstmöglich besetzt werden.
 
Zuschuss für Greifswalder Frauenfrühstück
 
Wie im vorigen Jahr unterstützt der Kirchenkreisrat das „Frühstückstreffen für Frauen“ Greifswald auch im Jahr 2020 mit einem Zuschuss in Höhe von 400 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“. Dem KKR lag dazu ein Antrag seitens des Leitungsteams der Greifswalder Frühstückstreffen vor. Die rege Arbeit des Vereins „Frühstückstreffen für Frauen in Deutschland“ wirke in den gesamten Kirchenkreis, so der KKR zu dem Beschluss. „Die Frauenfrühstücks-Treffen haben sich über viele Jahre etabliert. Sie sind ein ökumenisches, einladendes Geschehen, das über kirchliches Leben hinausgeht“, hieß es aus dem Kirchenkreisrat, der die Treffen bereits seit Jahren regelmäßig unterstützt. Die Veranstaltungen des „Frühstückstreffen für Frauen in Deutschland“ e. V. sind ein Forum für Lebens-und Glaubensfragen. Die lokalen Veranstaltungen werden von Frauen aus der Region vor Ort auf ehrenamtlicher Basis organisiert und gestaltet. Mit dem Zuschuss für das Greifswalder Frauenfrühstück wurden im vergangenen Jahr Honorare und Fahrtkosten für Referentin und Musiker finanziert. Wie das Leitungsteam in seinem Antrag mitteilte, nahmen an den beiden Frühstückstreffen im Jahr 2019 jeweils 250 Frauen teil.
 
Baumpflanzung und Kultursommer erhalten Unterstützung
 
Zwei weiteren Projekten gewährte der Kirchenkreisrat Unterstützung aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“. Der Kirchengemeinde Liepen-Medow-Stolpe bewilligte der KKR einen Zuschuss in Höhe von 2.500 Euro für das Baumpflanzungsprojekt „Bäume für die Zukunft – eine Kirchengemeinde setzt Träume in die Tat um“. Die Kirchengemeinde Starkow-Velgast erhält 3.000 Euro zur Unterstützung der Kultursaison in Starkow. Die Kirchengemeinde Liepen-Medow-Stolpe plant in Kooperation mit einem Landwirt die Pflanzung einer nachhaltigen Baumplantage auf einem Kirchengrundstück. Kinder, Jugendliche und Senioren werden in das Projekt eingebunden und können Baumpaten werden. Die Kirchengemeinde Starkow-Velgast möchte im kommenden Sommer die Zusammenarbeit mit dem Verein Backstein – Geist und Garten e.V. in Starkow intensivieren und den geistlichen Aspekt des Starkower Kulturprogramms im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Spiritueller Sommer in Pommern“ stärken. Diese Veranstaltungsreihe findet zum dritten Mal statt und wird in diesem Jahr in Usedom auf der Insel Usedom am 17. Mai eröffnet. Weitere Informationen zum „Spirituellen Sommer in Pommern“ sind im Internet auf der gemeinsamen Internetseite der Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern www.kirche-mv.de unter www.spiritueller-sommer-pommern.de zu finden.
 
Hilfe für Prädikanten-Ausbildung
 
Um vorübergehende personelle Engpässe bei den Ausbildenden in der Prädikantenausbildung innerhalb der Nordkirche abzufedern, beteiligt sich der Pommersche Evangelische Kirchenkreis an der finanziellen Unterstützung durch die Kirchenkreise, die es ermöglicht, Honorarkräfte für die Ausbildung zu beauftragen und so die volle Ausbildungsstärke von 24 Teilnehmenden zu gewährleisten. Der Kirchenkreisrat bewilligte dafür eine einmalige Hilfe für das Jahr 2020 in Höhe von 1.500 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“. Prädikantinnen und Prädikanten sind ehrenamtlich tätige Laienpredigerinnen und Laienprediger, die nach einer ausführlichen theologischen Weiterbildung selbstständig Predigten verfassen, in Gottesdiensten verkünden und Gottesdienste leiten und gestalten.
 
Leitung der Bauabteilung wird neu besetzt
 
Der Kirchenkreisrat bildete eine Personalgruppe für die Besetzung der Stelle der Leitung der Bauabteilung im Kirchenkreisamt in Greifswald. Die Stelle wird zum Ende des Jahres durch Ruhestand frei. Die Ausschreibung läuft noch bis zum 31. März. Für Ende April oder Anfang Mai sind die Vorstellungsgespräche geplant. Die ausführliche Ausschreibung ist hier zu finden.
 
Außerdem befasste sich der KKR während der Sitzung unter anderem mit weiteren Sanierungsvorhaben, mit den Adressverzeichnissen des Kirchenkreises, mit Maßnahmen zur Mitgliederkommunikation, mit dem 2021 in Rostock gastierenden Martin-Luther-King-Musical, mit der Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Fachstelle Prävention in den Kirchenkreisen Mecklenburg und Pommern, mit Informationen aus dem Friedhofsausschuss sowie mit zahlreichen weiteren Personalfragen. Die nächste Sitzung des Kirchenkreisrats findet am 7. April 2020 statt.

Quelle: PEK (sk/dav)