Mehrere 100 Teilnehmende Mahnwachen gegen Abschiebungen nach Afghanistan

14.01.2017 · Schwerin.

In Mecklenburg-Vorpommern haben am Sonnabend 16 Mahnwachen einen Abschiebestopp für abgelehnte Asylbewerber nach Afghanistan gefordert. Unter dem Motto "Keine Abschiebung nach Afghanistan" wurde unter anderem in Demmin, Greifswald, Ribnitz-Damgarten, Schwerin und Rostock demonstriert. Nach Angaben der Veranstalter nahmen mehr als 700 Menschen daran teil, darunter zahlreiche Zuwanderer. Auseinandersetzungen wurden nicht gemeldet.

Die Polizei ging von weniger Teilnehmern aus. So hatten sich am Greifswalder Mühlentor nach Polizeiangaben gegen Mittag rund 100 Teilnehmer versammelt. Die Veranstalter sprachen dagegen von mehr als 200. In Demmin am Luisenplatz, an der Neustrelitzer Stadtkirche und vor dem Stralsunder Theater wurde jeweils mehr als 30 Teilnehmer registriert, in Rostock und Schwerin rund 50. Auch im polnischen Szczecin (Stettin) demonstrierten 20 Menschen.

Auf dem Marktplatz von Anklam wurde die Mahnwache von Mitgliedern der rechten Szene begleitet, die ein Plakat mit der Aufschrift "Refugees not welcome" zeigten. Gegen sie wird möglicherweise wegen Durchführung einer nicht angemeldeten Versammlung (§ 26 VersG) ermittelt.

Das Netzwerk "Afghanistan - Nicht sicher" fordert vom Schweriner Innenministerium, sich nicht an Abschiebungen nach Afghanistan zu beteiligen. Andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Thüringen und Niedersachsen gingen mit gutem Beispiel voran. In MV sind nach Angaben des Netzwerkes etwa 70 Afghanen von Abschiebung bedroht.

Die rege Teilnahme von Asylsuchenden und ihren Unterstützern zeige, dass es eine Bewegung gebe, heißt es in der Bilanz des Netzwerks. "Es gibt Menschen, die den Aktionismus der Bundesregierung nicht einfach so geschehen lassen."

Quelle: epd