"Rettung von Menschenleben nicht verhandelbar" Nordkirche unterstützt Seenotrettungsschiff "Alan Kurdi"

25.05.2019 · Hamburg.

Die Nordkirche unterstützt den Verein "Sea-Eye" mit 20.000 Euro für Wartungsarbeiten an seinem Schiff "Alan Kurdi". Die Mittel stammen aus dem Fonds für Soforthilfemaßnahmen, der vom Kirchlichen Entwicklungsdienst der Nordkirche verwaltet wird. Die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Pastorin Dietlind Jochims, bezeichnete die Rettung von Menschenleben erneut als nicht verhandelbar: "Es ist unsere Aufgabe als Kirche, in dieser Situation eindeutig und klar zu bleiben."

Die "Alan Kurdi" ist eines der letzten verbliebenen einsatzbereiten Schiffe zur Rettung von in Seenot geratenen Flüchtlingen im Mittelmeer. Gesetzlich ist vorgeschrieben, dass Schiffe dieser Größe alle zwei Jahre in einer Werft überholt werden. Für die "Alan Kurdi" wurden dafür insgesamt rund 300.000 Euro veranschlagt. Eingesetzt wird das Geld für allgemeine Reparaturen, für die Sanierung des Treibstofftanks, die Anschaffung eines weiteren Rettungsbootes sowie von Navigations- und Funkgeräten und für Liegegebühren.

Für private Seenotretter sind die Einsatz-Bedingungen in den vergangenen Wochen zunehmend schwerer geworden. Die Schiffe werden von lokalen Behörden am Auslaufen gehindert und müssen nach ihrem Einsatz tage- oder wochenlang warten, bis sie in einen sicheren Hafen einlaufen können. Zudem wurde der Marine-Einsatz der Europäischen Union (Operation Sophia) Ende März beendet.

In dem Verein "Sea-Eye" sind mehr als 400 Ehrenamtliche in der gesamten Bundesrepublik engagiert. Er hat seinen Sitz in Regensburg. Der Heimathafen der "Alan Kurdi" wird künftig Hamburg sein. Das Schiff, ein ehemaliges, 70 Jahre altes Forschungsschiff, ist rund 39 Meter lang und kann 20 Besatzungsmitglieder aufnehmen. Zur Crew gehören mehrere Hamburger. Das Schiff wurde 2018 von dem Verein übernommen und ist für den ganzjährigen Einsatz auch bei schlechten Wetterbedingungen geeignet. Es verfügt auch über einen medizinischen Behandlungsraum sowie eine gutsortierte Bordapotheke.

Quelle: epd