Erinnerung wachhalten Mecklenburger gedenken der "Cap Arcona"-Opfer

05.05.2019 · Grevesmühlen.

In Grevesmühlen (Kreis Nordwestmecklenburg) ist am Sonnabend mit einer Gedenkveranstaltung die neu gestaltete Cap-Arcona-Gedenkstätte für die Opfer der Schiffskatastrophe in der Lübecker Bucht vor 74 Jahren offiziell eröffnet worden. "Wir müssen die Erinnerung an die Opfer wachhalten und die Erinnerung daran, wozu Menschen in der Lage sind", mahnte Bildungsministerin Birgit Hesse (SPD) mit Blick auf die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs. Das Land MV hatte den Umbau im vergangenen Jahr mit 200.000 Euro unterstützt.

Das Gelände rund um das Denkmal wurde laut Bildungsministerium neu modelliert und bepflanzt. Vom Parkplatz führt jetzt ein neuer Gehweg bis zum Denkmal. Auf der Länge des Gehweges wurde ein Informationssystem installiert, das die Besucher an verschiedenen Punkten über das Schicksal der "Cap Arcona" informiert.

Die Gedenkstätte auf dem Tannenberg in Grevesmühlen war am Sonnabend auch Startpunkt der 13. Cap-Arcona-Gedenktour. Mit dieser Fahrradtour wurden die beiden Gedenkorte in Grevesmühlen und Groß Schwansee symbolisch verbunden.

Die SS-Lagerführung des Hamburger Konzentrationslagers Neuengamme hatte am 20. April 1945 mehr als 9.000 Häftlinge nach Lübeck getrieben, um sie auf mehrere Schiffe in der Lübecker Bucht zu bringen. Britische Flieger griffen die nicht gekennzeichneten Häftlingsschiffe am 3. Mai an. Die "Cap Arcona" und die "Thielbeck" sanken. Etwa 7.000 KZ-Häftlinge verloren dabei ihr Leben. Ihre Leichen wurden noch Monate später entlang der Lübecker Bucht an Land gespült.

Auf dem Friedhof von Groß Schwansee wurden 407 Tote beerdigt. Sie wurden ab 1954 auf den Tannenberg in Grevesmühlen umgebettet, wo 1957 eine Gedenkstätte eröffnet wurde. Seit 1994 gibt es in Grevesmühlen eine Dauerausstellung zur Cap-Arcona-Katastrophe. In Groß Schwansee wird seit 2006 mit einer Metallstele an die Opfer erinnert.

Quelle: epd