Staffelübergabe bei der Mecklenburgisch-Pommerschen Bibelgesellschaft Menschen für die Bibel aktivieren

Von Marion Wulf-Nixdorf

Pastor i. R. Eckart Ohse übergab die Leitung der regionalen Arbeitsgruppe der Mecklenburgischen Bibelgesellschaft in die Hände der promovierten Theologin Stephanie Schabow aus Wittenförden.

Foto: C. Meyer

17.02.2019 · Schwerin. 31 Jahre war Pastor Eckart Ohse Vorsitzender der Mecklenburgischen Bibelgesellschaft. 2013 fusionierten die Mecklenburgische und die Pommersche Bibelgesellschaft. Nach langem Suchen wurde für Ohse eine Nachfolgerin im Vorstand und für die regionale Arbeitsgruppe Mecklenburg, dem früheren Beirat, gefunden: die Theologin Stefanie Schabow aus Wittenförden. Ein Blick zurück:

1998 war Eckart Ohse als Pastor in der Versöhnungsgemeinde in Schwerin-Lankow in den Ruhestand gegangen. Gut für die Mecklenburgische Bibelgesellschaft: keine dienstlichen Aufgaben mehr in der Kirchengemeinde, dafür viel Zeit für die Belange der damals schon über 180 Jahre alten Bibelgesellschaft, deren Vorsitz er bereits 1986 übernommen hatte.

Am 2. September 2004 konnte das Bibelinfocenter eingeweiht werden, das Platz im Diakonischen Werk (DW) in der Schweriner Apothekerstraße fand. Ein Glücksfall, denn bis dahin hatte es „eigentlich nur einen Schrank im damaligen Oberkirchenrat in der Münzstraße für die Bibelgesellschaft“ gegeben, sagt Ohse. Mit dem Bibelinfocenter konnten Schulklassen und Konfirmanden- oder Christenlehregruppen eingeladen werden, sich mit dem Buch der Bücher vertraut zu machen. „Gemeindegruppen kamen kaum“, bedauert Ohse. Im Jahr besuchten im Durchschnitt etwa 200 junge Leute das Infocentrum.

Leider musste das Infocenter vor zwei Jahren schließen, weil das Diakonische Werk den angrenzenden Wichernsaal saniert. Die Materialien des Infocenters sind ausgelagert. „Es ist uns aber zugesagt, dass wir nach Fertigstellung wieder einen Raum beim DW bekommen“, freut sich Eckart Ohse. Dann soll die überarbeitete Ausstellung neu präsentiert werden.

Höhepunkt: Schweriner Bibelkongress 1990

Ohse hatte 1986 den Vorsitz der Mecklenburgischen Bibelgesellschaft, die bereits 1868 gegründet worden war, von dem damaligen Schelfkirchenpastor Joachim Boddin übernommen. Das erste Großereignis war unter seinem Vorsitz – kurz nach der friedlichen Revolution – der 3. Bibelkongress in Schwerin. „Organisatorisch war das eine Herausforderung“, so Ohse. „Die meisten Gäste – viele auch aus der Ökumene – haben wir privat untergebracht.“ So gleich nach der Wende habe es noch nicht viele Hotels gegeben. „Außerdem ging es uns auch um persönliche Kontakte.“ Es wurden Gottesdienste gefeiert, Vorträge gehalten.

Das zweite Großereignis sei die BUGA 2009 gewesen, erzählt Ohse. Mit der „Kirche am Ufer“ am Schweriner See gab es einen Ort, an dem Andachten gefeiert wurden, es gab eine Präsentation zum Thema Bibel, die von sehr vielen Besuchern der BUGA angesehen wurde.

Beteiligt waren als Ideengeber und Mitdenker bei den Schüler-Bibelwettbewerben die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Bibelgesellschaft. Sie werden unter der Federführung von Ministerialrat Ulrich Hojczyk, zuständig für Kirchenfragen beim Kultus-, später Justizministerium, mit einer Gruppe vorbereitet. An ihnen namhen alle zwei Jahre Hunderte Schüler aus MV teil. Zurzeit wird der achte Bibelwettbewerb vorbereitet.

Auch das Plattdeutsche Gesangbuch wurde von der Mecklenburgischen Bibelgesellschaft mit herausgegeben sowie „Dat Ni Testament“ von Ernst Voß, inzwischen in der 5. Auflage erschienen.

Nachfolgerin gefunden

Seit der Fusion der Mecklenburgischen mit der Pommerschen Bibelgesellschaft 2013 ist eine der wichtigsten Aufgaben der regionalen Arbeitsgruppe in Schwerin die Unterstützung des Bibelinfocenters. Weiter wird zu „Bibel im Gespräch“ in Schwerin eingeladen, einer langjährigen Reihe zu aktuellen Themen der Bibel.

Während eines Vortrags in dieser Reihe im Februar 2018 wurde die Nachfolgerin für Eckart Ohse als Leiterin der regionalen Arbeitsgruppe gefunden, die zugleich den Kirchenkreis Mecklenburg im Vorstand der Bibelgesellschaft vertritt: Stephanie Schabow, wissenschaftliche Mitarbeiterin an den Instituten für Altes und Neues Testament an der Uni Hamburg.

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 07/2019