Behindertenhilfe Diakoniewerk Kloster Dobbertin feierte 25-jähriges Bestehen

Kloster Dobbertin mit der Klosterkirche

Foto: kirche-mv.de/D. Vogel

03.10.2015 · Dobbertin.

Mit einem Festgottesdienst und Erntedankfest hat das Diakoniewerk Kloster Dobbertin (Kreis Ludwigslust-Parchim) am Freitag sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) nannte Dobbertin einen außergewöhnlichen Ort mit Strahlkraft über die Region hinaus. Wie gut das gesellschaftliche Zusammenleben ist, bemesse sich auch am Umgang mit behinderten Menschen. Das Diakoniewerk leiste diese anspruchsvolle Arbeit, Menschen mit Behinderung ganz selbstverständlich in die Gesellschaft einzubeziehen.

Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich dankte dem Land ausdrücklich für die aufwendige Außensanierung der Klosterkirche. Zugleich würdigte er den Dienst der Diakoniewerk-Mitarbeitenden. Trotz ökonomischen Drucks leisteten sie weit mehr, als zu erwarten sei. Diese "Kultur des Helfens" sei derzeit besonders gefordert in der Flüchtlingsarbeit. Er rief dazu auf, sich nicht vor den Fremden und der veränderten Situation zu fürchten.

„Wir als Diakonie und Kirche stehen an der Seite derer, die schwere Verantwortung tragen in dieser Zeit und die Veränderung zu gestalten haben, die den Sorgen und Ängsten begegnen müssen, die auch Enttäuschungen provozieren müssen.“ Die Botschaft in dieser Situation sei: „Fürchtet euch nicht! Nicht vor den Fremden; nicht vor den Veränderungen, die die Situation bringen und verlangen wird; nicht vor den Ängsten. Wir wissen: wir gehen von einer Kraft zur anderen unter dem Schirm dessen, der alles Leben schuf und uns leitet mit seinem Wort“, sagte der Landesbischof.

Das fast 800 Jahre alte ehemalige Kloster Dobbertin ist mit der Klosterkirche und weiteren 23 denkmalgeschützten Gebäuden aus dem 16. bis 19. Jahrhundert die größte Klosteranlage in MV. In die Sanierung der Anlage flossen laut Sellering rund 30 Millionen Euro vom Land. Nach früheren Angaben von Geschäftsführer Hans Hopkes kosteten allein die Bauarbeiten an den 23 Gebäuden des Diakoniewerks etwa 25 Millionen Euro, von denen rund 19 Millionen Euro vom Land kamen. Der Schweriner Landtag hatte sich 1996 für den Erhalt des Klosters als dauerhaften Standort der Behindertenhilfe ausgesprochen.

Das am 3. Oktober 1990 gegründete Diakoniewerk Kloster Dobbertin ist nach eigenen Angaben der größte Anbieter sozialer Dienstleistungen in MV. Es beschäftigt derzeit mehr als 1.300 Mitarbeitende in 60 Einrichtungen im ganzen Land. Allein in Dobbertin gibt es etwa 280 Wohnplätze für Menschen mit geistiger Behinderung. In dem früheren Kloster in Dobbertin werden seit 1961 geistig behinderte und psychisch kranke Menschen betreut. Im Juli 1991 hatte die Diakonie die Einrichtung übernommen.

Quelle: epd/Nordkirche