Rechtsextremismus Migrantenrat ruft zu Aktionen gegen NPD-Aufmarsch in Rostock auf

18.04.2014 · Rostock.

Der Rostocker Migrantenrat hat zur Teilnahme an Gegenveranstaltungen zu einem NPD-Aufzug am 1. Mai in der Hansestadt aufgerufen. Die Bürger sollten sich an den geplanten vielfältigen Gegenaktionen beteiligen und den Neonazis keine Plattform für ihre Parolen geben, teilte der Migrantenrat mit. Ab 10 Uhr ist eine zentrale Gegendemonstration an der Holzhalbinsel geplant. Anschließend werde eine Mahnwache an der Gedenkstätte für das NSU-Opfer Mehmet Turgut im Neudierkower Weg stattfinden, "bis die Neonazis Rostock verlassen haben".

Es dürfe nicht zugelassen werden, dass das Gedenken an Mehmet Turgut verhöhnt wird. Laut Migrantenrat führt die Marschroute der Neonazis unter anderem nur einige 100 Meter von der Gedenkstätte Mehmet Turguts vorbei. Dies sei eine Missachtung des Gedenkens an die NSU-Opfer. Mehmet Turgut wurde am 25. Februar 2004 in einem Imbiss an der Stelle der Gedenkstätte brutal ermordet.

Nach Angaben der Stadtverwaltung hat der NPD-Landesverband MV für den 1. Mai eine Demonstration unter dem Motto "Arbeit - Heimat - Zukunft - wir kämpfen für Deutschland" mit 300 Teilnehmern durch die Stadtteile Dierkow und Toitenwinkel angemeldet. Aus dem angemeldeten Streckenverlauf sei bisher keine Provokation ablesbar. Als Gegenveranstaltungen seien bislang eine Demonstration an der Holzhalbinsel sowie eine Versammlung der Jusos angemeldet worden. Zudem ist die alljährlichen DGB-Veranstaltung zum 1. Mai geplant.

Quelle: epd