Mecklenburgische Synodale entschieden im 3. Wahlgang für Rostocker Pastor Neuer Propst Marcus Antonioli: „Menschenfreundlichkeit Gottes kommunizieren“

Vizepräses Annemarie Düvel gratulierte im Namen der Synodalen dem neu gewählten Propst Marcus Antonioli.

Foto: ELKM/C. Meyer

22.04.2017 · Güstrow/Wismar. Marcus Antonioli erhielt das Vertrauen: Die Mitglieder der mecklenburgischen Kirchenkreissynode wählten den 46-jährigen Rostocker Pastor am heutigen Samstag im 3. Wahlgang mit 31 Ja-Stimmen von 40 abgegebenen und gültigen Stimmen zum Propst mit Sitz in Wismar.

Zur Wahl nötig waren mindestens 28 Ja-Stimmen – die Mehrheit der derzeit gesetzlichen Anzahl von 54 Synodalen. Die zehnjährige Amtszeit des Theologen beginnt am 1. November 2017. Mitbewerber um das leitende Amt im Kirchenkreis war Oberkirchenrat Dr. Matthias de Boor, der im Landeskirchenamt der Nordkirche als Ausbildungsreferent tätig ist.

„Vielen Dank für euer Vertrauen. Dies ist eine große Verpflichtung und ich hoffe, dass wir viel Gutes für unseren Kirchenkreis erreichen können“, sagte der neue Propst Marcus Antonioli unmittelbar nach seiner Wahl. Und bei der Vorstellung zuvor hatte er davon gesprochen, dass es ihm wichtig ist, „die Menschenfreundlichkeit Gottes zu kommunizieren“. Als Propst werde er sich, den Kirchengemeinden vor Ort widmen. „Besonders im ländlichen Raum brauchen sie unsere Unterstützung und Solidarität.“ Und er möchte ebenso, den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Kirchengemeinden und über die Ebenen der Kirche hinweg anregen.

„Nicht zuletzt halte ich die Förderung des Ehrenamtes für die Zukunft unserer Kirche für entscheidend“, unterstrich der Theologe ebenso wie, „auf Menschen zuzugehen und mit unterschiedlichen Leuten etwas für das Gemeinwesen zu tun“. Für seine neue Aufgabe habe er „wertvolle Erfahrungen in der Jungen Gemeinde in Hagenow, im Leipziger Studium, bei einem Studienaufenthalt in Indien sowie in ländlichen und städtischen Gemeinden als Pastor sammeln können. Der jetzt gewählte neue Propst ist Nachfolger von Propst Dr. Karl-Matthias Siegert, der im September in den Ruhestand geht.

Zwei fähige und ausgeprägte Persönlichkeiten kandidierten

Bevor die 40 anwesenden Synodalen ihre Stimmen zur Neuwahl im Gemeindezentrum der Güstrower Domgemeinde abgaben, hatte Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn, der den Pröpstewahl-Ausschuss leitete, das Votum des Gremiums begründet und gesagt: „Wir freuen uns, dass mit Pastor Marcus Antonioli und Oberkirchenrat Dr. Mathias de Boor zwei geeignete und ausgeprägte Persönlichkeiten zur Wahl stehen.“ Der Ausschuss habe aus Kenntnis beider Personen wie auch aus den Vorstellungsgesprächen die Überzeugung gewonnen, dass „beide die Fähigkeiten und das Potential mitbringen, den anspruchsvollen Herausforderungen des Amtes in der Propstei Wismar und in Mecklenburg gerecht zu werden“. Es käme darauf an, anstehende Veränderungsprozesse „innovativ und achtsam zu gestalten“.

Bisher Pastor in der Rostocker Heiligen-Geist Kirche

Pastor Marcus Antonioli stammt aus Hagenow. Nach dem Studium der Theologie in Leipzig und im südindischen Bangalore sowie dem Vikariat in Doberan, war er zunächst als Gemeindepastor in Altkalen tätig. Anschließend übernahm er die Pfarrstelle in Rostock-Groß Klein. Seinen derzeitigen Gemeindepfarrdienst in der Rostocker Kirchengemeinde Heiligen-Geist trat er im Jahr 2011 an. Der 46-Jährige ist verheiratet mit einer Religionslehrerin, das Paar hat zwei Kinder.

Verantwortung im Kirchenkreis und in der Propstei

Das Propstamt wird im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg von vier pröpstlichen Personen in gemeinsamer Verantwortung wahrgenommen. Zugleich tragen sie jeweils Sorge für ihr Propsteigebiet (Seelsorgebezirk) und ebenso für gemeinsame Aufgaben im kreiskirchlichen Dienst, etwa für die Verwaltung, die Diakonie oder für die Dienste und Werke. Die Pröpste haben ihren Sitz in Wismar, Parchim, Rostock und Neustrelitz. Im Kirchenkreis werden 252 Kirchengemeinden mit insgesamt 174.000 Gemeindegliedern gezählt. Der Kirchenkreis Mecklenburg, einer von 13 in der gesamten Nordkirche, regelt seine Aufsicht und Verwaltung im Sinne der rechtlichen Vorgaben eigenständig, unterstützt die Kirchengemeinden und ist für alle Aufgaben zuständig, die den örtlichen Bereich der Kirchengemeinde überschreiten.

Die Propstei Wismar mit ihren rund 46.500 Kirchenmitgliedern liegt im nordwestlichen Teil des Kirchenkreises Mecklenburg. Ihr Gebiet umfasst den Landkreise Nordwestmecklenburg und Teile der Landkreise Rostock und Ludwigslust-Parchim sowie die Landeshauptstadt Schwerin. Zur Propstei gehören 70 Kirchengemeinden in sechs Kirchenregionen.

Quelle: ELKM (cme)



Weitere Nachrichten